1960 - Gefangene des Bordgehirns
müssen hinauffliegen und versuchen, das Schott zu öffnen, notfalls wieder durch deinen Moo."
Perry nickte. „Versuchen wir es", sagte er. „Du, Monkey und ich."
Ihm wurde klar, daß er wieder nur die gleichen mit dem Vorstoß beauftragte. Aber er, versicherte den anderen, daß es eine wichtige Aufgabe für sie sei, hier abzuwarten und ihnen den Rücken freizuhalten - schließlich war es ja auch so.
Nur Fee Kellind meuterte. „Ihr haltet euch für unbesiegbar, was? Warum stoßen wir nicht alle gemeinsam nach oben vor?"
„Fee", sagte Rhodan. „Es kann gut sein, daß wir wieder von Robotern aufgespürt und angegriffen werden. Niemand weiß, welche Möglichkeit die Kampfmaschinen vorhin noch hatten, Funksprüche abzusetzen.
Es ist wichtig, daß ihr hier aufpaßt und uns absichert."
„Du kannst verdammt gut reden, weißt du das, Perry? Du hättest Politiker werden sollen."
„Das war ich lange genug."
Fee mußte unwillkürlich lachen, und das war das Zeichen für die beiden Unsterblichen und für Monkey, ihre Aggregate einzuschalten und sich nach oben tragen zu lassen, durch den breiten Schacht und auf das Schott zu, das horizontal über ihnen lag.
„Es muß der Zugang zur SZ-1 sein", meinte Bull. „Etwas anderes ist nicht denkbar. Dieser Schacht muß weiter hinauf in die Zelle hineinführen. Wenn es uns gelingt, das Schott zu öffnen, sind wir so gut wie am Ziel."
„Aber was wird SENECA dazu sagen?" fragte Rhodan. „Wenn ihm alles bisher entgangen ist - das wird er merken."
Sie stiegen höher und höher, und schließlich hingen sie unter dem Schott, das sich manuell nicht öffnen ließ. Nach mehreren Versuchen befahl Perry Rhodan seinem Roboter Moo, das Schott für sie zu öffnen. Moo kletterte auf seine Schulter, flog hinauf und erledigte seine Arbeit in knapp drei Minuten.
Als er auf Rhodans Brust zurückkehrte, schwang das Schott bereits auf, und die drei Menschen schwebten hindurch nach oben.
Wie Bull es prophezeit hatte, befanden sie sich an Bord der SOL-Zelle-1.
*
Fee Kellind sah sie als erste. Es waren Lichter in der Dunkelheit, die langsam auf sie zukrochen. Dabei machten sie schleifende Geräusche. Sie richtete ihren Heimscheinwerfer auf sie und sah zahlreiche einen Meter lange, raupenartige Wesen auf sich zukommen - aber ihre Körper betanden aus Metall, aus unzähligen Gliederbändern, die es erlaubten, daß sich die Alpträume drehten und aufrichteten. Ihre vier Augen leuchteten in der Finsternis.
„Das sind ebenfalls Roboter!" schrie Fee. „Nehmt sie unter Feuer! Laßt sie nicht an euch heran!"
Sie kamen von allen Seiten. Die ehemaligen TLD-Agenten schossen, was ihre Waffen hergaben, und zerstörten Robotraupe um Robotraupe. Doch die Maschinen kamen in Mengen, die keine wirksame Gegenwehr zuließen. Zum Teil ließen sie sich an hauchdünnen Fäden von der Decke herab, zum anderen Teil kletterten sie aus dem Schacht herauf. So viele die ehemaligen Agenten auch vernichtetendoppelt so viele kamen nach.
Immer näher rückte die Front an die Menschen heran, die nicht in die Schaltzentrale fliehen konnten, denn auch von dort kamen die Raupen.
„Wir müssen die Stellung halten!" rief Fee Kellind. „Wir dürfen erst im letzten Moment in den Schacht fliehen, damit Rhodan, Bull und Monkey Zeit haben, das Schott dort oben zu öffnen!"
Ein grauenerregender Schrei antwortete ihr. Entsetzt sah sie, daß einer der Männer des Trupps von den Raupen überrannt worden war. Kurz flammte sein Schutzschirm auf, dann erlosch er - und mit ihm die Hilfeschreie des Mannes.
Fee schüttelte sich. In wilder Wut fächerte sie den Strahl ihrer Waffe und desintegrierte alles, was ihr selbst zu nahe kam. Es ließ sich nicht vermeiden, daß dabei auch Teile des Geländers und des Ganges aufgelöst wurden.
Die anderen Ex-Agenten nahmen sich ihr Beispiel und verteidigten sich, wo immer ihnen die Raupenroboter zu nahe kamen. Irgendwann war der Zeitpunkt erreicht, an dem keine weiteren mehr nachkamen.
Fee atmete auf. Sie schoß weiter, und die anderen taten es auch, bis keiner der Roboter mehr übrig war.
Der Rückweg für Rhodan, Bull und Monkey war damit frei.
Fee Kellind ging zu dem Toten und beugte sich über ihn.
„Shap Zavour", sagte sie leise. „Hoffentlich war er unser letztes Opfer."
Sie leuchtete mit ihrer Helmlampe nach oben und stellte erleichtert fest, daß das Schott offen war.
Rhodan und seine beiden Begleiter hatten es geschafft.
Sie bedauerte es, nicht mit dazugehört zu
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