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1959 - Im Hypertakt

Titel: 1959 - Im Hypertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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manipulierte.
    Monkey konnte sich nicht vorstellen, wie so etwas möglich sein sollte, aber das hieß nicht, dass es auszuschließen war. Sein erster Impuls bestand darin, noch im selben Moment die Arbeit abzubrechen. Er musste Rhodan benachrichtigen, die SOL in Alarmzustand versetzen. Als Oberstleutnant besaß er jede Befugnis, die er brauchte.
    Er machte sich jedoch klar, dass er möglicherweise auf einen extrem bedeutungsvollen Umstand gestoßen war. Ein Gegner, der solche Dinge bewirken konnte, musste zwangsläufig sehr mächtig sein - wenn er existierte. Monkey bewegte sich nicht. Sein Blick ruhte auf den Frauen und Männern, die an der Hülle des Schiffes Reparaturarbeiten ausführten. Sie waren extrem gefährdet. Bevor er aktiv wurde, musste er nachdenken und Fakten sammeln.
    Ruud Servenking hatte niemals einen Reparaturauftrag bearbeitet, der so frustrierend war wie dieser. Major Servenking, Leiter der Abteilung Triebwerke und Bordmaschinen - das klang gut. Nur was nutzte es, wenn er das Problem zwischen Kraftwerken und Triebwerk nicht lokalisieren konnte? Er starrte vor sich, mit finsterer Miene, den Blick auf Zusatzreaktor 1 geheftet. Ein halbes Dutzend Leute waren an der Arbeit. Er wusste mit absoluter Sicherheit, dass sie es nicht schaffen würden. Es war nicht möglich, weil es einen noch unbekannten Faktor gab, der ihren Erfolg verhinderte. Servenking fühlte sich verfolgt. Jemand oder etwas arbeitete gegen ihn. „Verdammt ..."
    Durch einen schmalen Zugang drängte sich plötzlich eine Gestalt, die er eigentlich an diesem Ort nicht wiedersehen wollte: Es war Monkey. Der Oxtorner kam direkt auf Servenking zu. „Was willst du hier?" fragte der Techniker unhöflich. Monkey trat mit auffallender Ruhe sehr nahe an ihn heran. „Ich habe eine Bitte an dich zu richten, Ruud."
    „Welche ist das?" Servenking wollte nicht, dass sein Ton fall so abweisend klang, doch er konnte nicht dagegen an. Monkey war für ihn so etwas wie ein Feindbild.
    Er überlegte, ob er einen Teil seiner Frustration nicht einfach auf den Oxtorner übertrug. Deshalb, weil Monkey so fremdartig und unnahbar wirkte und weil er aufgrund seiner menschlichen Isolation ein Ausgestoßener war. „Ich möchte, dass du mich in meine Privatkabine begleitest."
    „Aus welchem Grund?"
    „Ich werde es dir mitteilen, wenn wir angekommen sind." Servenking wollte die Bitte bereits ablehnen. Er hatte fast schon den Mund geöffnet und sich eine passende Erwiderung bereitgelegt. Nein.
    Monkey war keiner, der ohne zwingende Notwendigkeit handelte. Instinktiv erkannte Servenking, dass es dem Oxtorner ernst war. Monkey musste ein Problem haben. Und wenn ein Wesen wie er ein Problem nicht lösen konnte, dann wog dieses Problem schwer. Servenking nickte widerwillig. Sie durchquerten den Reaktorraum, ein Fußmarsch von einigen Minuten. Ein Antigravschacht transportierte sie in Richtung Mannschaftsquartiere. Mittlerweile hatte sich in der SOL einiges verändert. Der Schutt war in vielen Sektionen beiseite geräumt. Die Seitenflansche des SOL-Mittelstücks waren als letzte echte Katastrophenzone übriggeblieben.
    Monkey öffnete die Tür zu seiner Kabine und winkte Servenking. Der Techniker trat mit einem unbehaglichen Gefühl ins Innere. Vor einem kleinen Tisch standen drei Stühle. Sie wurden offensichtlich selten benötigt, denn über die Sitzflächen hatte Monkey eine Fülle von kleinen Gegenständen verteilt. Es handelte sich um Bestandteile einer Agentenausrüstung, wie sie im TLD verwendet wurde. Statt eines Bettes benutzte Monkey eine Pritsche, die auf dem Boden lag. Ein Bett hätte sein Gewicht nicht ausgehalten. Blumen oder Schmuckgegenstände gab es nicht. Die Kabine wirkte kahl und ungemütlich. Servenking hätte hier nicht sein sollen. Allein die Tatsache, dass er in Monkeys Privatsphäre eindrang, rüttelte an seinem fest gefügten Bild über den Oxtorner. „Also, Monkey?"
    „Ich benötige deine Hilfe, Ruud."
    „Was kann ich dir an diesem Ort helfen?"
    „Ich will nicht, dass SENECEA unser Gespräch verfolgen kann..
    Deshalb die Entscheidung für meine Kabine."
    „Welche Geheimnisse hast du vor SENECA?" fragte Servenking überrascht. Monkey gab keine Antwort. Er räumte einen Stuhl frei und bot dem Techniker Platz an. Servenking setzte sich schweigend. „Hast du die Ereignisse um Tautmo Aagenfelt verfolgt?" wechselte Monkey das Thema. „Ja. Aber was hat das damit zu tun?"
    „Aagenfelt hat einen Prototyp eines Hypertakt-Orters fertiggestellt.

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