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1955 - Kampf um Thagarum

Titel: 1955 - Kampf um Thagarum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schleuse.
    „Die Sonder-Eingreiftruppe erhält folgenden Auftrag", verkündete er mit grollender Stimme. „Landung in einem abgelegenen Gebiet, Vordringen zur Station in jenen Bereichen, die gerade nicht oder wenig umkämpft sind, sowie ein behutsames Eingreifen für den Fall, daß die Bodentruppen der Wlatschiden, Gharrer und Maahks scheitern oder innerhalb von vierundzwanzig Stunden das gesteckte Ziel nicht erreichen. Ihr leistet Mhogenas und Ganzettas Leuten in diesem Fall jede erdenkliche Schützenhilfe. Der Auftrag ist mit äußerster Diskretion durchzuführen, also ohne daß die Wlatschiden, Gharrer und Maahks etwas davon merken."
    Dieser Befehl bedeutete, daß sie im Schutz ihrer Deflektoren arbeiten mußten.
    Wynes lächelte verhalten.
    „Mehr nicht?" spottete er. „Keine Sorge. Unmögliches erledigen wir sofort. Wunder dauern etwas länger."
    Der Wortlaut des Auftrags ließ erkennen, daß er unmittelbar von Atlan kam. Der Arkonide dachte wirklich an alles. Je länger sich die Kämpfe auf Thagarum hinzogen, desto problematischer, wurde ein offener Durchbruch. Denn die hier kämpfenden Flotten der Algiotischen Wanderer mit ihren fünfzigtausend Schiffen stellten lediglich ein Viertel des Kontingents dar, mit dem die Völker der Nachbargalaxis nach Chearth gekommen waren.
    „Viel Glück!" wünschte der Ertruser. Wynes nickte flüchtig und betrat als letzter seiner Gruppe den Kreuzer.
    Mit seinen Gedanken weilte er bei dem Menü, das er für den Abend kochen wollte. Zanderfilet aus der Gironde, gewürzt nach eigenem Rezept und gebacken auf heißem Stein. Dazu gratinierte Kartoffeln aus dem herrlichen Mineralboden des Medoc und natürlich einen unvergleichlichen Chäteau Lanessan, Jahrgang 1279, der beste Jahrgang des Jahrhunderts.
    Sein Servo war informiert und würde den Freunden absagen, die Patrick zu diesem Essen eingeladen hatte.
    Es sei denn, er kehrte rechtzeitig vor Ablauf des Bord-Tages wieder in die MERLIN zurück.
    Patrick suchte die Kommandozentrale des 100-Meter-Schiffes auf und ließ sich neben der Pilotin in einen Sessel fallen. Er las den Namen auf dem Uniformschild, merkte sich nur den Vornamen Weeny und lehnte sich zurück.
    „Die MERLIN wird sich in knapp sechs Minuten für einige wenige Minuten aus dem Kampfgebiet zurückziehen und sich unterhalb der KENNON und der ENZA in einen niedrigen Orbit begeben", sagte die Frau. „Dort docken wir ab und lassen uns in Richtung des Planeten fallen. Wenn wir Glück haben, bemerkt uns keiner der Walzenraumer, in denen ja auch die Landungstruppen der Gharrer stecken. Für den Fall, daß sie uns entdecken, werden sie schnell feststellen, daß wir einen wissenschaftlichen Auftrag erfüllen und nur die Atmosphäre des Planeten untersuchen."
    „Das Schiff wird folglich nicht landen, habe ich recht?"
    „Vollkommen richtig. Weißt du das etwa nicht?"
    „Es ist mir neu. Esprot hielt es nicht für nötig, mich über solche Details aufzuklären." Wynes machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ist auch nicht so wichtig. Sobald wir die Aufforderung dazu erhalten, schleusen wir aus."
    Damit war für ihn alles gesagt. Wynes hüllte sich für die nächsten eineinhalb Stunden in Schweigen.
    Die Startfreigabe kam mit zwanzig Minuten Verzögerung. Es machte Wynes nervös, aber er ließ es sich nicht anmerken.
    Die MUEHLENDYCK löste sich von der MERLIN und sackte in Richtung des Planeten weg. Die Feldtriebwerke traten in Aktion und beschleunigten das Schiff bis kurz vor den obersten Schichten der Atmosphäre. Dort gab es Gegenschub und schaltete anschließend um auf Antigrau Wissenschaftliche Meßapparaturen traten in Aktion. Sonden schleusten aus, nahmen Proben des Gasgemischs in den hohen Luftschichten und analysierten Temperatur, Kondensation und andere Werte wie zum Beispiel die Albedo, also die Höhe der Lichtreflexion in dieser Zone.
    Danach sank das Schiff weiter abwärts in die mittleren Bereiche der Atmosphäre: Dort wiederholte sich der Vorgang.
    Die Pilotin wandte den Kopf und nickte Patrick Wynes zu.
    „Ihr könnt jetzt. Draußen ist alles ruhig. Die Schiffe der Algioten haben sowieso keine Möglichkeit, bis zu uns vorzustoßen. Gefährlich sind nur bodengestützte Geschütze."
    Der Stellvertretende Feuerleitchef der MERLIN schritt in dem ihm eigenen, leicht schwankenden Gang zum Hauptschacht und ließ sich hinab zur Bodenschleuse sinken. In den Räumen ringsherum wartete seine Truppe.
    „Die Anwesenheitsliste ist überprüft worden", meldete der

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