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1961 - Ein Sechstel SENECA

Titel: 1961 - Ein Sechstel SENECA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Frauen kehrten in den Kontrollraum zurück. Sie entdeckten mehrere neu installierte Miniaturkameras. Diese klebten meist in dunklen Winkeln unter der Decke oder hinter Vorsprüngen. Der Oxtorner zerstörte sie mit gezielten Schüssen. Die Gruppe arbeitete ihr Pensum ab und kehrte anschließend zum Stützpunkt zurück. Die SE RUNS orteten die typischen Emissionen des einsetzenden Hypertakt-Triebwerks. Die SOL nahm ihre nächste Überraum-Etappe in Angriff.
    Der Oxtorner warf einen Blick auf seinen Chronographen. „Sechs Stunden", stellte er fest. „Das ist viel. Was hat das Schiff in dieser Zeit im Normalraum gemacht?" Noch hielten sie sich mit größter Sicherheit in der Milchstraße auf. Bei derart kurzen Hyperetappen wie seit dem Verlassen des Solsystems würde dies auch noch eine Weile so bleiben. Monkey lauschte auf die aktuellen Meldungen aus dem Mittelteil des Generationenschiffes. Sechs Kampfroboter vom Typ TARA-V-UH flogen im Hauptschacht Patrouille. Die Servoroboter traten jetzt verstärkt auf Ebene vier in Aktion. In den Korridoren, die zu den Hangars führten, errichteten Schwärme von Servos Hindernisse, so dass es für Menschen kein Durchkommen gab. Die Meldungen deckten sich mit den Erwartungen des Oxtorners. Lediglich der letzte Satz des Pikosyns ließ ihn aufhorchen. „In einem Abstand von fünfzig bis hundert Metern um das Zentrum des Mittelteils - also quasi um sich selbst zieht die Biopositronik mehrere tausend ihrer mobilen Helfer zusammen."
    „Bau mir aus dem Gedächtnis einen Hypertakt-Orter!" Wenn jemand wie Monkey es sagte, dann hörte es sich an, als sei es das Einfachste der Welt.
    Aber zum Glück war der Oxtorner jetzt nicht hier, und er nahm auch keinerlei Einfluss auf die Arbeit des Physikers. Die aus dem Labortrakt beschafften Unterlagen waren unvollständig. Wichtige Teile fehlten. Tautmo Aagenfelt suchte verzweifelt nach Ansatzpunkten. Seine Kenntnisse hatte er längst erwiesen. Während des Flugs der SOL von DaGlausch in die Milchstraße hatte er sich nahezu ununterbrochen mit dem Bau eines Hypertakt-Orters beschäftigt. Er war der einzige Mensch, der sich mit dieser Technik auskannte.
    Aagenfelt war sogar in der Lage, einen solchen Orter aus primitiven Bauteilen zu konstruieren. Dazu musste er allerdings fit sein, und das war er bei der aktuellen Stresssituation, in der er sich befand, überhaupt nicht. Sein Kopf war wie mit Brettern vernagelt. Der Physiker stürzte sich auf die Umwandler und Strukturpendler. Die MATERIA-Technik besaß den einen Vorteil, dass sie modular konzipiert war. Jedes Teil wies eine spezifische, arttypische Form auf. Wenn Aagenfelt zusammengesteckte Würfel sah, wusste er sofort, dass er es mit einem Bauteil für Strukturveränderung zu tun hatte. Größere Konglomerate aus Würfeln stellten immer einen höheren Wirkungsgrad dar.
    Die Umwandler standen fein säuberlich in Reih und Glied auf einem T-Träger neben dem einzigen vorhandenen Hyperinterpreter. Weiter hinten, im fahlen Licht der Helmscheinwerfer, bastelten mehrere Techniker an einer Richtspirale für den Orter. Sie hielten sich an Anleitungen, die er ihnen aus der Erinnerung aufgeschrieben hatte. Die Hälfte des inzwischen zwanzigköpfigen Teams. verbrachte die Zeit mit dem Verlegen von zusätzlichen Leitungen und dem Errichten von Abschirmprojektoren. Auf niedrigstem Energielevel mussten sie ein Höchstmaß an Emissionsunterdrückung bewerkstelligen. .Der Reflexions-Bündelfeldprojektor stand links an der Wand, aber er war beschädigt. Um ihn zu reparieren, mussten sie ihn zerlegen. Am schlimmsten war jedoch, dass noch immer ein Taststrahlbegrenzer fehlte. Aagenfelt überlegte es sich anders. Die Umwandler und Strukturpendler konnten warten. Er rief Frantisek zu sich. Gemeinsam wuchteten sie den Bündelfeldprojektor auf eine Metallkiste. Der Physiker machte sich an die Untersuchung des Geräts.
    An einem anderen Ort in der SOL waren Techniker damit beschäftigt, Attrappen des Hypertakt-Orters vorzubereiten. Ihr Äußeres, die innere Struktur und die energetischen Emissionen mussten mit dem Originalgerät übereinstimmen. Nur so war es möglich, Roboter und Mikrosonden zu täuschen.
    Seit dem Abflug des Generationenschiffes aus dem Solsystem waren inzwischen achtzig Stunden vergangen. Niemand wusste, wo sie sich aufhielten.
    Man konnte nur vermuten, dass es noch in der Milchstraße war. Mit fliegenden Fingern entfernte. Tautmo die obere Abdeckung des Geräts und blickte in das Innere. Der

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