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1973 - MATERIA

Titel: 1973 - MATERIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwierig. Aber auch hier half die mit der Zeit gewonnene Erfahrung. Und über die verfügte ich.
    Mit dem „Dreigestirn" würde ich mich deshalb in einer ruhigen Minute beschäftigen, wenn ich wieder voll auf dem Damm war. Vorläufig interessierten mich die anderen Impulse viel mehr. Lebewesen in MATERIA! Davon war beim Einsatzbriefing keine Rede. Dieser 1-Korrago, von dem die maßgeblichen Informationen über die Kosmische Fabrik stammten, schien von MATERIA nicht sonderlich viel mitbekommen zu haben. Bei der Größe dieses Kastens andererseits nicht sonderlich verwunderlich. Er war bis zu siebzig Kilometer hoch, fast sechzig breit. Durchaus beachtlich; allerdings kein Grund, in Ehrfurcht zu erstarren.
    Unwillkürlich dachte ich an die annähernd 100 Kilometer großen Paddler-Plattformen in Andromeda. Ich hatte OLD MAN erlebt, dessen Halbkugel-Hauptzelle einen Basisdurchmesser von 200 Kilometern besaß. Und die Sporenschiffe, die lange als Basare der Kosmischen Hanse fungierten, erreichten sogar einen Durchmesser von 1126 Kilometern! Ganz zu schweigen von gigantomanischen Alpträumen wie etwa der Loolandre, der legendären Einheit Nummer Eins in der Endlosen Armada... Daneben wirkte sogar MATERIA, was die reinen Größenordnungen betraf, ziemlich winzig.
    Außerdem ist es nicht die erste Kosmische Fabrik, mit der wir es zu tun haben, durchfuhr es mich. Bei der manipulierten Materiequelle traf die BASIS beispielsweise seinerzeit auf jene kolossale Weltraumfabrik, in der unter anderem der Robotkörper für Samkar - vormals der wahre Igsorian von Veylt! hergestellt worden war. Kemoauc, der letzte der Sieben Mächtigen, erreichte über sie die andere Seite der Materiequelle. Und mit ihr verschwand damals Atlan. Der alte Arkonhäuptling haderte noch heute, weil ihm die rund zwei Jahrhunderte bei den Kosmokraten nicht bewusst waren. Vermutlich war es besser so. Wie hieß doch gleich die Galaxis, in der wir damals waren? Errantore? Nein - Erranternohre!
    Das war etwas, was ich ebenfalls hasste: Zungenbrecher! Dachte denn niemand daran, wie Lebewesen mit nur einem Zahn gewisse Worte klar aussprechen sollten? Der Große Schöpfer, schien mir, musste bei einigen seiner Schöpfungen einen absonderlichen Humor an den Tag gelegt haben. Mir war da gar nicht zum Lachen! Wer will schon über Jahrtausende mit der stets gleichen penetranten Frage genervt werden, wie man mit einem Beißerchen, das eher einem einzelnen Fangzahn gleicht, nagerartig an Möhrchen und dergleichen Leckereien knabbert?
    Vereinzeltes Muskelzucken durcheilte mich. Die abschweifenden Gedanken und Überlegungen halfen mir, das verstärkte Kribbeln zu ignorieren. Wer schon mal mit einem total eingeschlafenen Arm zu tun hatte, kann nachempfinden, wie unangenehm das Ganze war. Der Rückprallschock meines Teleportationsversuches musste einiges in meinen Nerven durcheinandergebracht haben. Kurzfristig wurden die ferneren Inputs von zwei ganz nahen überlagert. Blo Rakane und Monkey! Die beiden warteten mehr oder weniger ungeduldig darauf, dass ich wieder fit wurde. Mit dem Oxtorner, Ex-Agent der TLD-Abteilung Null, war ich noch nicht „warm geworden". Seine Mentalstabilisierung verhinderte, dass ich seine Gedanken erfassen konnte, und die Kunstaugen hinterließen stets einen befremdenden Eindruck.
    Nicht umsonst hieß es, Augen seien der Spiegel der Seele: Waren sie nicht vorhanden beziehungsweise durch künstliche Gebilde ersetzt, ergab sich eine Irritation, die Unbehagen erzeugte. Hauptproblematik bei Monkey war allerdings, dass es sich um einen absolut humorlosen Klotz handelte, fachlich zweifellos sehr qualifiziert. Aber ich mochte ihn nicht sonderlich, war dabei nicht der einzige, dem es so erging. Als Ilt hatte ich allerdings den großen Vorteil, kein Blatt vor dem Mund nehmen zu müssen... Ganz anders dagegen der weiße Große!
    Blo Rakane war ein brillanter Wissenschaftler, hochintelligent und vor allem von humorvoller Natur. Ich erfasste genau, dass er mich auf typisch halutischeingeschlechtliche Elter-Instinktart in seine beiden Herzen geschlossen hatte und sich um mich ganz fürchterlich sorgte. Auch wenn er mich noch mit „Sie" ansprach! Das würde ich ihm noch abgewöhnen... Sein zweigleisiges, meist synchronisiertes, allerdings häufig in die Einzelbereiche von Ordinär- und Planhirn aufsplitterndes Denken war für mich nichts Besonderes. Es war lange her, als ich erstmals mit einem Wesen seiner Art zu tun gehabt hatte. Wie lange?
    Die Erinnerung

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