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1983 - Der Sonnentod

Titel: 1983 - Der Sonnentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einmal in das Eleprysi-System eindringen und unsere Leute herausholen, oder wir müssen warten, bis die Fähre kurz vor der Explosion der Sonne startet - und versucht, sich in dem zu erwartenden Chaos durchzuschlagen", fuhr ich fort.
    „Sobald wir mit der GANIRANA und der PYXIS im Eleprysi-System sind, sendet die Planetenfähre einen Richtstrahl aus. Es dürfte also kein Problem sein, sie zu finden."
    „Aber die Algioten werden diesen Strahl auch empfangen. Deshalb muß alles sehr schnell gehen."
    „Und was", sagte Kantor, „wenn es Atlan und den anderen nicht gelingt, sich zu dem Treffpunkt durchzuschlagen?"
    „Dann werden wir wohl oder übel in das Eleprysi-System einfliegen und selbst nach ihnen suchen müssen."
    Der Galaktiker schüttelte den Kopf. „Aussichtslos. Im Eleprysi-System stehen noch immer dreitausend algiotische Raumschiffe. Die Tazolen und ihre Helfer wissen, daß Atlan und Dro ga Dremm sich auf Holter befinden, und werden auf jeden Fall versuchen, ihren Scoctoren zu befreien. Da kommen wir nicht durch."
    Ich spürte, daß ich unwillkürlich die Krallen ausfuhr, und zog sie wieder zurück. „Aber immerhin besteht eine winzige Chance, Atlan und seine Cameloter doch noch herauszuhauen. Wollt ihr sie einfach aufgeben?
    „Davon kann nicht die Rede sein", erwiderte Kantor energisch. „Aber welche Möglichkeiten haben wir denn? Schiffe herbeirufen, um Atlan zu bergen und so viele Holterer wie möglich in Sicherheit zubringen? Das würden die Algiotischen Wanderer als kriegerischen Akt interpretieren. Dann steht uns eine Raumschlacht gegen dreitausend algiotische Schiffe bevor."
    „Wir müssen versuchen, die Algioten zur Vernunft zu bringen."
    „Aussichtslos. Sie haben bislang nicht auf uns gehört."
    „Aber sie können die Beweise doch nicht einfach leugnen!"
    „Fanatiker", sagte Kantor resignierend. „Auch in unserer Galaxis gab und gibt es mehr als genug davon."
    Nun fuhr ich die Krallen endgültig aus. „Es geht hier nicht nur um Atlan, sondern auch um die Holterer.
    Wir können doch nicht einfach zusehen, wie ein ganzes Volk in den Untergang stürzt!"
    Kantor ließ die Schultern hängen. In diesem Augenblick kam der Wissenschaftler mir zerbrechlicher vor als sonst. „Weißt du eine Lösung?" fragte er.
    „Was ist mit den Untersuchungen mit dem Hyperraum-Resonator?"fragte ich ihn. „Hast du etwas herausgefunden? Besteht die Möglichkeit, die Umwandlung der Sonne zumindest zu verlangsamen?"
    Der unsterbliche Terraner wandte den Blick ab. „Ich werte die Ergebnisse noch aus", sagte er leise. „Sobald sich etwas Neues ergibt, informiere ich dich."
    Eine Warnsirene erklang. „Eleprysi hat erneut pulsiert und dabei starke Hitzeströme ausgestrahlt", meldete die Syntronik der PYXIS.
    Mir fuhr ein kaltes Schaudern über das Fell. Meine Nackenhaare richteten sich auf. Es war geradezu unheimlich, eine solche Schreckensnachricht auf so angenehme Weise präsentiert zu bekommen.
    „Myles", sagte ich. Kantor hatte sich schon der Tür zugewandt, blieb aber stehen.
    „Wir müssen Atlan und die anderen so schnell wie möglich in Sicherheit bringen", sagte ich. „Und auch die Holterer ..."
    „Ich tue, was ich kann", versprach der Unsterbliche.
    Ich hörte nur mit einem Ohr zu. Es muß doch irgendeine Lösung geben ... ging es mir durch den Kopf.
    Der Gedanke wollte einfach nicht weichen, drohte mich in den Wahnsinn zu treiben.
    Wir konnten doch nicht einfach zusehen, wie eine gesamte intelligente Spezies ausgelöscht wurde!
     
    *
     
    Gerenger: Bericht 23. März 1291 NGZ Atlan zerrte mich wieder in die Wurzelhöhle zurück. Die beiden Holterer zogen die Köpfe ein, und die Abdeckung knallte mit einem dumpfen Krachen an Ort und Stelle hinab.
    „Was hat das zu bedeuten?" fragte ich.
    Gijo schaute uns an. Völlig ratlos, wie ich zu erkennen glaubte.
    „Es hat angefangen!" rief ich. „Die Guan a Var haben Eleprysi so stark manipuliert, daß der Stern jeden Augenblick zum Roten Riesen werden kann. Und dann ist alles vorbei!" Ich tastete mit der unverletzten Hand nach dem tazolischen Strahler in meinem Gürtel.
    „Was hast du vor?" fragte Atlan.
    „Wir müssen Dro ga Dremm zwingen, uns von hier wegzubringen! Er hat die Macht dazu! Wir halten ihm drei Strahler an den Kopf, lassen uns von den Tazolen aufgreifen und an die Galaktiker überstellen."
    Irgendwo in den Tiefen der Wurzelhöhle lachte der Scoctore heiser und kratzig auf.
    „So funktioniert das nicht", sagte Atlan ruhig. „Dro ga Dremm

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