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197 - Der Geist im Kristall

197 - Der Geist im Kristall

Titel: 197 - Der Geist im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Die Freunde an seiner Seite verstanden ihn nicht.
    Titana schwirrte über ihre Köpfe hinweg in Richtung Fenster. Die Fledermaus prallte gegen eine der Glasscheiben und fiel zu Boden. Drohend grollte das Knurren der Lupa durch die Gondel.
    »Ich weiß, warum du zu mir kommst, Mefju’drex!«, ertönte Victorius’ Stimme. »Vollendet euer Zerstörungswerk nicht, sondern hört mir zu!«
    Matt und Rulfan sahen sich entsetzt an. Ohne Zweifel war Victorius wieder in Trance. Aber diesmal hatte nicht der Finder ihn beschlagnahmt, sondern der Wandler
    ***
    Am Kratersee
    Zwischen den zerklüfteten Felsen bewegten sich die Körper der Echsen schnell auf die Schneise zu. Es waren etwa siebzig Daa’muren. Sie vermieden die mentale Kommunikation und waren auf dem Weg zum Kratersee. Entweder hatte sie die neue Order des Sol nicht erreicht, oder sie widersetzten sich.
    Liob’lan’taraasis drückte ihren Wirtskörper gegen die Felsen. Die ersten Echsen passierten den Weg durch die Schneise, die in eine kreisrunde Senke führte.
    »Jetzt!«, rief Liob’lan’taraasis. Sie sprang aus ihrem Versteck und versperrte den Führern der Gruppe den Weg. An ihrer Seite waren fünfunddreißig starke Hal und Lan.
    »Was soll das?« Eine große Echse trat vor. Ihre gelben Augen funkelten, während sie sich vor Liob’lan’taraasis aufbaute. Sie überragte die Daa’murin um einen Kopf. »Gebt den Weg frei! Wir wollen zum Wandler.«
    »In wessen Auftrag?« Liob’lan’taraasis ließ den Daa’muren nicht aus den Augen. Die dicke Unterlippe hing ihm ein wenig herunter. Er war noch jung.
    Der Daa’mure schaute die Lan irritiert an. »Wir sollen uns sammeln. Wir werden den Zielplaneten verlassen, hieß es.«
    »Die Information ist falsch. Die Lun sammeln ihre Einheiten in den Höhlen! Geht zurück und wartet dort auf neue Anweisungen.«
    Liob’lan’taraasis registrierte das Raunen und Rascheln, das in der Gruppe hinter dem Daa’muren mit der hängenden Lippe entstand. Um besser gesehen zu werden, kletterte sie auf einen breiten Felsvorsprung. »Wir folgen nicht dem Ruf des Wandlers!«, rief sie mit lauter Stimme. »Wir folgen immer noch unserem Sol!«
    »Wo ist er denn, unser Sol?!« Die Stimme kam weiter hinten aus der Gruppe. Eine Gasse bildete sich, und eine mächtige Echsengestalt kam langsam auf Liob’lan’taraasis zu.
    »Identifiziere dich!« Sie beäugte ihn misstrauisch.
    »Ich bin Wana’lun’kadaar und befehlige die symbiotische Einheit der Wana!« Der Wirtskörper des älteren Lun schimmerte blau. Seine breiten Fußklauen wirbelten dunkle Sandwolken auf.
    Liob’lan’taraasis ließ sich nicht von dem höheren Rang des Daa’muren beeindrucken. Sie versperrte ihm den Weg. »Du hältst dich nicht an die neue Order! Keiner verlässt das Ringgebirge. Keiner schließt sich dem Wandler an!«
    Die grauen Augen des Lun wanderten von Liob’lan’taraasis zu ihren Begleitern. »Wer will mich daran hindern? Du? Oder deine Hundertschaft dort hinter den Felsen?« Seine mächtige Pranke schob sie zur Seite. »Folgt mir!«, rief er seinen Daa’muren zu.
    Aber bevor auch nur einer seines Gefolges einen Schritt machen konnte, bauten sich Liob’lan’taraasis’ Gefährten mit gespreizten Klauen vor ihnen auf.
    Wana’lun’kadaar warf der Daa’murin einen vernichtenden Blick zu. »Du kannst sie nicht aufhalten! Sobald ich den Rand der Senke dort erreicht habe, werden sie dich und deine Daa’muren überrennen!« Unbeirrt durchquerte Wana’lun’kadaar die Schneise und betrat die Senke. Als er ihre Mitte erreicht hatte, glitten hinter den Steinkegeln die Wirtskörper von annähernd vierzig Daa’muren hervor. Sie bildeten einen Halbkreis um den Lun.
    Liob’lan’taraasis wandte der Gruppe der Wana den Rücken zu. Langsam näherte sie sich Wana’lun’kadaar. In ihrer Echsenpranke glänzte ein Wischkuu: eine kreisrunde Scheibe mit gezackten Rändern. »Willst du umkehren und mit uns gegen den Wandler kämpfen – oder willst du sterben?«
    Der Lun wandte sich langsam um und sah sie abschätzend an. Obwohl ihre Daa’muren ihn mit vereinten Geisteskräften schwächten, spürte Liob’lan’taraasis die Kraft seiner mächtigen Aura.
    »Was nimmst du dir heraus, kleine Lan? Über Leben und Tod entscheidet immer noch der Sol!«
    Liob’lan’taraasis ignorierte seine Worte. Sie konzentrierte sich nur auf die mentale Energie, mit der der Lun sie aufhalten wollte. »Folge uns oder stirb!«, wiederholte sie.
    Aber Wana’lun’kadaar beachtete

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