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1973 - MATERIA

Titel: 1973 - MATERIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kosmische Fabrik war auf diese Weise nicht zu erschüttern, erst recht nicht zu vernichten.
    Dennoch hatte Oberstleutnant Monkey auf seinem Prinzip Hoffnung bestanden, und mein Planhirn stimmte seiner grundsätzlichen Einschätzung zu: Wenn man es nicht einmal versuchte, konnte es keine wie auch immer gearteten Ergebnisse geben... Das nächste Abtauchen steht bevor! meldete das Planhirn. Gucky hatte sich auf meine linke Schulter gesetzt und gab in den nächsten Minuten wiederholt kurze Zusammenfassungen des Diskussionsstandes der Erranten. Abgesehen von ein paar Zweiflern und Zaghaften, schien die Grundstimmung für Ki thaRaos Vorschlag zu sein. „Die Versammlung ist mehr ein Ritual, Großer", flüsterte der Ilt und klopfte mit dem Zeigefinger auf meinen Kopf. „Die eigentlichen Aussprachen haben in den vergangenen Stunden stattgefunden. Was jetzt abläuft, ist das abschließende Procedere. Vergleichbar einer Parlamentsdebatte mit Schlussabstimmung. Ich denke, sie werden nicht allzu lange brauchen." Zweimal folgte innerhalb kürzester Zeit der Sprung unter den Ereignishorizont mit den bekannten Begleiterscheinungen, ohne dass die graue Linsenstruktur erschien. Ein klares Zeichen dafür, dass MATERIA mit einer ganzen Reihe von Schwierigkeiten, vor allem mit der Umgebung unterhalb des Ereignishorizonts, zu kämpfen hatte oder aber die Superintelligenz einem Zugriff entgegenwirkte.
    Es gab eine Pause von fast zehn Minuten. „Ah, Ki kommt! Sehr gut, Ihre Entscheidung ist einstimmig gefallen. Die Erranten wollen vorbehaltlos mit uns zusammenarbeiten, sind fest zur Flucht entschlossen und bereit, die SOL als neue Heimat anzunehmen. Hhm wie ich das Perry klarmache, weiß ich zwar noch nicht, aber mehr als zweihundert Kosmische Ingenieure sind ja ein nicht zu verachtendes Argument. Was meinst du, Großer?"
    Ich sah mich genötigt, seine Begeisterung etwas zu dämpfen: „Gemach, kleiner Freund! Gibt's bei den Terranern nicht den Ausspruch, dass man kein Tigerfell vor dem Erlegen des Tieres verteilen soll?"
    „Bärenfell ... Es heißt Bärenfell!" Er schubste mich halb ärgerlich, halb deprimiert an. „Warum musst du solch eine negative Stimmung verbreiten? Schon mal vom positiven Denken gehört?"
    „Sicher. Dennoch sollten wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sein."
    „Glaub mir, weißer Großer: Das bin ich immer! Seit einigen Jahrtausenden!"Das Planhirn rief: Jetzt! 07:12:17 Uhr: Erneut Dunkelheit des Abtauchens. Dann der Wasserfall. Rauschen, Aufblitzen. Keine drei Sekunden waren verstrichen, als die graue Sphäre sichtbar wurde. So schnell wie nie zuvor! Die unscharfe Kontur wurde rasend schnell größer - oder MATERIA bewegte sich auf sie zu. Sechs Sekunden insgesamt! Das Grau der Linse wurde erreicht, MATERIA drang ein."
    Ich erstarrte. Die Beschreibungen waren in der gesamten Milchstraße bekannt. Deshalb ließen sich grob die Größenverhältnisse einschätzen; die abgeflachte graue Zone musste an die 50.000 Kilometer Durchmesser besitzen, wenn ich das Objekt in ihrem Zentrum als Maßstab nahm. Es handelte sich um eine runde Scheibe, über die sich im zarten Blau eine gewaltige Halbkugel spannte. Und auf der flachen Oberfläche unter dieser mit atembarer Atmosphäre gefluteten Energiekuppel breitete sich eine vielgestaltige Landschaft mit Gebirgen, riesigen Strömen, Urwald und Steppen aus, über der im Zenit eine helle Kunstsonne schwebte.
    Fast glaubte ich, nach der Hochebene nahe einem gewaltigen Strom greifen zu können, der im breiten Wasserfall in eine Bucht hinabstürzte. Die Hochebene mit der ... Maschinenstadt von Wanderer, der Kunstwelt des Fiktivwesens!
    ES! durchfuhr es mich innerhalb einer Mikrosekunde; es konnte keinen Zweifel mehr geben. Die gejagte Superintelligenz ist doch ES!
     
    ENDE

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