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1972 - Die Kosmische Fabrik

Titel: 1972 - Die Kosmische Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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RIO TOCA hatte sie hereingelegt. Zorn auf die Terraner erfüllte Purrn. Sie besaßen kein Recht, sich in die Angelegenheiten der Solmothen einzumischen. „Sie sind es nicht wert, dass wir ...", begann er und stockte. Dort, wo der Ereignishorizont das Ende des Gravitationschaos anzeigte und die absolute Lichtlosigkeit anfing, tauchte ein Reflex auf. Erst ähnelte das Gebilde einer sehr langen und dünnen, sich windenden Alge. Nach und nach stauchte es sich stärker zusammen und nahm die Form eines riesigen Felsklotzes an. Ein wenig erinnerte MATERIA an eine der schwimmenden Plattformen im Meer von Zyan. Nur waren die Aufbauten viel höher und gewaltiger.
    Purrn spürte die Macht des Gebildes fast körperlich. Er erstarrte und drängte seinen Körper dicht an die hintere Wand. Wenn Ryschantal jetzt den Befehl zur Umkehr gegeben hätte, wäre von ihm keinerlei Widerspruch gekommen. Im Gegenteil. Er war es, der allen Hoffnungen zum Trotz liebend gern nach Hause geflogen wäre. Noch nie bisher hatte er sich richtig eingestanden, warum er so empfand. Jetzt tat er es. Er war einfach zu alt für so etwas. Ihm fehlten der Mut und die Durchsetzungskraft. Viel lieber streifte er am Rand der Tiefe entlang und suchte die Stellen auf, wo heißes Wasser aus dem Innern des Planeten empor kochte und die Umgebung in ein Badeparadies verwandelte. MATER.IA entdeckte die PERLAMARIN V. Purrns Lebensgefährtin änderte den Kurs und führte die Walze auf direktem Weg in Richtung der Kosmischen Fabrik und leitete das Bremsmanöver ein. „Hier spricht Ryschantal vom Volk der Solmothen", funkte sie das Gebilde auf allen Frequenzen an, die der Bordsyntron nutzen konnte. „Wir kommen in friedlicher Absicht. Die PERLAMARIN FÜNF ruft Shabazza." Sie schaltete die Anlage auf Wiederholung. Zehnmal ging der Spruch im Bereich des normalen Frequenzbandes und im Hyperband hinaus.
    Eine Antwort traf nicht ein. „Ryschantal an Torr Samaho", versuchte sie es erneut. Von dem Auftraggeber Shabazzas kannten sie nichts weiter als seinen Namen. „Wenn du uns hörst, dann gib uns Antwort! Unser Schiff ist mit zwei Personen bemannt, mir und meinem Lebensgefährten Purrn. Wir haben keine feindlichen Absichten. Die Schirmstaffel halten wir nur wegen der gefährlichen Zustände in diesem Sektor aufrecht. Gib uns ein Signal, ob dir unsere Annäherung recht ist!"
    Wieder rührte sich in der Kosmischen Fabrik nichts. Die Entfernung schrumpfte auf unter zehn Lichtsekunden. Die PERLAMARIN Vverzögerte mit Höchstwerten. „Es hat keinen Sinn", pfiff Purrn und versuchte, alle Überzeugungskraft in seine Worte zu legen. „Sie können oder wollen uns nicht hören." Ryschantal war völlig anderer Meinung. „Vermutlich haben wir es mit dem Kunstwesen zu tun. Es fühlt sich bisher nicht angesprochen."Sie schaltete einen zusätzlichen Verstärker in die Anlage. „Ryschantal an Cairol den Zweiten. Wir kommen in friedlicher Absicht. Bitte! schickt Uns einen Peilstrahl, damit wir auf einem eurer Landefelder niedergehen können! Ferner ersuchen wir um ein persönliches Gespräch mit dem Kommandanten."
    Die Orter empfingen eine Fülle an Impulsen und zeigten den bei den Insassen des Schiffes, dass irgendwo abseits über dem Black Hole die Flotte der LFT sowie die SOL eingetroffen waren. Die Terraner bemerkten das einzelne Schiff, schickten eine Warnung und drehten daraufhin ab, als wüssten sie nicht, mit wem sie es zu tun hatten. Inzwischen kämpfte sich die PERLAMARIN Vdurch einen Strudel kosmischen Staubes hindurch und hielt weiter auf MATERIA zu. Die Walze schüttelte sich stärker, aber in Flugrichtung entdeckten die Taster eine ruhige Zone unmittelbar über der Fabrik. „MATERIA, bitte melden!" versuchte Ryschantal es nochmals. „Umkehren!" seufzte Purrn. „Noch haben wir die Chance, dass sie uns in Ruhe lassen."
    „Warum sollten sie uns etwas antun? Glaub mir, es besteht keine Gefahr. Eine Kosmische Fabrik wird nicht grundlos auf ein kleines Raumschiff schießen. Sobald es die Umstände zulassen, schalte ich die. Schirmstaffel ab." Voller Erwartung begann sie durch die radioaktiv strahlende Wasserlandschaft der Kommandozentrale zu treiben.
    Purrn tat es ihr nach. Er fühlte sich hilflos und auch ein wenig verwirrt. Es mochte an den vielen fremdartigen Eindrücken liegen, die von draußen auf ihn einströmten. Das Chaos im Zentrum der Galaxis hatte er sich anders vorgestellt. Nicht so gewaltig. Dieses hier besaß kosmische Größe und ließ ihn ein wenig von der

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