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1988 - Die Diener der Materie

Titel: 1988 - Die Diener der Materie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kleidungsstück, das Samaho viel zu klein erschien, und er konnte nicht anders, als nach dem seltsam prickelnden Stoff zu greifen und ihn mit beiden Händen fest an seine Brust zu pressen. Er war sicher, daß Parr Fiorano gelogen hatte. Seine Worte konnten nicht die Wahrheit sein. Auf der anderen Seite fühlte er, daß der Anzug der Macht ihm paßte wie eine zweite Haut, fabriziert für den Crozeirenprinzen, der sein Volk getötet hatte, um die mentale Macht zu erlangen, die ihm wichtiger gewesen war als das Leben seiner Untertanen.
    Parr Fiorano hob plötzlich die Hand.
    „Was ist?" fragte Samaho heftig.
    Fiorano schien in sich zu horchen, sein Zyklopenschädel sank aufmerksam auf die Seite, dann sagte er nur: „WAVE."
    Samaho erwachte wie aus einem Rausch. Er fühlte sich beschämt, daß er es nicht selbst bemerkt hatte. WAVE bedeutete, ihr Bruder Ramihyn war soeben im Orbit des Nebelplaneten eingetroffen, in seiner Kosmischen Fabrik.
    Über Fioranos ungeschlachtes Gesicht legte sich eine deformierte Art von Grinsen.
    „Ich habe natürlich ein Geschenk für Ramihyn. Den Anzug des Todes. Ich bin sicher, er wird mein Geschenk zu würdigen wissen.
    Anders als du, Samaho. Ramihyn wird in Zukunft das Sterben sein - aber wenigstens kein Zauderer."
    „Was sagt Hismoom dazu?" fragte Samaho provozierend.
    „Hismoom? Lebt hinter den Materiequellen. Das ist sehr, sehr weit weg. Solange Ramihyn Schwärme baut, mag er den Tod bringen."
     
    *
     
    Jeder Diener der Materie erhielt sein Präsent, so, wie Parr Fiorano es angekündigt hatte.
    Farzad Farzamfar - den sie den „Lächelnden" nannten, weil er die Ewigkeit mit Freude an sich vorbeiziehen ließ - trug den Anzug des Vertrauens, der ihn befähigte, jedes Lebewesen zu seinem Freund zu machen.
    Mkammer empfing den Anzug der Distanz, der ihm geheimnisvolle Manipulationen der ersten drei Dimensionen erlaubte. Über den Raum zu gebieten war eine Fähigkeit, die Mkammer extreme Macht verschaffte, doch es war keine negative, sondern eine vom Grundsatz her neutrale Gewalt.
    Tomjago, Pan Owwe, Noge Byzan Ore'olk - sie alle nahmen ihre Anzüge in Empfang, und jedes der Kleidungsstücke war mit einer speziellen Fähigkeit versehen, die eine Eigenschaft oder ein Talent des Eigentümers hochgradig verstärkte.
    Parr Fiorano schien die Übergabe an jeden der Diener der Materie zu genießen. Es bereitete ihm sichtlich Freude, an diesem Tag kein Gleicher unter Gleichen zu sein, sondern der Anzugmacher, der ihnen allen etwas schenkte. Fiorano erhöhte sich selbst, und er erniedrigte die anderen.
    Bis die Reihe an Paradyn Smonker kam: „Ich will deinen Anzug nicht, Fiorano!" rief der Zyklop mit der Froschseele aus. „Welche Macht könntest du mir geben, die ich nicht schon besitze?"
    Parr Fiorano hielt einen Augenblick inne, der Anzug lag gefaltet über seinem ausgestreckten Arm, so daß Smonker nur danach zu greifen brauchte.
    „Dies", erklärte er mit ernster Stimme, „ist der Anzug der Begabung. Er wird es dir ermöglichen, eine jede Fertigkeit mit der doppelten Geschwindigkeit wie früher zu erlernen, und es wird dir leichtfallen, zu einem sehr viel früheren Zeitpunkt in deiner ausgewählten Fertigkeit Meisterschaft zu erlangen."
    Smonker formulierte voller Argwohn: „Ich vertraue dir nicht, Fiorano. Ich will keinen Anzug am Körper tragen, der dir möglicherweise Macht über mich verleiht."
    „Ich versichere dir, dies ist nicht der Fall!" rief Fiorano ungläubig aus.
    Paradyn Smonker entschied: „Ich werde diesen Anzug nicht tragen."
    „Aber..."
    „Ich will deinen Anzug der Begabung auch nicht in meiner Fabrik haben."
    Parr Fiorano wurde plötzlich wütend. In einem ungestümen Gefühlsausbruch schleuderte er den Anzug zu Boden, und aus dem Bruststück seines Anzugs der Gravitation schlug ein blasser Strahl, der das Kleidungsstück am Boden in einen Haufen Schlacke verwandelte.
    „Ich hoffe, du bist jetzt zufrieden!" zischte er heftig. „Tausende von Jahren habe ich jeden Tag an diesem Stück gearbeitet.
    Ich kann niemals wieder einen Anzug machen, der wie dieser ist."
     
    7.
     
    Person: Perry Rhodan
    Lokation: Plasmascheibe, am zentralen Schwarzen Loch der Milchstraße, Dengejaa Uveso
    Aktion: Die Folgen der Tapferkeit
     
    Aus tiefer Dunkelheit tauchten Farben, Violett und Grün mutierten zu Konturen, und die eng beieinanderstehenden schwarzen Löcher hatten mit dem Dengejaa Uveso nichts zu tun, sondern es handelte sich um den Oxtorner Monkey, der sich mit

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