1957 - Angriffsziel Pilzdom
Wort.
Sprach Atlan, dann schleuderte ihm Ragunjan Verwünschungen entgegen und schrie so laut, dass der Arkonide ihn nur mit einem vergleichbaren Gebrüll hätte übertönen können. Dazu aber war Atlan nicht bereit. So gelang es dem Tazolen, ihn jedesmal zum Schweigen zu bringen, wenn Atlan irgendwelche Argumente vorbringen wollte, mit denen er die Vorwürfe hätte entkräften können. Ragunjan wollte Atlan nicht anhören. Schließlich sah Atlan ein, dass er vor läufig nicht weiterkommen konnte und der Tazole nicht zur Vernunft zu bringen war. Er verließ die Medo-Station.
Auf dem Weg in das Zentralmodul kam ihm Arina Enquist entgegen. Die burschikose Terranerin mit dem vollen, runden Gericht teilte dem Arkoniden mit, dass sie von Thagarum die Nachricht erhalten hatte, eine Mannschaft von dreißig gharrischen Wissenschaftlern sei in der gerade erst eroberten Hauptschaltzentrale zurückgeblieben. Unterstützt werde sie durch gut tausend Soldaten der Gharrer und der Maahks zur Bewachung. „Der Rest der Bodentruppen, inklusive Ganzettas Spezialistentruppe, hat sich auf den Weg zum Nordpol gemacht, wo der Pilz dom noch in der Hand der Algiotischen Wanderer ist. Die Truppen bewegen sich sehr schnell nach Norden, können das augenblickliche Tempo wahrscheinlich aber nicht beibehalten, weil sich das Wetter in den nördlichen Bereichen verschlechtert. Zudem ist bald mit Fallen und örtlichem Widerstand zu rechnen."
Unmittelbar nach diesem Gespräch setzte ein weiterer Angriff der Algiotischen Wanderer auf die GILGAMESCH ein, die sich nach wie vor in ihre verschiedenen Module aufgeteilt hatte. Alle Schiffe begegneten der Aktion der verschiedenen Völkerschaften mit unerhörter Feuerkraft. Die Algiotischen Wanderer rannten gegen ein Weltraumbollwerk an, das alles in den Schatten stellte, was die Galaxis Chearth je gesehen hatte. Doch die ständigen Misserfolge entmutigten die Angreifer überraschenderweise nicht. Sie nahmen die Verluste anscheinend nicht zur Kenntnis und setzten die Attacken für einige Stunden fort, um sich dann ebenso plötzlich zurückzuziehen, wie sie vorgerückt waren.
„Es ist schlimmer, als ich befürchtet habe", sagte Khona. Der gharrische Wissenschaftler war außer sich. „Bist du sicher?" fragte Bhgathan. Der Gharrer schätzte Khona durch aus, obwohl der Leiter der Untersuchungskommission nach seiner Auffassung zu voreiligen Schlüssen neigte. Allzu oft war es schon passiert, dass Khona Aussagen zurücknehmen oder korrigieren musste, da er nicht alle Fakten berücksichtigt hatte. Auch jetzt schien es so, als schieße er übers Ziel hinaus. „Wir haben die Hauptschaltzentrale erobert und die Tazolen davongejagt", sagt Bhgathan. „Wir haben keine giftige Sauerstoff-Atmosphäre mehr, und soweit ich weiß, sind die durch den ätzenden Sauerstoff herbeigeführten Schäden behoben worden."
„Darum geht es nicht", antwortete Khona, der so aufgewühlt war, dass er kaum sprechen konnte. Die Hauptschaltzentrale für den Sonnentresor stand etwa 30.000 Kilometer von dem am Nordpol errichteten Pilzdom entfernt in einer gemäßigten Zone im Süden. Sie befand sich fest in der Hand der Gharrer. Hier brauchte derzeit niemand einen Angriff zu fürchten, zumal sich die GILGAMESCH im Orbit des Planeten befand und jederzeit eingreifen konnte. Die Zentrale war als stufenförmiges Bauwerk errichtet worden. Wie ein Staudamm erhob sich das Bauwerk in einer Schlucht: fünf Kilometer breit, zwei Kilometer hoch und gut zehn Kilometer lang.
Die Algioten hatten einen Energieschirm darüber gespannt und das Innere mit Sauerstoff geflutet. Doch damit war es längst vorbei, und die gharrischen Wissenschaftler konnten unter den für sie natürlichen Bedingungen arbeiten. „Um was geht es dann?" Bhgathan blickte sein Gegenüber gelassen an. Je länger der Leiter der Untersuchungskommission mit seiner Beherrschung kämpfte, desto ruhiger wurde Bhgathan, und desto mehr war er davon überzeugt, dass Khona sich mal wieder zu früh aufregte. Dieses Mal irrte er sich gründlich „Schon die erste Überprüfung der Anlage hat ergeben, dass die Algiotischen Wanderer umfangreiche Manipulationen an den Schaltungen vorgenommen haben", eröffnete Khona Ihm. „Absicht war fraglos, das hyperphysikalische und gravitatorische Gleichgewicht des Sonnentresors zu stören. Und das ist ihnen zumindest in Ansätzen eindeutig gelungen. Die Geometrie der Energie zeigt bereits Instabilitäten."
Bhgathan erhob sich aus dem Sessel, in dem er
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