1956 - Das Haus der Nisaaru
Metern. Der zentrale Anziehungspunkt dieses Saals war die „Tafelrunde" mit zwanzig Metern Durchmesser, um die 14 Kontursessel angeordnet waren. Zu jedem Sitz gehörte ein holographischer Laserprojektor zur Erstellung dreidimensionaler Grafiken sowie ein Terminal mit Kontakt zur Kommandozentrale, Ortung, Funk und natürlich zu dem Zehn-Komponenten-Syntronverbund Merlin.
Dies war der Versammlungsraum der Zellaktivatorträger. Zwei der speziell angepassten Konturensessel waren inzwischen für immer verwaist: Die Vandemar-Zwillinge waren beim Einsatz gegen den Brutkosmos der Goedda gestorben. Andere Aktivatorträger waren in den Weiten des Kosmos unterwegs, und niemand wusste, wann man sie wieder in der Runde begrüßen konnte. Julian Tifflor und Michael Rhodan waren bereits verschwunden, als die GILGAMESCH ihren ersten Flug antrat. Verschollen waren mittlerweile auch Gucky und Icho Tolot, während es Alaska Saedelaere mit dem Terrania-Stadtteil Alashan an einen unbekannten Ort des Kosmos verschlagen hatte. Perry Rhodan und Reginald Bull schließlich waren in fernen Galaxien unterwegs.
Von den Sesseln wären zum gegenwärtigen Zeitpunkt also nur fünf Stück besetzt - an diesem Tag war allerdings nur Atlan anwesend. Homer G.
Adams hielt auf Camelot die Stellung.
Dao-Lin-H'ay, Ronald Tekener und Myles Kantor befanden sich hingegen noch auf ihren Modulen im Orbit von Thagarum; zusammen mit den drei Maahk-Schiffen, Ganzettas DARTANA und Mhogenas QUANTHUZ. Selbstverständlich hätte man für dieses Treffen auch einen sehr viel kleineren: Konferenzraum wählen können, aber Atlan war der Ansicht gewesen, dass dieser Raum so gut wie jeder andere war - außerdem hatte er sich zuvor in der Zentrale befunden, und die Besprechung war sehr kurzfristig anberaumt worden. Der Arkonide bot Mhogena Icho Tolots Kontursessel an, damit er einen bequemen Platz hatte. Tuyula Azyk hatte mit ihrer zierlichen Gestalt keine Probleme, sich einen Platz zu erwählen - ihr würde sogar Guckys Sessel angenehm sein. Dr. Julio Mangana war gerade eben wieder gegangen. „Auf Grund der neuen Entwicklungen will ich noch einmal auf meine gestrige Überlegung zurückkommen", sagte Mhogena. „Die schwierigen Auseinandersetzungen auf Thagarum haben gezeigt, dass wir Hilfe brauchen, wenn wir uns gegen die Algiotischen Wanderer durchsetzen wollen. Ich muss unbedingt zum Haus der Nisaaru fliegen und sie um Unterstützung bitten."
„Nach den Informationen deines Freundes Amithuso ist es in letzter Zeit niemandem gelungen, mit Nisaaru Kontakt aufzunehmen", entgegnete der Arkonide. „Ist es möglich, dass es sich bei Nisaaru inzwischen nur noch um eine Legende handelt?" Der „Methanatmer" machte mit einem knochenlosen, muskulösen Arm eine. schlängelnde, wohl abwehrende Geste. „Keinesfalls", widersprach er. „Ihr wisst, dass Nisaaru ein mächtiges Wesen ist, eines, das ihr eine Superintelligenz nennt. Ich habe euch unterwegs genug aus unserer Geschichte berichtet. Nisaaru existiert immer noch, so wie der Orden der Meister des Sandes, dem ich angehöre. Nisaaru hat den Orden einst gegründet, indem sie einige Begabte meiner Vorfahren beriet und ihnen half, eine neue Heimat in Chearth zu finden und Frieden zu schließen. Seither waren die Meister des Sandes immer die Kontaktpersonen zu Nisaaru."
„Wenn die Kontaktaufnahme bisher unmöglich war - wie stellst du es dir vor, Erfolg zu haben?"
„Ich bin der Fünfte Bote von Thoregon. Mein Wort hat sicherlich mehr Gewicht als das der übrigen Meister des Sandes. Und es geht um die Existenz von Chearth. Das kann Nisaaru nicht unberührt lassen. Aber ich muss zu ihr kommen, um ihren Rat empfangen zu können."
„Gibt es Anhaltspunkte, wo sich Nisaarus Haus befindet?" wollte Atlan wissen. Mhogena machte mit beiden Tentakelarmen ausweichende Gesten. „Der Ausdruck Haus ist nicht unbedingt wörtlich zu nehmen. Es ist kein errichtetes Gebäude auf einer Welt mit fixen Koordinaten. Nisaaru ist in Chearth allgegenwärtig, überall und nirgends zugleich. Nur den privilegierten Meistern des Sandes ist es gestattet, Kontakt zu ihr aufnehmen." Atlan zog ein skeptisches Gesicht. „Das klingt alles ein bisschen sehr mystisch."
„Es lässt sich aber einfach erklären", sagte Mhogena. „Für den ersten Kontakt muss ein bestimmter Hyperkode abgestrahlt werden, der nur den Angehörigen des Ordens bekannt ist. Dieser wird von Nisaarus Boten, die überall in der Galaxis zu finden sind, empfangen und an Nisaarus
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