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1961 - Ein Sechstel SENECA

Titel: 1961 - Ein Sechstel SENECA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eines kugelförmigen Bereichs ohne Kontrollflüge."
    „Wunderbar!" Tautmo atmete erleichtert auf. „Dann können wir- ja in Ruhe..."
    „Nichts da!" unterbrach Bull ihn harsch. „Es bedeutet, dass SENECA ziemlich genau über die Lage des Labors Bescheid weiß. Leute, wir räumen!" Er winkte in den Korridor. Zwanzig Männer und Frauen kamen herein und fingen an, die Bauteile wegzutragen. „Nein!" Tautmo schrie es fast. „Nicht schon wieder! Was soll das?" Er stellte sich Bully in den Weg, aber dieser schob ihn einfach zur Seite. „Keine Sentimentalitäten!" knurrte der Unsterbliche. „SENECA versucht es mit allen Mitteln. Unser einziger Trumpf ist, dass wir ihm immer einen Schritt voraus sind."
    „Ich bin mit allem einverstanden. Bloß jetzt nicht." Aagenfelt verlegte sich aufs Betteln. „Mir fällt gerade ein, wie der Reflexions-Bündelfeldprojektor funktioniert." Er versuchte mit allen Mitteln zu retten, was zu retten war. Aber es nützte nichts. Bei Bully biss er auf Granit. Der Rotschopf drückte ihm' eine Folie und einen Stift in die Hand. „Schreib es auf! In zwei Minuten bist du hier weg, klar?"
     
    4.
     
    Um die Geheimnisse einer altertümlichen Positronik zu ergründen, musste man ziemlich gut über die Funktion der einzelnen Teile Bescheid wissen.
    Zum Beispiel stellten Eingabe- und Ausgabesektor die einzigen Schnittstellen zur Außenwelt dar. Ihnen vorgeschaltet arbeitete ein Dekodiersektor zur Umsetzung der Speicherdaten in Wort und Schrift. Zum Vergleich konnte ein Syntron beliebig viele solcher Schnittstellen erzeugen. Im Innern der Positronik existierte eine Kombination aus Arbeits- und Datenspeichern, die sich verschiedenen Funktionen und Aufgaben zuordnen ließen. Die Speicherung selbst erfolgte in Kristallen, die auf Kohlenstoffverbindungen basierten, in denen ein störungsfreier Positronenfluss möglich war. Im Zentrum der Speichereinheit lag der Kommandosektor. Er stellte das eigentliche Gehirn des Automaten dar, sozusagen das Steuerprogramm. Hier existierte bei Großpositroniken wie SENECA und früher NATHAN die Schnittstelle zum Bioplasma mit seinem eigenen Bewusstsein. Eine spezielle Logikschaltung sorgte für die dauernde Kontrolle aller Informationen und Anweisungen, die der Bioteil lieferte. In früheren Zeiten hatte es Positroniken gegeben, die auf Grund mangelnder Kontrolle eines emotional überschäumenden Plasmas Besatzungen getötet und Schiffe zerstört hatten. Diese Gefahr bestand bei SENECA glücklicherweise nicht.
    Dafür sahen sich Trabzon Karett und seine insgesamt drei Dutzend Mitarbeiter vor einem Berg anderer Probleme. Ein unbemerkter Eingriff in eine Positronik wie SENECA war so gut wie unmöglich. Selbst die geringste Leistungsabweichung im Bereich von einem millionstel Watt verriet der Biopositronik, dass etwas nicht in Ordnung war. Sie musste lediglich einen Selbstcheck von wenigen Zehntelsekunden fahren, um festzustellen, dass ein Angriff von außen vorlag. Für die Schutz- und Abwehrsysteme der 500-Meter-Kugel im Zentrum des Mittelteils galten ähnliche Reaktionszeiten.
    Wunder zu vollbringen, traute sich keiner von ihnen zu. Wenn sie so wollten, war das Unternehmen von vornherein zum Scheitern verurteilt. Trabzon hatte sich schon mehrfach die Frage gestellt, warum sie es überhaupt wagten. Vielleicht lag es einfach daran, dass sie sich durch den Erfolg auf Century Izu viele Hoffnungen machten. Der Kampf um die SOL, in zehn schweren Stunden auf der Oberfläche dieses Planeten begonnen, war noch lange nicht zu Ende.
    Der Spezialist wetzte die Lippen und gab einen Stoßseufzer von sich. Er schloss den SE RUN neben dem Tisch an den Speicherblock an und schaltete die Versuchsanordnung ein. Die Blicke seiner Helfer ruhten gebannt auf seinen Fingern. Gyndulo Smied und Victor Kweitschen besaßen eine Ausbildung als Hyperenergetiker und hatten in Alashan vor allem am „Krisenfall Robinson" mitgearbeitet. Viena Zakata war Leiter der Funk- und Ortungsabteilung der SOL und hatte sich als Entwicklungsingenieur für miniaturisierte Ortungsgeräte einen Namen gemacht. Alle drei stellten Kapazitäten von hohem Rang dar, wie es sie unter der Besatzung der SOL nur ein paar Dutzend gab.
    Nicht, dass der TLD auf Thorrim nur wenige qualifizierte Mitarbeiter besessen hätte. Das Gegenteil war der Fall. Aber Gia de Moleon war es gelungen, alle anderen von einem Flug mit der SOL abzuhalten. Trabzon nickte ihnen zu. „Dann wollen wir mal" Rhodans Auftrag lautete schlicht und

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