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1986 - Kampf der Giganten

Titel: 1986 - Kampf der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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allen Seiten. Die Tentakelspitzen glühten in grellem Weiß. In blassem Gelb und kleiner als der Krake war eine geometrisch exakte Kugel zu erkennen, deren Durchmesser annähernd zweihundert Kilometer betrug. Eingelagert in diese Erscheinung war schließlich ein düsterrotes Glühen und Wabern,. das in mehreren Schichten die Konturen MATERIAS nachzeichnete.
    Ultrasemi-Manifestation und Punktorientierte-Selektiv-Defensive: zwei Fachbegriffe, die bislang nur vage zu umschreiben vermochten, was die von MATERIA freigesetzten Kräfte tatsächlich bedeuteten. Sogar das Eindringen in die Kosmische Fabrik und der Kontakt mit den Erranten hatten hinsichtlich der Konstruktion nur wenig Erhellendes beigesteuert. Es gab an das Carit gebundene Funktionen, Hypertakt-Triebwerke und modifizierte Drugun-Umsetzer. Vor allem mit letzterem wurde die Fähigkeit des gesteuerten Abtauchens unter den Ereignishorizont verbunden, doch ohne weitergehende Informationen blieb es nur ein Wort, mit dem sich nichts Konkreteres verbinden ließ. „Phase Eins!" befahl Rhodan schließlich über Vorrangfrequenz, die ihm den Kontakt zur galaktischen Flotte ermöglichte. „Scheinangriff - und PseudoSOL los! Programmvariante A-22,"
    „Verstanden. Bestätigungen laufen ein."
    Den Auftakt der Schlacht bildeten die vierzig ferngesteuerten HOST-Einheiten von Rudo K'Renzers Zweiter LFT-Experimentalflotte. Nach dem Bruchteil einer Sekunde war die winzige Metagrav-Flugphase beendet, die Raumer stürzten sich MATERIA entgegen und verschossen schwere Transformkaliber im Salventakt. Wie zu erwarten, verpuffte diese erste Angriffswelle ohne jede Wirkung. Keine der Bomben erreichte ihr Ziel, keine Kunstsonne entstand. Die Kosmische Fabrik raste als Goldschemen unbeeindruckt weiter. Nur die hyperschnellen Orter und Taster lieferten eindeutige „Realzeit-Werte"; normaloptische Bilder, die ohnehin die Distanz noch nicht überbrückt hatten, waren extrem verzerrt und wenig aussagekräftig. „Was scheren einen Elefanten ein paar Mücken?" murmelte Steph unwillkürlich.
    Zwei Sekunden hatte die Attacke beansprucht, dann befanden sich die HOST-Raumer wieder im Hyperraum eingehüllt von Grigoroff-Schicht und beschleunigt von der zum Pseudo-Black-Hole ausgedehnten Sogwirkung. Orientierungsaustritte in einigen Lichtminuten Distanz schlossen sich fast augenblicklich an, gefolgt von der zweiten und dritten Attacke. „Keine Wirkung!" Parallel zu diesem Auftakt hatten jedoch die 19,900 syntronisch gesteuerten Fragmentraumer im Schutz ihrer Relativschirme ebenfalls Stellung bezogen sofern man bei annähernd Lichtgeschwindigkeit davon reden konnte -, und auch die Pseudo-SOL beendete ihren Hypertakt-Modus. Während die Fragmentraumer jedoch parabolische Position im Abstand von 17 Lichtsekunden seitlich vor MATERIA einnahmen, wurde die Pseudo-SOL hinter der Kosmischen Fabrik wieder Bestandteil des konventionellen Raum-Zeit-Kontinuums - und zwar mehrere Lichtminuten entfernt.
    Die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Fragmentraumern und MATERIA verkürzte den Abstand nach rund zehn Sekunden würde die Kernschussdistanz der Transformkanonen im Parabol-Schwerpunkt erreicht sein, weil gleichzeitig die Gravitationswirkung des Dengejaa Uveso an den Posbi-Schiffen zerrte. Kampfdistanz! Bei den Fragmentraumern wurde der Relativwert der Zeitdifferenz auf den Bruchteil einer Sekunde verringert. ATGwie Relativfelder existierten nur in geometrisch geschlossener Form. Der Raum, den sie umhüllten, bildete somit ein eigenes, kleines Miniaturuniversum, wodurch die prinzipielle Nähe zur Paratron-Technologie verdeutlicht wurde. Immerhin hatte der von der Ersten Schwingungsmacht übernommene Zeitgenerator ebenfalls auf der Wirkungsbasis eines Paratron-Konverters funktioniert.
    Vom Standarduniversum, dessen „Seitenzweig" ein Relativschirm durch den Einfluss des Feldes bildete, war er stets durch eine gewisse Zeitspanne getrennt. Diese Zeitdifferenz, die das Feldinnere von der Außenwelt trennte, wurde durch die Leistung des Generators und den Wirkungsgrad des Projektors bestimmt. Ein Gegenstand im Innern konnte von außen her auf normalem Wege nicht wahrgenommen werden. Gebündelte Energie, vor allem jedoch solche höhergeordneter Struktur, durchdrang das Relativfeld unter bestimmten Umständen. Denn nur wenn die Zeitmauer, die das Feld darstellte, extrem dünn war, weniger als eine Millionstelsekunde, konnte überhaupt ein Austausch im Sinne eines Tunneleffekts durch das Feld hindurch

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