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1959 - Im Hypertakt

Titel: 1959 - Im Hypertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorausgesetzt, das zur Verfügung stehende Personal zog mit und von Leuten wie dem Oxtorner Monkey gingen keine Störungen aus. Sämtliche Alt-Reaktoren der SOL befanden sich zwar in gutem Zustand. Sie lieferten jedoch nicht genügend Leistung ab.
    Ein Schiff wie die SOL verfügte über einen beachtlichen Grund-Strombedarf, verursacht durch die Lebenserhaltungsanlagen, die permanent aufrechterhaltene künstliche Schwerkraft, den Betrieb der schiffseigenen Werkstätten und durch zahlreiche andere Details. Was an Energie übrigblieb, wurde in das Hypertakt-Triebwerk geleitet. Die volle Kapazität dieses technischen Wunderwerks konnte damit bei weitem nicht ausgenutzt werden. Servenking schätzte, dass die SOL sich mit nicht mehr als 40 Prozent ihrer Maximalgeschwindigkeit bewegte. Das galt aber nur im günstigsten Fall. Ab und zu sank dieser Wert auf unter zehn Prozent, wenn kritische Arbeiten am Triebwerkssektor ausgeführt werden mussten.
    Ruud Servenking ärgerte sich über die schleppenden Fortschritte. Es war wichtig, dass die SOL so schnell wie möglich nach Gorhoon gelangte. Und nicht im Trödeltempo wie zuletzt. In der Galaxis Gorhoon, auf dem Kenteullen-Rad der Nonggo, stand ein Pilzdom, der nächst gelegene, bekannte Pfeiler der Brücke in die Unendlichkeit, den er erreichen konnte. Von dort konnte Perry Rhodan zu den Helioten Kontakt aufnehmen. Für die Rettung der sechs Galaxien von Thoregon war das die erste Voraussetzung. Eine gemeinsame Strategie musste her, und die konnte nicht ersonnen werden, solange die Parteien keinen Kontakt zueinander hielten. 40 Prozent war so gesehen nicht sehr viel. Wollte die SOL ihre Höchstgeschwindigkeit von 120 Millionen Überlicht erreichen, mussten die beschädigten Zusatzreaktoren so schnell wie möglich ans Netz. „Hallo, Ruud! Alles klar?" Servenking wandte den Kopf, und er sah die provisorische Kommandantin Fee Kellind zwischen zwei Schaltanlagen stehen. Versammlung der Prominenz, dachte er. Fehlt nur noch Rhodan selbst. Servenking erreichte die Schaltzentrale. Sämtliche Terminals waren besetzt. Der letzte der zwanzig Kontursessei gehörte ihm.
    Einige Dutzend Bildschirme zeigten Bilder aus dem Zusatzreaktor und aus dem Umfeld. Holo-Projektoren stellten Prozessdiagramme dar, die eine optische Auswertung der komplexen Vorgänge erleichterten. Servenking ließ sich in seinen Sessel fallen. „Fertig, Leute?" fragte er laut. „Dann geht's los!" SENECA, die allgegenwärtige Biopositronik, erteilte an ein Dutzend Knotenrechner das Startsignal. In einer Halle von dreißig. Metern Höhe wurden zwei Maschinenblöcke aufeinander zugeschoben. Schwere Arbeitsroboter leisteten millimetergenaue Arbeit. Die Blöcke lagen noch drei Meter auseinander. Sobald sie einander berührten, wurde Energie erzeugt.
    Im selben Augenblick würde alles, was sich in der Halle befand, in seine subatomaren Bestandteile aufgelöst und schließlich in nutzbare Energie umgewandelt. Das galt auch für die Arbeitsroboter. Servenking dachte an die Arbeit, die hinter ihm lag. SENECA hatte Baupläne erstellt, die Mikro-Werkstätten des Schiffes hatten hochpräzise gefertigte Ersatzteile geliefert. Zwei Meter. Hundert Zentimeter, achtzig, sechzig, vierzig ... Servenking bildete sich ein, winzige Überschlagblitze zwischen den Maschinenblöcken wahrzunehmen. Zusatzreaktor 1 nutzte ein ähnliches Prinzip wie terranische Hypertrops. Das fünfdimensionale Kontinuum wurde angezapft, durch ein künstliches Ventil strömte Energie in den Normalraum, wurde dort umgeformt und in speziellen Speicherbänken aufgefangen. Zwanzig Zentimeter. Zehn.
    Im selben Moment berührten sich die Maschinenblöcke. Die Schirme wurden allesamt im selben Sekundenbruchteil schwarz. Servenking machte sich klar, dass die Spionsonden und die Optiken der Arbeitsroboter jetzt nicht mehr existierten. Der Strom aus dem Hyperraum hatte sie aufgelöst. „Es klappt!" hörte er jemanden schreien. „Es haut tatsächlich hin, verdammt ... !" Ein Zittern lief durch den Kontrollraum. Die 5-D-Zapfstelle lag gleich nebenan, keine dreißig Meter entfernt. Servenking glaubte zu spüren, wie sich seine Körperhaare elektrostatisch aufluden, sein Hals fühlte sich trocken an.
    Sein Blick saugte sich an den Prozessdiagrammen fest. Wenn es eine Möglichkeit gab, den Erfolg ihrer Arbeit unmittelbar abzulesen, dann dort..
    Die Auslastung der Triebwerke lag bei 40 Prozent der maximalen Kapazität. Aus 40 Prozent wurden
     
    45.
     
    Dann waren es 50, 52

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