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1982 - Gefangene der Algioten

Titel: 1982 - Gefangene der Algioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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so bedeutenden Schiff hatten sie nichts verloren. „Willkommen auf der HEDO RU GIOR", begrüßte sie ein Tazole, dessen Uniform mit vielen Abzeichen wohl einen höheren Rang bedeutete. „Ich hoffe, man hat euch des Gefangenenkodexes entsprechend behandelt." Leeres Gefasel, auf das keiner der Gefangenen hörte. Sie waren alle viel zu sehr beschäftigt, die Information zu verdauen, dass sie sich mit großer Sicherheit auf dem Flaggschiff des obersten Scoctoren, Dro ga Dremm persönlich, befanden! „Wir haben erfahren, dass ihr euch bisher vorbildlich verhalten habt. Wir möchten darum bitten, dass diese Kooperationsbereitschaft auch weiterhin aufrechterhalten wird", fuhr der Tazole fort. „Die Bewaffnung dient vorerst noch zur Sicherheit, doch ich hoffe nicht, dass sie noch sehr lange vonnöten sein wird." Niemand sagte etwas. Hermon war der Kommandant, und da er ebenfalls schwieg, taten alle so, als wären sie mit ihren Gedanken ganz woanders. Der Tazole ließ sich dadurch nicht irritieren. „Wenn ihr mir nun bitte ohne Widerstand zu euren Quartieren folgen wollt."
    Quartiere? Dann trennen sie uns also wieder! dachte Rinaher erschrocken. Sie fürchtete sich vor einer neuen Isolation, abgeschnitten von der Welt, in einer kleinen kargen Zelle...
    Es fiel ihr schwer, Haltung zu bewahren, aber sie nahm sich ein Beispiel an den anderen. Ragonet ging jetzt neben ihr, aufrecht und stark wie immer, was sie zusätzlich ein wenig tröstete. „Es wird schon, Mädchen", wisperte er ihr so leise zu, dass sie es gerade noch verstand. Diese wenigen Worte stützten sie. Was. machte es schon, wenn sie wieder durch meterdicken Stahl getrennt waren? Sie wussten doch, dass sie alle noch lebten und eine Gemeinschaft waren, egal über welche Entfernung hinweg. Und solange die anderen nicht aufgaben, war das Grund genug für sie, ebenfalls durchzuhalten.
    In diesem Moment kreuzten sie einen anderen Korridor. Der vorderste Tazole bedeutete ihnen, stehenzubleiben. Gleich darauf sahen sie den Grund für den Halt. Aus dem anderen Gang wurde ein weiterer Gefangener, schwer eskortiert und bewacht, mit gefesselten Händen, an ihnen vorbeigeführt.
    Rinaher wusste sofort, dass dies einer der erhebendsten und bedeutendsten Momente ihres Lebens war, mit dem sich kaum ein anderer Augenblick je würde messen können. Sie riss die müden Augen auf, die sofort Tränenflüssigkeit absonderten, und hinderte sich selbst nur mit Mühe daran nicht sofort loszustürmen. „Atlan ...", flüsterte sie. Sie war nicht die einzige, die diesen Namen aussprach, mit derselben Ehrfurcht in der Stimme.
    Er sah müde und mitgenommen aus, aber unzweifelhaft war es Atlan, der älteste aller Arkoniden, ungebeugt, ungebrochen. Er lebte und schien äußerlich unverletzt. Und er erkannte sie. Als er plötzlich den kleinen, traurigen Haufen Überlebender von der ANUBIS dastehen sah, leuchtete etwas in seinen rötlichen Augen auf, das konnten sie deutlich erkennen. Jeden einzelnen schien er anzublicken und zu begrüßen; seine harte, stolze Miene weichte für einen Moment auf, und ein kurzes Lächeln umspielte seine Lippen. Die Finger der rechten Hand formten das arkonidische Siegeszeichen.
    Dann war er vorbei.
    Rinaher blinzelte; sie war sich nicht sicher, ob sie nicht geträumt hatte; ob sie einer neuerlichen Wahnvorstellung unterlegen gewesen war, die von der Gehirnwäsche herrührte. Dann sah sie Ragonets verklärtes Gesicht und wusste, dass es stimmte. Atlan lebte, und er war bei ihnen, irgendwo auf diesem Schiff. Plötzlich fühlte Rinaher von Sarkand sich als Siegerin.
    Wie Rinaher befürchtet hatte, wurden sie in Einzelzellen gesteckt. Das machte ihr jetzt nichts mehr aus. Sie hatte genug Grund zur Freude und Zeit, ihren Mut zurückzufinden. Immerhin gab es in dieser Zelle ein richtiges Bett, das auch für Menschen geeignet war, einen kleinen Tisch und einen Stuhl, sogar eine winzige Sichtluke nach draußen. Anscheinend sollte ihnen nun tatkräftig vorgeführt werden, dass der wahre Glaube auch ein besseres Leben bot, von dem selbst sie als Gefangene profitieren konnten. Ein Tazole brachte eine Mahlzeit; nicht das übliche Konzentratzeug, sondern etwas Frisches, exotisches Obst kein Mus wie bei den Voranesen - und leicht erwärmtes Gemüse.
    Dann verschob sich das Bild leicht, und sie fühlte sich in den Erholungsraum der Voranesen versetzt. Sie konnte sogar ihren merkwürdigen Gesang deutlich hören. Ihr wurde schwindlig, und sie stürzte zu Boden. Dabei riss ihre

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