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1960 - Gefangene des Bordgehirns

Titel: 1960 - Gefangene des Bordgehirns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wandten sich zur Flucht. Wenn auch sonst kaum etwas bei ihnen funktionierte, das Selbsterhaltungsprogramm arbeitete einwandfrei.
    Monkey, Rhodan und Bull sahen, wie sie sich nach unten sinken ließen und dabei auf den einzigen offenen Ausgang zusteuerten. Die drei Männer nahmen die Maschinen schon ins Visier, als von ihren in Deckung gegangenen Kameraden drei aufsprangen und ihrerseits punktgenau zu feuern begannen.
    „Bully, Monkey - nicht mehr schießen, oder wir gefährden unsere eigenen Leute!" rief Rhodan.
    „Wer sind diese Verrückten?" rief Bull zurück. „Warum überlassen sie das nicht uns?"
    Ein Lichtgewitter erfüllte den Raum und erhellte blitzartig die Umgebung. Strahlbahnen standen in der Dunkelheit. Es war eine unwirkliche Szenerie.
    Die beiden letzten Roboter detonierten. Ihre Trümmerstücke schossen in alle Richtungen. Die meisten verglühten in den Schutzschirmen der Terraner. Nur ein besonders großes schlug durch und verletzte einen der Männer. Er brach zusammen.
    Rhodan, Bull und Monkey schwebten zu ihnen hinüber und ließen sich sinken. Sie setzten inmitten der Gruppe auf, die sich schnell wieder zusammengefunden hatte. Fast nebenbei registrierte Rhodan, daß sie sich wieder in einer Art Schaltzentrale mit vielen Blöcken befanden.
    Perry kümmerte sich um den Verletzten und sah, daß für ihn jede. Rettung zu spät kommen würde. Das Trümmerstück hatte sich mitten in seine Brust gebohrt.
    Er hob den Kopf des Mannes an und fragte Monkey nach seinem Namen.
    „Das ist Aaron Dancer", antwortete der Oxtorner.
    „Aaron, hörst du mich?" fragte Perry.
    Der Raumfahrer nickte. Mit schwacher Stimme sagte er: „Wir wollten nicht nur euer Anhängsel sein. Seit unserem Aufbruch habt nur ihr agiert. Wir ... wollten beweisen, daß wir nicht umsonst bei euch sind ..."
    Perry spürte einen Kloß im Hals. Er mußte zugeben, daß Dancer recht hatte. Bislang hatten sich die zehn ehemaligen Agenten, vielleicht mit Ausnahme von Fee Kellind, eher überflüssig vorkommen müssen.
    Aber nun waren einige von ihnen über das Ziel hinausgeschossen, und einer würde es mit seinem Leben bezahlen. Sie hatten keine Mittel dabei, um ihn zu verarzten - falls das überhaupt noch möglich war.
    „Ich weiß, daß ich sterbe", sagte Dancer leise. Sein Kopf lag nach wie vor ihn Rhodans Händen. „Möge mein Opfer nicht vergebens gewesen sein. Ich hinterlasse eine Frau in Alashan. Ich hatte immer gehofft, zu ihr ... zurückzukehren ... eines ... Tages ..."
    Dancer schnappte nach Luft, sein Körper zuckte, dann war für ihn alles vorbei.
    Perry Rhodan öffnete seinen Raumhelm und schloß seine Augenlider.
    „Du hast uns geholfen, Aaron", flüsterte er. „Dein Tod war bestimmt nicht umsonst ..."
    Was für eine Phrase!
    Rhodan legte den Kopf sanft ab und stand auf. Er schwor sich, daß er den Leichnam im Weltraum bestatten lassen würde, sobald der Kampf gegen SENECA vorbei war. Bis dahin konnte er nichts weiter für den Toten tun.
    „Es scheint, daß auch diese Roboter von SENECA unabhängig gehandelt haben", drang Reginald Bulls Stimme an sein Ohr. „Das bedeutet, wir haben noch einmal Glück gehabt. Es waren autarke Wacheinheiten.
    Zweimal war nun schon das Glück mit uns - beim drittenmal kann es anders sein."
    Rhodans Gedanken kehrten in die Realität zurück. Er mußte sich vom Anblick des Toten losreißen.
    „Wie weit mögen wir nach oben gekommen sein?" fragte er.
    „Fünfhundert Meter, mindestens", schätzte Fee Kellind. „Das heißt, wir haben es bald geschafft, wenn nicht noch etwas Unvorhergesehenes passiert."
    „Sehen wir nach, was hinter dem Ausgang ist", sagte Rhodan. Bevor er sich allerdings in Bewegung setzte, wandte er sich an die Begleiter: „Niemand von euch sollte sich als überflüssig betrachten", sagte er.
    „Vielleicht kommt noch die Stunde, in der sich jeder von euch bewähren muß."
    „Mein Name ist Sally Detroit!" ertönte eine Stimme. „Ich hoffe, daß du uns keine leeren Versprechungen machst nur weil es Dancer erwischt hat."
    „Ich mache nie leere Versprechungen", versicherte Rhodan.
     
    *
     
    Sie verließen den Schaltraum durch die Öffnung und fanden sich an einem stählernen Geländer wieder, hinter dem es ingähnender Leere in die Tiefe ging. Über ihnen war allerdings auch ein mindestens zehn Meter breiter Schacht, und ganz, ganz oben in ihm war ein Ende zu erkennen - ein mächtiges Schott.
    „Das könnte der Zugang zur SZ-1 sein", sagte Bull. „Hoch genug sind wir. Wir

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