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1959 - Im Hypertakt

Titel: 1959 - Im Hypertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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... - bei 55 Prozent hörte das Wachstum der Balken auf. .Ruud Servenking ballte die Hände, und er spürte, wie zum ersten Mal seit dem Aufbruch von Alashan die Spannung aus seinem Körper wich. Zusatzreaktor 1 arbeitete. Das Hypertakt-Triebwerk wurde mit 55 Prozent seiner maximalen Leistungsaufnahme gespeist. Sobald sie die Blöcke 2 bis 4 repariert hatten, würden es hundert Prozent sein. „Hör mal, Ruud ..."
    „Was denn?"
    „... da stimmt was nicht."
    „Verdammt noch mal!"
    „... wo zum Teufel kommt ..." Servenking versuchte, das Stimmengewirr zu ignorieren. Seine Leute plapperten, statt nachzudenken. Sie verhielten sich nicht professionell. Ein Diagramm fiel ihm ins Auge.
    Einer der Balken hatte sich nicht bewegt. Die Leistungsabgabe des Reaktors war okay, ohne jeden Zweifel. Das Wichtigste im Sinne der Schiffsführung war jedoch etwas völlig anderes: Perry Rhodan brauchte nicht die Energie, sondern er brauchte die Geschwindigkeit. Die SOL hatte sich bislang mit 48millionenfacher Lichtgeschwindigkeit bewegt. Mit der Energie, die Block 1 zusätzlich brachte, hätte der Multiplikator auf exakt 66fach steigen müssen.
    Tatsächlich hingen sie immer noch bei 48 Millionen fest. Ruud Servenking wusste nicht, woran das lag. Der Wert konnte nicht angezweifelt werden, weil SENECA seine Zahlen aus einer Vielzahl von Quellen bezog. Das Schiff erzeugte wesentlich mehr Energie als vorher, aber es bewegte sich noch immer mit derselben geringen Geschwindigkeit. .Das Stimmengewirr endete langsam, er blickte in ratlose Gesichter, und schließlich war es Perry Rhodan, der die Frage stellte: „Also, was ist geschehen? Welcher Fehler ist uns unterlaufen?" Servenking war Rhodan dankbar, dass er ausdrücklich von „wir" sprach. Der Aktivatorträger versuchte nicht, die Schuld ausschließlich auf die Techniker zu wälzen, sondern schloss sich selbst in die möglichen Fehlerquellen ein.
    Servenking antwortete mit belegter Stimme: „Ich weiß es nicht, Rhodan. Ich kann nur sagen, dass Block eins arbeitet. Die Energie wird abgegeben, aber sie kommt nicht bei den Hypertakt-Triebwerken an." Servenking schüttelte den Kopf, immer wieder, ratlos und mit hilflosem Ärger zugleich.. „Wahrscheinlich kann SENECA uns weiterhelfen", sagte Rhodan laut. „SENECA, welcher Defekt liegt in diesem. Fall vor?" Die sanfte Stimme des Bordcomputers füllte den Kontrollraum: „Ich kann keinen Fehler erkennen, Perry." Nun schüttelte auch Rhodan den Kopf. „SENECA", sagte er ungeduldig, „die Fakten lassen keine Interpretation zu: Zusatzreaktor 1 arbeitet, und unsere Geschwindigkeit ist konstant geblieben."
    „Das wüsste ich aber!" erklärte die Biopositronik vorwurfsvoll. „Du weißt nichts davon?" fragte Rhodan ungläubig. SENECA gab einige Sekunden lang keine Antwort. Für eine Biopositronik war das eine lange Zeit. Servenking, Rhodan und die anderen spürten, dass sie einem bedeutsamen Vorgang beiwohnten, dessen Tragweite sie nicht ermessen konnten. Als SENECA wieder sprach, mischte sich ein unruhiger Klang in die Stimme des Bordgehirns: „Ich erkenne einen paradoxen Vorgang. Vielleicht ... nur eine Kleinigkeit."Ruud Servenking dachte an den Abend, an die Versammlung. Er machte sich mit dem Gedanken vertraut, dass die Besatzung noch eine Weile auf die Klärung der Vorgänge würde warten müssen.
    Don Kerk'radian: „Ich habe ein einziges Mal die SOL im freien Raum gesehen, ich meine, von außen, während einer kleineren Reparatur. Der Anblick ist mir unvergesslich geblieben. Ich bin sicher, dass ich davon lange träumen werde. Man kann mir nachsagen, dass ich mich von Gigantomanie blenden lasse. Dass die Größe von Dingen mich zu sehr beeindruckt. Aber ich sage euch, der Anblick der SOL war etwas Besonderes. In meinem Raumanzug hatte ich mich ein Stück weit vom Schiff entfernt. Und dann fiel das Licht einer Sonne auf die SOL. Ich näherte mich wieder, und dieses Schiff wurde immer größer. Es wuchs und wuchs, und als es meinen gesamten Blick ausschnitt erfüllte, da wuchs es immer noch. Das sind acht Kilometer. Man kann nicht für wahr halten, dass Menschen etwas so Gewaltiges gebaut haben."
    Interview des Tages in der Bordzeitung der SOL, am 30. August 1290 NGZ Tautmo Aagenfelt war von der Wichtigkeit seiner Aufgabe überzeugt. Er war der beste Physiker an Bord der SOL, und er hielt sich für den einzigen, der das Funktionsprinzip des Hypertakt-Orters innerhalb kürzester Zeit aus eigener Kraft durchschauen konnte. Einen solchen

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