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1963 - Die Gestalter

Titel: 1963 - Die Gestalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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großer Höhe über den blauen Himmel ziehenden Wolken herab, das exakt so aussah wie die VIRTUA/18 „Ich habe dir gesagt, dass dieser Planet der Treffpunkt der Virtuellen Schiffe ist, und wie du siehst, kommen sie, um den jeweiligen K-Faktor zu übernehmen."
    Die Bordseele der VIRTUA/18 schien der Ansicht zu sein, damit eine erschöpfende Auskunft gegeben zu haben, doch Alaska Saedelaere sah es anders. Er war keineswegs zufrieden mit dem, was er bisher erfahren hatte. Der Terraner hoffte, dass die Piloten der anderen Virtuellen Schiffe mehr wussten und auch mehr von ihrem Wissen preisgaben. Gelassen beobachtete er, wie die VIRTUA/12 landete. Eine Staubwolke breitete sich unter ihr aus, die sich rasch wieder auf den Boden senkte. Danach vergingen nur wenige Minuten, bis sich die vordere Schleuse öffnete.
    Jetzt bin ich mal gespannt, wer sich zu uns gesellt, bemerkte die Haut in seinen Gedanken. Hoffentlich nicht wieder so eine wie Vaiyatha. „Was hast du gegen sie?" fragte der Unsterbliche. Sie ist nicht von Fleisch und Blut so wie du, erwiderte die Haut. Ich glaube kaum, dass ich mich auf ihr wohl fühlen würde. Ein braunsilbern gemaserter Zylinder von etwa einem Meter Höhe und einem Durchmesser von annähernd sechzig Zentimetern glitt aus der Schleuse herab und näherte sich ihnen. Das Wesen berührte den Boden nicht, sondern schwebte etwa zwanzig Zentimeter darüber. Eine Art Kopf hatte das seltsame Geschöpf nicht. Dafür ragte so etwas wie ein Arm aus seiner Oberseite hervor.
    Er war mit schimmernden Punkten und allerlei Auswüchsen besetzt. Einige Meter von Alaska entfernt verharrte er auf der Stelle. „Hallo", grüßte er. „Bin der Pilot der VIRTUA/12. Man nennt mich Pu-4-ew. Scheinst mir von etwas anderer Art als ich zu sein."
    „Das ist richtig", antwortete der Terraner und blickte zum Himmel hoch, wo ein weiteres Virtuelles Raumschiff erschien und nun zur Landung ansetzte. „Ich heiße Alaska Saedelaere."
    „Der Unvollkommene", versetzte das organischkybernetische Mischwesen namens Pu-4-e-W. „Habe von dir gehört. Ziemlich am Rande. Aber immerhin." Der Unsterbliche deutete, auf das Virtuelle Raumschiff, das sich rasch auf die Ebene herabsenkte. „Die VIRTUA/l. Es kommen noch mehr. Habe erfahren, dass innerhalb einer Woche alle achtzehn Schiffe eintreffen werden", erläuterte das zylindrische Mischwesen. „Bin gespannt auf weitere interessante Persönlichkeiten." Schweigend verharrten sie auf der Stelle, bis das Raumschiff gelandet war, die Schleuse sich geöffnet hatte und eine riesige Gestalt ausstieg. Sie war mehr als 3,50 Meter hoch, eine Humanoide mit glatter brauner Haut, handtellergroßen smaragdgrünen, leuchtenden Augen und hoher Stirn. Sie trug einen leichten weißen, locker sitzenden Anzug.
    Aus der Stirn wuchsen ihr zwei Hörner, die ähnlich aussahen wie die Hörner terranischer Rinder. Als das Wesen sich Alaska Saedelaere mit schleppenden Schritten näherte, wippten die „Hörner" leicht, so dass erkennbar wurde, dass sie nicht hart waren, sondern weich und auf keinen Fall aus Horn bestanden. Ächzend ließ sie sich vor dem Terraner auf den Boden sinken, rollte mit den Schultern, streckte die Arme zu den Seiten aus und gähnte nachhaltig, wobei sie ihm einen Blick auf ihr ausladendes, mächtiges Gebiss gewährte, das ausschließlich aus breiten Mahlzähnen bestand. „Hey!" grüßte sie und hob dabei lässig eine Hand. Sie hatte eine tiefe Stimme, und ihre Worte kamen wie ein Grollen aus ihrer Kehle. „Ich bin Toricelly. Es tut gut, die VIRTUA/l mal verlassen zu können. In der verflixten Kiste kann ich mich nur gebückt bewegen, weil die Decken so niedrig sind. Aber was soll's, die meiste Zeit liege ich ohnehin in der Koje und schlafe. Wir Lamaicaner brauchen verdammt viel Schlaf. Vor allem wir Frauen." Sie blickte Alaska Saedelaere durchdringend an. „Das ist bei euch beiden wohl nicht der Fall, wie?" Sie weiß, dass ich bei dir bin, erkannte die Haut überrascht. Sie spricht nicht nur von dir, sondern von uns beiden! Es wäre nicht nötig gewesen, darauf hinzuweisen. In dieser Art war der Unsterbliche selten angesprochen worden, Ihm war bereits klargeworden, dass Toricelly mehr über ihn wusste als er über sie.
     
    2.
     
    Zorn nach außen hin zu zeigen in Mimik und in Gesten ist überflüssig. Es hieße, den Feind allzu früh zu warnen vor den Taten, die unweigerlich folgen müssen, soll der Zorn seine Befriedigung finden. Wirklich gefährlich sind nur jene Feinde, die

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