1966 - Der Schattenbruder
habt! Das ist der wahre Grund! Ihr ... ihr ..." Er machte einen Schritt auf sie zu, blieb wieder stehen, krümmte sich und brach zusammen.
Unwillkürlich erinnerte Atlan sich an den ebenfalls auf Thagarum gefangengenommenen Tazolen Ragunjan, der vor Vil an Desch getreten und dann buchstäblich tot umgefallen war. Die Obduktion hatte ergeben, dass Organversagen zum sofortigen Tod geführt hatte. Offensichtlich hatte ihn die. reine Ehrfurcht, vor seinen Oberbefehlshaber treten zu dürfen, das Leben gekostet. Wenn die Körper der Tazolen dermaßen empfindlich waren...
Und wenn Vil an Desch, der wertvollste Gefangene, den sie Überhaupt machen konnten, nun einfach unter ihren Händen wegstarb ... Dr. Mangana stürmte in die Zelle. Er kniete neben dem Scoctoren nieder und zog einen Medo-Scanner über dessen Leib. „Akutes Organversagen!
Und ich weiß nicht, wie ich dem entgegenwirken soll ..." Der Arkonide hob das Handgelenk mit dem Armbandgerät vor den Mund und aktivierte es. „Atlan an alle! Ich brauche sämtliche Myrden, die den Angriff auf den Pilz dom und Vil an Deschs Befehlsstand überlebt haben. Und schafft mir auch sämtliche Einrichtungsgegenstände aus diesem seltsamen Badezimmer des Scoctoren herbei, die ihr ausbauen könnt. Höchste Eile ist geboten!
Das Leben unseres Gefangenen schwebt in unmittelbarer Gefahr." Dr. Mangana schaute von dem reglos auf dem Boden liegenden Tazolen hoch. „Haben überhaupt irgendwelche dieser Myrden den Angriff überstanden? Und wie viele sind nötig, damit seine Haut sich wieder regeneriert?" Atlan zuckte mit den Achseln. „Ich weiß es nicht genau. Aber auf jeden Fall werden es nicht gerade viele sein." Der Arzt sprach aus, was auch der Arkonide dachte. „Ob diese Maßnahme ausreicht, um sein Leben zu retten?"
Die Worte des Scoctoren Vil an Desch -laut Dao-Lin-H'ay: Wir begehen ein furchtbares Unrecht. Wir alle haben uns getäuscht, auch ich, Vil an Desch, euer Scoctore, der Gottpriester und Oberbefehlshaber.
Gaintanu befindet sich nicht im Tor der Erleuchtung. Das Himmelstor ist vielmehr das Gefängnis der Guan aVar, einer schrecklichen Gefahr für diese und auch unsere Galaxis. Wollt ihr das Risiko eingehen, tatsächlich Sonnenwürmer zu befreien? Stellt euch vor, was geschehen wird, wenn sie Yeguenol abgeweidet haben und sich Algion als nächstes Ziel vornehmen.
Wie wollt ihr das Wehklagen eurer Frauen und Kinder ertragen, wenn die Guan aVar die Sonnen unserer Heimat in Novae verwandeln? Es gibt keinen Schutz vor ihnen, wir werden ihnen hilf- und rettungslos ausgeliefert sein. Wie rechtfertigt ihr überhaupt euer Tun? Wie könnt ihr es vertreten, Tod und Leid über eine Galaxis zu bringen, deren Bewohner euch nie Schaden zugefügt haben? Ihr habt den falschen Weg eingeschlagen. Stellt alle Kampfhandlungen ein und nehmt Verhandlungen mit den Völkern von Yeguenol auf. Hört euch ihre Argumente an! Sie werden euch überzeugen, dass wir uns irren, einem Hirngespinst aufgesessen sind. Sie haben Beweise für ihre Behauptungen...
6.
Mhogena
1188 NGZ: Protektor
Obwohl Mhogena seine Eltern in den letzten zehn Jahren nur wenige Male gesehen hatte, bot sich vor dem großen Fest keine Gelegenheit dazu. Er hatte eigentlich vorgehabt, schon einige Tage vor seiner Ernennung zum Protektor von Pauthor auf seine Heimatwelt zurückzukehren, doch eine unaufschiebbare diplomatische Mission bei den Gramsern hatte ihn aufgehalten. Die Bewohner des Planeten der Sonne Husch hatten eine Welt annektiert, die ebenfalls von den Amaniten beansprucht wurde. Dann hatten sie vollendete Tatsachen geschaffen, indem sie in kürzester Zeit die Wälder des Hauptkontinents abgeholzt und den Konkurrenten damit die Lebensgrundlage entzogen hatten.
Mhogena war der einzige Diplomat in relativer Nähe des betreffenden Sonnensystems gewesen und hatte sich seiner Verantwortung, in diesem Konflikt zu vermitteln, nicht entziehen können, obwohl er von der Bedeutung des heutigen Tages auf Pauthor wusste. Erst nachdem er eine für beide Seiten akzeptable Lösung gefunden hatte, hatte er den Flug zu seiner Heimatwelt fortgesetzt. Er war gerade noch rechtzeitig eingetroffen. Es wäre in der Geschichte von Chearth auch das erste Mal gewesen, dass ein künftiger Protektor seine eigene feierliche Ernennung verpasst hätte.
Er atmete tief durch, nahm auf seinem Ehrensitz auf der Haupttribüne Platz und stellte fest, dass seine Eltern bereits hinter ihm saßen. Eikheelin wäre sicher am liebsten
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