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1979 - Shabazzas Kampf

Titel: 1979 - Shabazzas Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war in der Tat so, dass eine über Jahrhunderte konsequent und geduldig verfolgte Politik mit einem" Streich durchkreuzt wurde. Doch ihm blieb keine andere Wahl. Der Gestalter war nämlich auf der Flucht. Eine geheimnisvolle Macht war ihm auf den Fersen und bedrohte ihn. Er wusste nicht, woher sie kam, ob sie von den anderen Gestaltern ausgeschickt worden war, um ihn in den Kreis seiner Familie zurückzuzwingen, oder ob eine andere Macht dahinter steckte. Entscheidend für ihn war, dass sie ihm gefährlich werden konnte.
    Dennoch war es nicht sie, mit der er sich am meisten beschäftigte. Im Laufe seines Lebens hatte er es mit vielen Gefahren zu tun gehabt. Jedesmal hatte er einen Ausweg gefunden und war als Sieger aus der Auseinandersetzung mit seinem Feind hervorgegangen. Dieses Mal sah es jedoch anders aus. Es gab nur eine Möglichkeit, den geheimnisvollen Jäger zu beseitigen, der ihm allzu nah gekommen war - den Transmitter im Heiligtum von Quyll. Längst hatte er den Plan ausgearbeitet, wie er seinen Verfolger dorthin locken und im Transmitter verschwinden lassen konnte. Er wusste, wie er die Maschine einstellen musste, damit sein Jäger entmaterialisiert und abgestrahlt, nicht aber in irgendeiner Gegenstation rematerialisiert wurde.
    Den Zugang zu dem Transmitter aber gab es nur. mit der ausdrücklichen Genehmigung durch Ashyranqueus. Und da lag das Problem. Zum erstenmal in seinem Leben war Shabazza jemandem begegnet, den er nicht so ohne weiteres übernehmen konnte. Er hatte Ashyranqueus berührt, er hatte ihn sogar beeinflusst, und sein Geist war in ihn übergewechselt. Danach aber war Ungeheuerliches geschehen! „Ich kämpfe, und ich werde gewinnen", sagte er und stieß Moranes zur Seite. Cophrontas mit Shabazzas Geist in seinem Körper ergriff den gezackten Stab, der seine einzige Waffe sein sollte, und verließ den Tempel. Ashyranqueus wartete schon. Groß, kampfeslustig und siegessicher stand er in der Mitte der Arena, umjubelt von Tausenden von Zuschauern. Der Mann, der 88 Prozent des Sternenreiches beherrschte, zweifelte offenbar nicht daran, dass er in wenigen Minuten auch die letzten zwölf Prozent gewinnen würde, die ihn zum absoluten Herrscher über das Imperium machen würden. Durch die Augen Cophrontas' musterte Shabazza den Gegner, der sich als unüberwindbar erwiesen hatte.
    Mit Schaudern erinnerte sich der Gestalter daran, wie er versucht hatte, ihn komplett zu übernehmen. Er war vorgegangen wie immer, und dann hatte er sich plötzlich mit einer Persönlichkeit konfrontiert gesehen, die ihm Widerstand leisten konnte. Zwar konnte er den anderen ein Stück weit beeinflussen, aber nicht komplett... Sehr schnell hatte er gemerkt, dass es eine Barriere im Gehirn des Ashyranqueus gab, die er nicht überwinden konnte. Lange hatte er dagegen angekämpft, hatte mit aller Kraft und Verzweiflung versucht, die Barriere zu durchbrechen. Es war ihm nicht gelungen, und so hatte er sich zwangsläufig zurückziehen müssen.
    Als sich die Gelegenheit dazu ergeben hatte, war sein Geist auf Cophrontas übergesprungen, und in ihm war sein Plan gereift. Nun war er dabei, ihn in die entscheidende Phase umzusetzen. Zum Entsetzen seiner Hofbeamten und seines Volkes hatte er das Duell provoziert, jenen traditionellen Kampf um Ehre und Macht, der schon seit Jahrhunderten gewählt wurde, wenn es einen mit anderen Mitteln nicht lösbaren Konflikt gegeben hatte.
    Andere Völker führten Krieg gegeneinander und schickten dabei aus dem Volk rekrutierte Heere gegen den Feind. Nicht so auf dem Planeten Quzasg, auf dem die Insektoiden die bestimmende Intelligenz waren. Hier duellierten sich die Führer der Völker.
    Cophrontas schritt auf Ashyranqueus zu, und es wurde still in der Runde. Der Kampf begann. Keiner der Zuschauer wollte sich entgehen lassen, wie er geführt wurde. Unmittelbar vor seinem Gegner blieb der von Shabazza beherrschte Cophrontas stehen. Langsam und feierlich streckte er ihm eine seiner Klauen entgegen, und dann berührten die beiden Kämpfer einander. In diesem Moment wechselte Shabazza auf Ashyranqueus über. Auch jetzt stieß er wieder auf eine Barriere, und er versuchte gar nicht erst, sie zu überwinden. Er konnte sich in dem anderen Bewusstsein nicht auf Dauer einnisten! Dafür setzte er eine andere Fähigkeit ein, die er erst in den letzten Jahren in sich entdeckt und die er mittlerweile zu hoher Vollkommenheit entwickelt hatte. Sie befähigte ihn dazu, zwei Persönlichkeiten zugleich unter

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