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1983 - Der Sonnentod

Titel: 1983 - Der Sonnentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unbekannte Weise imstande waren, die gewohnten Zeitabläufe zu manipulieren.
    Es war eine langwierige Aufgabe. Ich richtete mich im Geiste schon darauf ein, den Großteil der nächsten Tage in diesem Hangar zu verbringen, als der Guan a Var plötzlich sprang. Abrupt verschwand er im Hyperraum.
    Gleichzeitig spielten sämtliche Instrumente verrückt.
    Das Helium-Brennen war sprunghaft in die nächste Phase getreten. Eleprysi hatte sich noch stärker ins Rötliche verfärbt und gleichzeitig ausgedehnt.
    Der Stern hatte pulsiert. Und damit eine Hitze ausgestrahlt, die die Atmosphären der fünf sonnennächsten Planeten verbrennen lassen würde.
    Es war seltsam, aber mir kamen keine Tränen. Ich empfand gar nichts. Ich lauschte nur auf meinen Verstand, der mir mit unwiderruflicher Logik sagte: In acht Minuten werden. Atlan und die anderen Überlebenden der ANUBIS tot sein.
     
    *
     
    Gerenger: Bericht
    21. bis 23. März 1291 NGZ
     
    ... und jemand packte und schüttelte mich und riß mich herum und schlug mir auf die Schulter, und der Schmerz, der von meinem linken Arm ausstrahlte, wurde so stark, daß ich den Mund aufriß und nach Luft schnappte, und tatsächlich drang zwischen dem Schleim und Speichel köstlicher, kühler Sauerstoff in meine Lungen, und ...
    „Alles in Ordnung?" vernahm ich aus weiter Ferne Atlans Stimme.
    Mühsam öffnete ich die Augen. Ich fühlte mich unglaublich ermattet und hätte sie am liebsten gleich wieder geschlossen, einfach nur geschlafen, eine Ewigkeit lang geschlafen. Am liebsten wäre ich nie wieder aufgewacht.
    Atlans Gesicht war in ein kaltes, bläuliches Licht gehüllt. Es kam mir so unwirklich vor, daß ich die Augen sofort ‘wieder schloß.
    Mir war heiß, fürchterlich heiß.
    Ich spürte einen leichten Klaps auf der Wange und öffnete die Augen wieder.
    Atlans Gesicht war noch immer vorhanden, und auch die seltsame Helligkeit. „Du warst zwei Tage lang bewußtlos", sagte er.
    „Zwei Tage?"
    „Dein Körper wird bis an die Grenzen des Erträglichen beansprucht. Er verschafft sich einfach die Erholung, die er dringend benötigt."
    Mit Hilfe des Unsterblichen richtete ich mich auf den unverletzten Ellbogen auf und schaute mich um.
    Ich befand mich in einer Art Höhle, die an manchen Stellen zwei, an anderen nur anderthalb Meter hoch war.
    Doch sie schien nicht aus Gestein zu bestehen, sondern aus Pflanzen. Zumindest stellte sich dieser Eindruck auf den ersten Blick ein.
    Dann bemerkte ich, daß lediglich die irdenen Wände der Höhle von einer Unzahl von Pflanzen und hauptsächlich Wurzeln überwuchert waren.
    „Wo sind wir?" murmelte ich.
    „Gijo hat uns in ein subplanetares Höhlensystem geführt, das unterhalb des Sumpfes liegt. Hier sind wir vor den Algioten erst einmal in Sicherheit."
    Mein Geist schien vom Körper völlig losgelöst. Es brannte so heiß in mir, wie ich es nie für möglich gehalten hätte, doch ich konnte völlig klar denken. „Warum werden diese Wurzelhöhlen nicht überschwemmt, wenn sie unter dem Sumpf liegen?"
    „Das konnte Gijo mir auch nicht genau erklären. Aber diese Unterwelt existiert schon, solange die Holterer zurückdenken können. Vermutlich wurde sie von den Tieren erschaffen, die sie als Lebensraum nutzen."
    „Dann sind wir hier nicht allein."
    „Nein. Wir müssen auch hier auf der Hut sein."
    „Dieser verdammte Planet", murmelte ich. „Große Ungeheuer könnten wir wenigstens abknallen. Aber blutsaugende Egel, virulente Bakterien ... gegen die gibt es keine Gegenwehr. Woher kommt das Licht?"
    „Phosphoreszierende Pilze. Aber halte dich von ihnen fern. Sie sind höchst gif..."
    Atlan wurde von einem markerschütternden Schrei unterbrochen. Ich erkannte die Stimme sofort. Es war die Hermon von Arigas.
    Ich schaute in die Richtung, aus der er gekommen war, und sah, daß der junge Adelige auf einer Art Moosbett lag. Er hatte sich zusammengerollt wie ein Embryo, und sein Gesicht war eine schmerzverzerrte Maske, die nicht einmal seine eigene Mutter erkannt hätte.
    „Was ist mit ihm?" fragte ich.
    Atlans Gesicht verdüsterte. sich noch mehr. „Er hat nicht so viel Glück gehabt wie du."
    „Glück?" Ich lachte heiser auf.
    „Halt den Mund!" fauchte Atlan wütend. „Hier gibt es fingerlange Würmer, die durch alle erdenklichen Körperöffnungen in Lebewesen eindringen. Dir haben wir einen davon gerade noch aus der Kehle holen können."
    „Ich entsinne mich undeutlich ..." Ich hätte mich fast übergeben, als ich an die

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