1981 - Offensive der Algioten
großer Brutalität vor. Mit mir waren sie ein wenig vorsichtiger. Einen Admiral behandelt man standesgemäß."
Er griff sich an den Kopf. Ein Stöhnen drang aus seinem länglichen Mund: „Sie kehren zurück", fauchte er. „Hört ihr sie? Warum lassen sie mich nicht in Ruhe?"
Der Admiral fuhr herum und duckte sich zum Sprung. Kunrawwa schloß hastig die Tür. „Es lebe Gaintanu, zu dessen Befreiung wir gekommen sind!" schrie ihnen der Admiral entgegen. „Wann begreift ihr das endlich? Algion ist groß. Seit der Ankunft Xions, des Geflügelten, wissen wir endlich um die Geheimnisse des Universums."
Plötzlich sah Anschoruk wieder den Oxtorner an. „Laßt mich in Ruhe! Ich brauche eure Hilfe nicht. Sobald der Zeitpunkt gekommen ist, gebe ich den Befehl zum Angriff."
„Von welchem Zeitpunkt sprichst du?"
Statt einer Antwort bekam Anschoruk einen Tobsuchtsanfall. Seine linke Pranke schnellte in Richtung von Denors rechter Schulter. Der Siganese ließ sich geistesgegenwärtig nach hinten fallen und fing seinen Sturz mit dem Antigravgürtel ab. „Puh", machte der Grünhäutige und versteckte sich hinter dem rechten Stiefel. „Das war knapp."
Massall blockte den Angriff des Wlatschiden ab, ehe sich Kunrawwa dazwischenwerfen konnte. Der Kommandant der GORIKA redete besänftigend auf seinen Artgenossen ein.
Admiral Anschoruk reagierte nicht. Seine Augen blieben stumpf, und immer wieder duckte er sich zum Angriff. Doch seine Entschlossenheit nahm nach und nach ab.
Schließlich sank er zu Boden und ließ den Kopf hängen. „Die tazolische Religion ist natürlich ein Irrglaube", sagte er leise. „Und doch kann ich diesen Glauben nicht einfach ablegen wie ein Kleidungsstück. Sie haben ihn mit Gewalt in mich eingebrannt. Es tut in jeder Faser meines Körpers weh."
Er brach in ein schrilles Geräusch aus. Kunrawwa zog Massall zum Ausgang und alarmierte die Ärzte. Sie verpaßten dem Admiral eine Beruhigungsspritze. „Es wird viel Zeit vergehen und viel Geduld brauchen, seinen Geist halbwegs zu festigen", sagte der Wlatschide, als er mit seinen Begleitern draußen 'stand. „Manchmal ist er bei klarem Verstand, manchmal meint er, noch immer in einem Schiff der Tazolen zu sein. Um seine Freiheit zurückzuerlangen und die Schmerzen zu lindern, ist er zur Religion der Algiotischen Wanderer übergetreten. Das Wichtigste jedoch ist, daß er nicht zum Verräter an unserem Volk geworden ist."
Mst das ganz sicher?" Denor schaute den Wlatschiden zweifelnd an. „Ja. Admiral Anschoruk hat falsche Angaben über unsere Stützpunkte und die Kampfkraft unserer Verbände gemacht."
„Das ist immerhin die halbe Miete", stellte Denor zufrieden fest.
Der Wlatschide verstand ihn nicht. Domino Ross setzte es ihm auseinander, während er seinen Platz auf der rechten Schulter wieder einnahm.
Ein Lautsprecher erwachte zum Leben und verkündete, daß die Klinik geräumt war.
Nur ein Teil des Personals und die Kranken hielten sich noch im Innern der Containergebäude auf. „Die GORIKA startet in zehn Minuten und nimmt sie alle mit", informierte Kunrawwa sie.
Es kam allerdings ganz anders als geplant.
Draußen tauchte ein Gleiter auf und brachte Atlan, Hermon von Ariga und Ganzetta.
Der Arkonide wollte sich einen persönlichen Eindruck von Anschoruk verschaffen.
Denor Massall informierte ihn über das Ergebnis ihres Besuchs und kehrte zusammen mit dem Siganesen in die URANIA zurück. „Macht das Schiff startklar!" wies er Norman Kemmer und seine Crew an. Man konnte nie wissen. In einer solchen Situation ergab selbst übertriebene Vorsicht einen Sinn.
Für einen winzigen Augenblick leuchteten die Augen des Kranken auf. Dann erlosch der Glanz in ihnen. Admiral Anschoruk verfiel erneut in stumpfsinniges Starren.
Vorsicht! warnte,mein Extrasinn. Es könnte sein, daß er einen, von euch erkannt hat.
Vermutlich erinnerte er sich an das Gesicht Ganzettas. Ich. warf den anwesenden Ärzten einen fragenden Blick zu. Da ihnen die humanoide Mimik nicht geläufig war, konnten sie ihn vermutlich nicht deuten. „Ist er ansprechbar?" sagte ich deshalb. „Im Augenblick ja", antwortete einer der Wlatschiden. „Mein Name ist Atlan", sagte ich und ließ den Admiral nicht aus den Augen. „Bestimmt hast du ihn schon einmal gehört."
„Ja:"
„Die Situation in Chearth erfordert es, daß ich dir ein paar Fragen stelle. Bist du einverstanden?"
„Ja."
Besonders gesprächig war er nicht. Wenn er es weiterhin beim Ja beließ, verlief die
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