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198 - Sohn und Dämon

198 - Sohn und Dämon

Titel: 198 - Sohn und Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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seinem Kinn. Er hatte lange schwarze Locken.
    »Der Bastard«, zischte Aradam. »Er stellt sich dem Kampf, er wagt es tatsächlich!«
    »Töte ihn, Buttorgo!«, befahl Ulros.
    Der Erste Krieger seiner Elitetruppe packte sein Schwert und stapfte in den Pfad hinein.
    »Warte!« Sein jüngerer Bruder Roraz lief ihm hinterher und hielt ihn am Arm fest. »Ich will ihn töten!« Er wandte den Kopf und sah Ulros fragend an. Der nickte. Roraz schulterte seine Axt und schritt dem jungen Schwertkämpfer entgegen.
    Als nur noch zehn Schritte ihn und den Bastard trennten, stimmte Roraz sein Kampfgeschrei an und stürmte auf den Gegner los. Der wich dem ersten Hieb aus, riss sein Schwert hoch und stieß zu.
    Roraz’ Kampfgebrüll ging in ein röchelndes Stöhnen über.
    Seine Axt fiel ins Unterholz. Der Jüngling riss ihm die Klinge aus dem Leib. Tot stürzte der Anangu zur Seite.
    Buttorgo schrie auf, von Wut und Schmerz erfüllt. Er hob seine Klinge und rannte los, um seinen Bruder zu rächen. Mit einer Kopfbewegung bedeutete Ulros den beiden Kriegern hinter ihm, ihrem Anführer zu folgen. Zu dritt stürmten sie dem jungen Burschen entgegen.
    ***
    Sein Herz blieb kühl bis in die tiefsten Fasern. Das Schwert mit beiden Händen vor sich ausgestreckt, stand Daa’tan still, als wäre er festgewachsen. Der schwarze Krieger, der ihm als zweiter entgegen preschte, schrie laut. Schmerz und Wut verzerrten seine Miene. Er war völlig ohne Plan, das sah Daa’tan sofort. Die beiden, die ihm folgten, waren gefährlicher.
    Der Anangu hob seine Klinge und schlug zu. Daa’tan riss Nuntimor hoch. Metall klirrte gegen Metall, Funken sprühten.
    Daa’tan täuschte einen Schritt nach hinten an, wich aber sofort zur Seite aus, und der nächste Hieb seines Gegners zischte ins Leere.
    Nicht so Daa’tans Schlag: Seine Klinge fuhr dem schwarzen Krieger in den Nacken und trennte seinen Schädel vom Rumpf.
    Eine Blutfontäne sprudelte aus dem ins Unterholz fallenden Krieger. Sofort riss Daa’tan sein Schwert wieder hoch und empfing die nächsten beiden Angreifer.
    Ihre Mienen waren ausdruckslos; sie kämpften, weil man es ihnen befohlen hatte, nicht weil sie hassten. Das machte sie so gefährlich. Wegen der Enge des Pfads liefen sie hintereinander.
    Blitzschnell bückte Daa’tan sich nach der Axt des ersten Angreifers. Noch während er sich aufrichtete, holte er aus und schleuderte die schwere Waffe dem vordersten der beiden schwarzen Krieger entgegen. Der versuchte auszuweichen, blieb im Gestrüpp rechts des Pfades hängen und schlug lang hin. Den Krieger hinter ihm traf die Axt unvorbereitet und mit solcher Wucht am Kopf, dass ihn der Aufprall rücklings ins Unterholz schleuderte.
    Der andere versuchte vergeblich, sich aufzurichten und sich aus den Dornen zu befreien. Noch bevor er sein Schwert zur Abwehr heben konnte, war Daa’tan bei ihm. Erbarmungslos spaltete der junge Bursche ihm den Schädel.
    Daa’tan stützte sich auf sein Schwert und blickte sich um.
    Zwei erschlagene Gegner lagen hinter, zwei vor ihm auf dem Pfad. Fleggen summten schon über dem Toten, den die Axt getroffen hatte.
    Daa’tan hob den Blick: Drei schwarze Krieger duckten sich hundertfünfzig Schritte entfernt auf dem schmalen Pfad. Zwei trugen kurze Schwerter, einer hatte eine schwere Axt geschultert.
    Daa’tan hob die Axt auf, wischte die blutige Klinge am Lendenschurz des Toten ab und packte Nuntimors Knauf. Mit großen Schritten marschierte er den anderen dreien entgegen.
    Wie im Rausch war er plötzlich – er wollte kämpfen, er wollte siegen, er wollte töten.
    Die drei Anangu zogen sich zurück. Nicht hastig, sondern gerade so schnell, dass der Abstand zwischen ihnen und Daa’tan nicht kleiner wurde. Sie gingen rückwärts, um ihn besser im Auge behalten zu können. Daa’tan ließ sich nicht täuschen: Die Krieger wollten nicht flüchten, sie wollten zurück zu der Stelle, wo der Pfad begann. Dort war Platz genug, um nebeneinander zu kämpfen.
    Daa’tan beschleunigte seinen Schritt. Seinen größten Vorteil wollte er nicht so ohne weiteres preisgeben. Auch die drei Anangu bewegten sich schneller. Daa’tan verfiel in schnellen Lauf. Auch sie rannten.
    Ein Baumstamm löste sich plötzlich ein paar Schritte vor ihnen aus dem Dickicht des Waldes und krachte über den Pfad.
    Erschrocken fuhren sie herum, und in diesem einen Moment, als der Baum ihre Aufmerksamkeit fesselte und sie Daa’tan aus den Augen ließen, holte er aus und schleuderte die Axt. Sie traf

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