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1988 - Die Diener der Materie

Titel: 1988 - Die Diener der Materie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hülle der Fabrik", antwortete der Roboter prompt, „besteht vollkommen aus einem Stoff namens Carit. Carit wird unter Verwendung mikroskopisch kleiner Beigaben des Ultimaten Stoffs hergestellt."
    Samaho machte sich klar, welche ungeheure Masse allein die Außenhülle in sich vereinigte. Er stellte keine Fragen mehr, weil er wußte, daß er keine verständlichen Antworten bekommen würde.
    Er durfte nicht länger sein Zyklopenauge vor der Wirklichkeit verschließen. Sein Titel Diener der Materie fußte ausschließlich und allein auf dem soeben besichtigten Sammelvorgang. Nichts anderes...
    Das Geheimnis schien ihm erschreckend banal. Die Kosmokraten wollten den Ultimaten Stoff, und alles andere, was Hismoom ihnen als Aufgabe mit auf den Weg gegeben hatte, mußte demnach zweitrangig sein.
    Der Rundgang durch die Fabrik kostete ihn ein Jahr, und in dieser Zeit kreiste MATERIA über einem Planeten in Erranternohre, der vollständig aus dem temporalen Nebel zu bestehen schien. Lediglich das Plateau ragte über den Nebel empor.
    Eines Tages erreichte ein machtvolles psionisches Signal Torr Samaho: der sogenannte RUF.
    Als Absender des RUFES entpuppte sich Paradyn Smonker. Jeder der neun Diener konnte mit dem RUF die acht anderen an jedem beliebigen Ort im Universum erreichen; sie mußten dann nach Erranternohre kommen, so schnell es möglich war, und sich auf dem Plateau treffen.
    Es erwies sich, daß alle Diener identische Erfahrungen gesammelt hatten. Doch Samaho verließ die Zusammenkunft schnell, weil die Gesellschaft der anderen ihm nicht angenehm war.
    Durch einen puren Zufall stieß er in MATERIA auf einen Turm, der fast vollständig leer war.
    Lediglich einige Aggregate lagen auf dem Boden, doch man konnte sehen, daß sie nicht in den Raum gehörten, sondern lediglich an diesem Ort abgelegt worden waren.
    „Was für Geräte sind das?"
    Sein robotischer Führer mußte die Apparaturen erst untersuchen. „Dem Anschein nach handelt es sich um alte Stasisprojektoren.
    Sie dienen dazu, für ein frei auswählbares Ziel die Zeit entweder anzuhalten oder aber den Zeitablauf extrem zu verlangsamen."
    „Ist dies eine Lagerhalle?"
    „Natürlich nicht."
    „Wozu wird die Räumlichkeit dann benötigt?" fragte er überrascht.
    „Es gibt keinen festgelegten Verwendungszweck", antwortete der Roboter lakonisch, der das Fabrikgehirn vertrat.
    „Hat es in früheren Zeiten einen solchen Verwendungszweck gegeben?"
    „Ja. Der Turm wurde von deinem Vorgänger für seine privaten Zwecke benützt. Er muß auch die Stasisprojektoren hier abgelegt haben."
    „Wozu?"
    „Er war ein Diener der Materie. Wir fragen nicht nach dem Zweck."
    Samaho lachte leise, in einem grollenden Geräusch, das tief aus der Kehle seines Zyklopenleibes entsprang.
    „Dann soll es auch diesmal so sein", sprach er mit einem gewissen Triumphgefühl, das er sich selbst nicht zu erklären vermochte.
    „Der Turm soll mir persönlich zur Verfügung stehen."
    Er legte seinen Zyklopenkopf in den Nacken, und er blickte in eine dämmrige, nicht enden wollende Höhe hinauf, sechzig Kilometer bis in die höchste Spitze, für die das Auflösungsvermögen seines Auges nicht mehr ausreichte.
    „Sollen wir die Stasisprojektoren liegenlassen - oder forträumen?"
    „Liegenlassen!"
    „Denkst du an eine spezielle Einrichtung für deinen Turm?"
    Samaho nahm zur Kenntnis, daß der Roboter ihm aus eigener Initiative eine Frage stellte, und er begriff, daß es in Wahrheit das Fabrikgehirn war, das hinter der Neugierde steckte.
    „Ich verfüge über äußerst konkrete Vorstellungen", bekundete er. „In dieser Halle wird eines Tages mein Orchester spielen."
     
    *
     
    Torr Samaho ließ MATERIA mit dem Vorsatz in den Kosmos starten, er wolle sich so schnell wie möglich mit sämtlichen relevanten Vorgängen an Bord vertraut machen. Doch seine Wunschvorstellung erwies sich binnen hundert Jahren als Illusion. Die innerste Konstruktion des Kosmos war von Interesse für ihn, der Inhalt des GESETZES - nicht aber die technischen Zusammenhänge in einem Raumschiff. Denn nichts anderes war MATERIA, ein begreifliches Wunderwerk, das seinen Zauber aus seiner ungeheuren Macht bezog.
    Dadurch, daß er über MATERIA gebot, war er bereits am Ende der Macht angelangt. Er konnte nicht mehr hinzugewinnen. Erfolge waren selbstverständlich und stellten niemals eine Überraschung dar.
    Es dauerte nicht sehr lange, bis er an der puren Macht das Interesse verlor.
    Ein großer Teil der Aufgaben,

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