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1962 - Das Virtuelle Schiff

Titel: 1962 - Das Virtuelle Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zukunft für sie gab? Er lebte erst seit einer kurzen Zeit im Körper Sporhoks, aber lange genug, um die wichtigsten Informationen aus seinem Geist zu entnehmen. Daher wusste er, dass er das ganze Volk der Sphanken in tiefe Verzweiflung stürzen würde. Die Gewissheit, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hatten und dass es keinen Ausweg gab, würde schier unerträglich für sie sein. Bis zu ihrem Tod würden sie entsetzliche Qualen leiden.
    Musste das sein? War es nicht gnädiger, sie in Ungewissheit zu belassen, bis das Unvermeidliche kam und alles Leben innerhalb kürzester Zeit erlöschen ließ? Er musste sich schnell entscheiden, denn schon versiegten die psionischen Ströme, die von den Sphanken ausgingen und die Technik im Obelisken unterstützten. Gleich mussten die ersten Fragen kommen, und dann musste er antworten. Das verlangten die Gesetze dieses Volkes, und da er im Körper Sporhoks lebte, konnte er sich ihnen nicht entziehen.
    Nur eine Handbreit von ihm entfernt führte ein Strang aus Kristallen vom Hügel bis zum Obelisken. Gabrel Gurh griff hinein und zermalmte einige der filigranen Gebilde unter seinen Füßen. Er warf die Reste in den Abgrund, und in einer Tiefe von etwa einem halben Meter pulverisierten sie auf dem Stein. Der Obelisk erlosch, und der Schaden war so groß, dass er in der kurzen Frist nicht behoben werden konnte, die den Sphanken noch blieb.
    Gabrel Gurh fühlte sich erleichtert. Er vernahm das zornige Geschrei aus einigen hundert Kehlen. Jemand packte ihn und drängte ihn bis an den Rand des Abgrunds. „Warum hast du das getan?" fuhr einer der anderen ihn an. Mitgefühl schnürte dem Gestalter die Kehle zu. Selbst wenn er gewollt hätte, wäre er jetzt nicht in der Lage gewesen, seinem Gegenüber zu verraten, welch entsetzliches Schicksal auf sie wartete. Er zog sich aus dem Körper Sporhoks zurück, und sein Bewusstsein füllte wiederum jenen Körper aus, in dem er vor Tausenden von Jahren geboren worden war.
    Alaska blickte durch die transparenten Wände des Virtuellen Schiffes hinaus auf Alashan, aber er nahm so gut wie nichts wahr. Seine Gedanken befassten sich nicht mit der Welt, die er nun verließ, sondern mit dem seltsamen Raumschiff und dem Auftrag, dem er sich stellen musste. Er war als Pilot des Raumers ausgewählt worden - von wem auch immer. Für diesen Raumer?
    Das Virtuelle Raumschiff war eine etwa 450 Meter lange Walze mit silberner Hülle und einem Durchmesser von annähernd 250 Metern. Über die silberne Außenhaut lief ein Netz von Rohren, die im Durchschnitt anderthalb Meter dick waren, so dass es aus der Ferne aussah, als sei die Walze von diesem Geflecht eingesponnen. Die Rohre kreuzten und verzweigten sich in verschiedenen Winkeln. Es waren seltsame Gebilde, und der Terraner fragte sich, welche Bedeutung sie haben mochten. Alaska Saedelaere stand in der geschlossenen Schleuse. Pforte nannte sie sich. Von außen hatte das Schott massiv und kompakt gewirkt, als sei es mit einer speziellen Panzerung versehen worden. Von innen her war es transparent und sah aus, als ob es aus zerbrechlichem Glas bestünde. Ein Schatten glitt über seine Innenseite hinweg, und Alaska Saedelaere schreckte auf.
    Er hatte das Gefühl, nicht allein zu sein. Unwillkürlich drehte er sich um, doch niemand sonst befand sich in der Schleuse. Ein letzter Blick galt Alashan. Er glaubte nicht daran, dass er die Menschen dort jemals wiedersehen würde. Alaska Saedelaeres Leben war weitaus merkwürdiger verlaufen als das anderer Terraner. Seit er vor vielen hundert Jahren das Cappin-Fragment hatte tragen müssen, hatte er Dinge erlebt, die sich andere Menschen nicht einmal hätten vorstellen können. Das hatte ihn einsam gemacht. Aber vielleicht war es ihm deshalb so leichtgefallen, dem Ruf zu folgen und an Bord dieses seltsamen Schiffes zu gehen.
    Empfindungen von Bestimmung, die ihn veranlasst hatten, an Bord zu gehen, verebbten allmählich. Es schien, als kläre sich sein Geist, nachdem er sich vorübergehend verselbständigt hatte. Was war das für ein Raumschiff, das ihn aufgenommen hatte? Wo war die Besatzung? Welcher Art waren die Wesen, die in diesem Raumer lebten? Warum hatten sie sich noch nicht gemeldet? Worauf warteten sie? Er war an Bord und flog mit ihnen.
    Wurde es nicht Zeit, dass sie sich zeigten? Der Walzenraumer durchstieß die Atmosphäre und eilte in den Weltraum hinaus. Er bewegte sich lautlos, als verfüge er nicht über einen eigenen Antrieb, sondern werde von einer

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