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1982 - Gefangene der Algioten

Titel: 1982 - Gefangene der Algioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hand den Teller vom Tisch; die Früchte kullerten davon, das Gemüse platschte zu Boden. Die Gehirnwäsche wird fortgesetzt, dachte Rinaher, während sie sich aufsetzte. Irgendwann weiß ich wirklich nicht mehr, was Wirklichkeit ist und was nicht...
    Wenn sie es recht überlegte, wusste sie das eigentlich seit Beginn ihrer Gefangenschaft nicht mehr. Alles, was sie seitdem erlebt hatte, konnte genauso gut eine Ausgeburt ihrer Phantasie sein, hervorgerufen und beeinflusst durch die Tazolen, um sie auf ihre Seite zu bringen und gleichzeitig zu untersuchen. Sie hatte vor allem in der letzten Zeit mehrere bizarre Erlebnisse gehabt. Zunächst schien alles ganz real und normal zu sein, und dann gab es eine leichte Verzerrung und Verschiebung, und sie kam zu sich ... und wieder... Rinaher zwickte sich so fest in den Arm wie sie nur konnte. Es schmerzte erheblich und nach einer Weile bildete sich ein blauer Fleck um die gemarterte Stelle, Nichts hatte sich verändert, es war zu keiner Verschiebung gekommen. Also bin ich jetzt wirklich wach? Die Essensreste wurden bereits kurze Zeit später abgeholt und der Boden gesäubert. Wie bei den Voranesen auch wurde Rinaher nicht angesprochen.
    Dann nahm die HEDO RU GIOR Fahrt auf, leitete aber schon kurz darauf wieder das Bremsmanöver ein. Neugierig stellte Rinaher sich auf die Zehenspitzen und starrte durch die Sichtluke. Für kurze Zeit kam ein Planet in ihr Sichtfeld, von prachtvoller grünblauer Farbe. Dahinter kam allmählich eine leicht orangefarbene Sonne zum Vorschein, deren strahlendes Licht Rinaher blendete. Nachdenklich legte sie sich auf die Liege. Das ist doch dieselbe Sonne ... und das Flugmanöver war sehr kurz gewesen. Wir sind also immer noch im selben System und befinden uns jetzt im Orbit eines anderen Planeten. Was hat Dro ga Dremm vor?
     
    9.
     
    Eleprysi
     
    Myles Kantor hielt die PYXIS weiterhin auf einem halben Lichtjahr Abstand zum Eleprysi-System, um die dort stationierten algiotischen Einheiten nicht auf den Plan zu bringen. Einer tausendfachen Übermacht waren sie selbst mit ihrem Paratronschutzschirm nicht gewachsen, wie das Beispiel der ANUBIS gezeigt hatte, und die Eskorte umfasste zu wenig Schiffe für eine effektvolle Verteidigung. Jeglicher Funkkontakt wurde vermieden.
    Ganzetta hatte inzwischen einige kleine Aufklärer losgeschickt, zögerte allerdings noch, jemanden nach Holter zur Wlatschiden-Station Kunshan zu senden. Die Aufklärer kamen mit dem Bericht zurück, dass sich über 3000 Einheiten auf oder im Orbit um Kappan befanden, darunter auch das Elcoxol-Schiff HEDO RU GIOR.
    Das rief einige Aufregung hervor, denn Dro ga Dremms Flaggschiff war bei der Zerstörung der Werftwelt Chattago ebenfalls anwesend gewesen. Es bestand also die Möglichkeit, dass die gefangenen Überlebenden der ANUBIS hierher gebracht worden waren! Damit gab es wenigstens eine winzige Hoffnung auf eine Befreiung... „Hoffnung", spottete Myles Kantor müde. „Wenn Atlan wirklich hier ist, haben wir keinen Grund zur Freude, solange die Monatsfrist läuft und wir nichts unternehmen können!"
    „Aber wir sollten Dro ga Dremm eine Warnung zukommen lassen, vielleicht bringt ihn das endlich zur Vernunft!" wandte Ganzetta zähnefletschend ein. Die weichen Haare seines Gesichtes waren gesträubt. „Wir sollten auch um eine Verhandlung über die Gefangenen bitten, falls sie dort sind, vielleicht können wir sie irgendwie freikaufen", schlug ein Gharrer vor. Myles Kantor winkte ab. „Wir haben nichts, was wir Dro ga Dremm anbieten könnten. Trotzdem müssen wir ihn warnen. Senden wir ihm eine Hyperfunkbotschaft mit der Bitte um eine Unterredung!"
    Es könnte schlimmer sein, dachte Atlan in einem Anflug von Selbstironie. Immerhin haben sie mich nicht viviseziert. Der Aktivatorträger hatte eine Menge unangenehmer Untersuchungen über sich ergehen lassen müssen. Es war nicht das erste Mal in seinem langen Leben, dass er von einem Fremdvolk halbwegs auseinandergenommen wurde, und entsprechend geduldig hatte er alles mit sich geschehen lassen und den Schmerz hingenommen. Er war erst dann nervös geworden, als sie darangingen, seine Schulter aufzuschneiden, um den Aktivatorchip herauszuholen. Zum ersten Mal hatte er sich zur Wehr gesetzt und beinahe die Fassung verloren. Die Tazolen hatten sich über die gefundene „weiche Stelle" lustig gemacht, aber immerhin die Operation verschoben und Dro ga Dremm in Kenntnis gesetzt.
    Gleich nach der Übernahme der ANUBIS war Atlan

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