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1957 - Angriffsziel Pilzdom

Titel: 1957 - Angriffsziel Pilzdom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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habe sie während der Reparaturarbeiten mitgebracht. Die Schleusenkontrollen waren ausgefallen. Sie ist harmlos. Sie hätte euch nie was getan."
    „Einen solchen Unverstand wie bei dir findet sich hoffentlich nur einmal", empörte sich Biniya Kaynor. Normalerweise war man von der stets sehr zurückhaltend auftretenden Siganesin solche Sätze nicht gewohnt. Vergeblich versuchte sie, den klebrigen Schleim abzuwischen, der noch immer an ihr haftete. „Das wirst du noch bereuen!" fügte sie zornbebend hinzu. Mit weit ausgreifenden Schritten eilte sie davon und verließ den Lagerraum, in dem sie eigentlich mit Domino Ross, Alguin Atork, Varano Maskapor und Soglan Schweathan nur ein Kampftraining absolvieren wollte. „Wenn du mich denunzierst, gibt es mehr Arger für euch Wichtelmänner, als ihr euch vorstellen könnt!" rief ihr der Techniker hinterher. „Das ganze SigaModul könnte darunter leiden." Es war eine Drohung, die die kleinen Terra-Abkömmlinge ernst nehmen mussten. Körperlich war ihnen Bannister weit überlegen, und als Techniker hatte er alle denkbaren Möglichkeiten ihnen das Leben schwer zumachen. Bei einem Einsatz oblag es ihm, die technischen Voraussetzungen zu schaffen, sofern diese überhaupt von einem Terraner erfüllt werden konnten. Eine falsche Schaltung konnte bereits gefährlich für die Siganesen werden.
    Die KENNON kreiste im Lhanzoo-System um den fünften Planeten Thagarum. Das Modul der GILGAMESCH sicherte mit den anderen Schiffen den Planeten ab, den die vereinigten Truppen der Gharrer, Wlatschiden, Maahks und Galaktiker weitgehend erobert hatten. Die Hauptschaltzentrale für den Sonnentresor war gefallen. Hin und wieder wurden die GILGAMESCH-Module vom Nordpol des Planeten aus beschossen, wo sich Tausende von Algioten verschanzt hatten. Und immer wieder stießen Flottenverbände der Algiotischen Flotte gegen die GILGAMESCH vor, um jedesmal an deren überlegenen Feuerkraft zu scheitern.
    Unter den gegebenen Umständen hatten sich für die Siganesen noch keine Einsatzmöglichkeiten ergeben. Der erfahrene Domino Ross rechnete jedoch damit, dass sich das sehr bald ändern könnte. „Zieh endlich Leine!" fuhr er Marcom Bannister an. „Nimm das tote Tier und verschwinde, sonst könnte es passieren, dass ich dir noch einen auf den großen Zeh brenne." Der Techniker wandte sich ihm zu. Dann drehte er sich überraschend zur Seite und schnippte Soglan Schweathan mit zwei Fingern weg. Der Siganese war mit seinen 7,9 Zentimetern mit Abstand der Kleinste der Gruppe. In hohem Bogen flog er durch den Raum und landete krachend an der Wand. Aufschreiend fiel er auf den Boden, wo er mit schmerzverzerrtem Gesicht sitzen blieb. Er bekreuzigte sich, bevor er mühsam aufstand. „Das ... das war ein schwerer Fehler", stotterte er.
    In Situationen wie dieser hatte er häufig Sprachschwierigkeiten. Diese stellten sich allerdings auch ein, wenn Biniya in der Nähe war. „Bist du verletzt?" fragte Ross besorgt. Er war mit 11,21 Zentimetern geradezu ein Hüne unter den Siganesen. Die langen schwarzen Haare hatte er nach Anson-Argyris-Art zu zwei Zöpfen geflochten. „Ist nicht weiter schlimm", antwortete Soglan. „Es ist nur die Schulter. Da ist was gebrochen."
    „Bannister, du hast den Verstand verloren!" schnauzte Alguin Atork den Terraner an. „Wie konntest du das tun?"
    „Wichtelmann, geh die Erbsen zählen!" schnaubte Bannister. Er grinste verächtlich und verließ den Raum. „Er hätte sich wenigstens entschuldigen können", fand Domino Ross.
    Dr. Julio Mangana schüttelte resignierend den Kopf, als er Atlan Bericht erstattete. Die drei bei der Eroberung der Hauptschaltzentrale gefangenen Tazolen waren in die Xeno-Abteilung der MERLIN eingeliefert worden. „Die beiden Schwerverletzten sind gestorben", erläuterte er. „Wir konnten nichts mehr für sie tun."
    „Und der andere?" fragte Atlan. „Wir untersuchen ihn noch. Sein Name ist Ragunjan. Er ist ein einfacher Wissenschaftler und kein Scoctore. Nach den uns vorliegenden Informationen deutet der Name darauf hin: Nur Tazolen mit dreistelligen Namen bekleiden einen hohen Rang." .Der Mediker legte seine Hand an eine markierte Stelle der Wand, und sie wurde transparent, so dass sie den Tazolen sehen konnten. Er hatte eine humanoide Gestalt, war vollkommen haarlos und wirkte, als sei er abgemagert und halbwegs verhungert. Sein Kopf glich einem menschlichen Totenschädel mit einem lippenlosen Mund und unverhältnismäßig großen Zähnen. Die dunklen

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