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1982 - Gefangene der Algioten

Titel: 1982 - Gefangene der Algioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den tazolischen Wachen aufgefordert, sich wieder zu setzen. Am anderen Ende des Raumes, neben der Verbindungstür zu seinem Wohnbereich, hatte sich der oberste Scoctore auf einem weit ausladenden, mit kostbar schimmernden Stoffen überzogenen Sessel niedergelassen.
    Dro ga Dremm war 1,83 Meter groß und wie alle Tazolen von humanoider Figur, absolut haarlos und mit einer ständig Feuchtigkeit absondernden Haut, die sich straff über den Knochen spannte. Seine tiefliegenden dunklen Augen besaßen einen eigentümlichen, beunruhigenden Glanz. Trotz seines hohen Alters wirkte er vital und geistig rege. Als Kleidung bevorzugte er eine einteilige schmucklose Montur von braunschwarzer Farbe aus lederartigem, wie geölt wirkendem Kunststoff. Der Anzug war an einigen Stellen gepolstert, um die Magerkeit zu kaschieren; das Liandos trug Dro ga Dremm wie eine Kette um den Hals. Meist spielte er versonnen und eher unbewusst mit den 123 Steinen.
    Der durch Bänder eiförmig gestraffte Hinterkopf wurde von einer braunschwarzen Kappe bedeckt, unter der sich das Psi-Netz befand. Er trug keinerlei Waffen oder Schutzschirmaggregate, sondern verließ sich ganz auf die Schlagkraft seiner Leibwächter. Der Scoctore galt als Fanatiker, der die religiösen Schriften buchstabengetreu befolgte. Nach Vil an Deschs Gefangennahme durch die Galaktiker hatte er die Gunst der Stunde genutzt, sich gegenüber den anderen elf Scoctoren durchgesetzt und die Macht übernommen. Atlan hoffte, dass er sich dadurch und durch seine unnachgiebige Härte nicht unbedingt Freunde geschaffen hatte und einige Scoctoren mit seiner Führung absolut nicht einverstanden waren. Das wäre ein Schwachpunkt, an dem die Galaktiker einhaken konnten.
    Wenn sie es schafften, die Wirkung der Psi-Netze zu neutralisieren. Und wenn Atlan es schaffte, lebend hier rauszukommen. „Du bist sicher erstaunt, deine Freunde hier vorzufinden"; begann Dro ga Dremm. Sein lippenloser Mund war weit zurückgezogen und zeigte die kräftigen Zähne. „Ich wollte, dass ihr alle gleichermaßen die Neuigkeit erfahrt." Er hob die linke Hand, in der er ein Spray hielt, und besprühte damit seine Mundhöhle.
    Offensichtlich klang deshalb seine Stimme stets klar und nicht so reibeisenartig wie bei den anderen seines Volkes. Er beugte sich vor und betätigte einen Schalter auf der Konsole, die an seinem Sessel befestigt war. Seine Bewegungen waren in höchstem Maße unelegant, ruckartig und hektisch.
    Das passte aber zu diesem durch und durch unsympathischen Zeitgenossen.
    In der Mitte des Raumes baute sich ein Holo auf, in dem Myles Kantors vertrautes Gesicht sichtbar wurde. „Hört euch das gut an!" forderte Dro ga Dremm seine Gefangenen auf. „An die HEDO RU GIOR am 15. März unserer Zeitrechnung", begann Myles. „Dies ist eine dringende Warnung, sofort das Eleprysi-System zu räumen. Unsere Messungen haben ergeben, dass die Sonne Eleprysi von drei Guan a Var befallen ist. Die Sonnenwürmer sind dabei, der Sonne ihre Energie zu entziehen. Innerhalb eines Monats wird Eleprysi sich zu einem Roten Riesen aufblähen und das gesamte System vernichten. Der Untergang ist nicht mehr aufzuhalten. Wir richten den dringenden Appell an Dro ga Dremm, den Stützpunkt Kappan zu verlassen, bevor es zu spät ist. Gleichzeitig bitten wir darum, die Chearther nicht in einer Hilfsaktion zu behindern, um die intelligenten Bewohner von Holter zu evakuieren. Ich bitte um dringende Kontaktaufnahme zu Dro ga Dremm, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Dies ist ein dringender Notfall, bitte nicht abschalten!"
    Dann wiederholte die Botschaft sich von vorne. Dro ga Dremm schaltete ab, und das Holo erlosch. Die Überlebenden der ANUBIS sahen sich entsetzt an. Nun wussten sie zwar endlich, welches Datum man schrieb und welchen Namen das System hatte und dass potentielle Hilfe gar nicht fern war. Aber dennoch gab es keinerlei Grund zum Aufatmen! „Du solltest unbedingt auf das hören, was Myles Kantor gesagt hat", riet Atlan dem obersten Scoctoren zur Einsicht. „Er ist unser fähigster Wissenschaftler und ein Unsterblicher wie ich, was dir sicher bekannt ist."
    Dro ga Dremm strich langsam über seine Liandos-Kette. „Selbstverständlich werde ich nichts dergleichen tun", erwiderte er. „Das ist doch nur ein Trick, um euch freizubekommen und dieses System auf einfachste Weise zurückzuerobern."
    „Wenn du ihn darum bittest, stellt er dir sicher seine Daten zur Verfügung ...", schlug der unsterbliche Arkonide

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