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1987 - Der Mörderprinz

Titel: 1987 - Der Mörderprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und es war pures Glück, daß er den Zetturion noch einmal zu sehen bekam.
    Diesmal zögerte er nicht. Guantamari Sailent nahm sich kaum die Zeit, die zum Zielen nötig war.
    Er riß den Wurfarm nach hinten und gab der Harpune Druck, soviel dies unter Wasser ohne Abschußvorrichtung möglich war.
    Einen Herzschlag lang glaubte er, den Wurf fehlgehen zu sehen. Ein Strudel erfaßte die Harpune und trieb das Geschoß zur Seite ab, doch derselbe Strudel erfaßte zugleich auch den Zetturion-Gezeitentaucher.
    Die Spitze drang ins aufgesperrte Maul des Riesen. Eine Fontäne aus gelbem Blut spritzte hervor, einer Wolke aus Tinte ähnlich, und färbte das Wasser.
    Der Todeskampf des Riesen begann in diesem Moment.
    Schlagader. Schlund zerrissen, innere Organe. Widerhaken...? Sitzen fest!
    Sailent zog mit einem heftigen Ruck die Angelschnur straff, damit der Zetturion nicht auf Tempo kommen konnte und sich losriß.
    In derselben Sekunde richtete das Auge des Fisches sich auf ihn, den Fischer, in einem schrecklichen Blick voller Verständnis und Intelligenz.
    Der Fisch mußte sterben, auf einem Planeten am Ende der Zeit, wo es keine Wiedergeburt mehr gab. Doch er würde versuchen, seinen Mörder mitzunehmen.
    Der Zetturion war kein Raikal, der nichts außer weiden und schwimmen konnte, kein fettgefressener, grüngeschuppter Laich in Fischgestalt, sondern er war ein Gegner.
    Sailent sah, wie sich der Leib des Geschöpfes krümmte.
    In einer tausendmal geprobten Bewegung wickelte er die Angelschnur drei-, viermal um sein Handgelenk, damit er die Siebenfinger zum Schwimmen frei hatte.
    Die Schwanzflosse des Fisches zuckte nach oben, stellte sich senkrecht auf. Dahinter entstand eine scheinbar feste Wand aus Wasser, für Bruchteile von Sekunden ein fixer Punkt in einer strudelnden Umgebung.
    Aus der gelben Wolke schoß der Körper wie ein Projekil hervor.
    Sailent drückte sich im Wasser zur Seite. Er krümmte seinen Oberkörper und entging um Schädelbreite dem aufgesperrten Maul, in dem noch die Harpune steckte, die Widerhaken tief ins Fleisch gegraben.
    Der Fisch spritzte sein Leben heraus, als er nach Guantamari Sailent zu schnappen versuchte.
    Sailent zerrte an der Angelschnur, mit aller verbleibenden Kraft, und er konnte spüren, wie irgend etwas, das dem Geschöpf noch Wut und Willen gab, unter dem Zug der Widerhaken zerriß.
    Der mächtige Leib des Zetturion-Gezeitentauchers hörte zu zucken auf und trieb plötzlich reglos durch das Ultraviolett.
    Guantamari Sailent begriff, daß sein Gegner nun tot war; doch er hatte selbst keine Luft mehr, er mußte atmen, solange er Unterwasser und Überwasser noch unterscheiden konnte.
    Sailent ließ die Schnur locker. Er behielt nur die Schlaufe um das Handgelenk, den Fisch konnte er später holen.
    Mit kräftigen, fast schon verzweifelten Zügen kämpfte er gegen eine Strömung, die ihn abwärts zerrte. Zum Grund des terminalen Ozeans, wo die Zeit endet und die Qual ewig wird. Als er durch die Wasseroberfläche brach, stieß er mit einem tierhaften Schrei verbrauchte Luft aus.
    Sein einziges Auge starrte in die Scheibe des Radiosterns, die hinter einem Schleier aus Wasserdampf und Gischt trüben Glanz verströmte.
    „Ich habe, habe, habe es... geschafft."
    Ein Ruck an seinem Handgelenk zerfetzte beinahe die Angelschnur, obwohl sie aus einer monomolekularen Faser bestand. Er war immer noch verbunden mit der Leiche des Zetturion-Gezeitentauchers. Eine unterseeische Strömung griff nach seiner Beute, der Ozean forderte sein Eigentum.
    Doch Sailent dachte nicht daran, den Fisch herzugeben. Seine Haut platzte auf, die Schnur grub sich in sein Fleisch. Er spürte die Schmerzen nicht, solange er sich im Wasser befand.
    Sailent riß das Auge auf. Er konnte nichts mehr sehen, weil das Wasser kochte und die Luft zu Dampf wurde.
    Mit einem Wellenberg fühlte sich der Fischer emporgehoben, mindestens ein Dutzend Meter hoch. Er spähte über das Boot RUHARION und über die tanzende Gischt hinweg, und sein Blick fiel auf einen Wirbelsturm, der mit irreal anmutender Geschwindigkeit auf ihn zuraste.
    Im selben Augenblick wurde ihm klar, welchen furchtbaren Fehler er begangen hatte.
    Er mußte den Fisch loswerden.
    So schnell es nur möglich war.
     
    *
     
    Es war ein Südmeersturm, viel zu weit im Norden, aber Sailent hatte gespürt, daß etwas im Anzug war, und er hatte seine Ahnung ignoriert.
    Ein urwelthafter, grollender Laut trommelte von scheinbar überall her auf seine Hörorgane. In einer

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