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1990 - Der Silberwolf

Titel: 1990 - Der Silberwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Terminal, an dem Lazari arbeitete. „Ihr hättet auf mich hören sollen, du, Ross und Albado", sagte sie und war dem Weinen nahe. „Aber ihr habt euren Dickschädel durchgesetzt. Mein armer Junge muss jetzt darunter leiden. Das verzeihe ich euch nie."
     
    6.
     
    14. April 1291 NGZ
     
    Vincent Garron schilderte eine farbige Erscheinung ohne erkennbare Umrisse. Sie eilte an ihm vorbei durch eine weite Halle mit verwaschen wirkenden Säulen. Aber die Umgebung verschwand ebenso schnell, wie die Farben verblassten. Die Erscheinung war dem Mutanten schon einmal begegnet, nahe der Sonne Eleprysi. Jetzt hatte sie erneut seinen Weg gekreuzt, deutlicher und intensiver als zuvor. Gerade so, als sei sie ihm nähergekommen. „Versuch bitte, dich genauer auszudrücken, Vincent!" sagte Myles Kantor. „So, wie du es uns erzählst, kann es alles Mögliche sein. Selbst eine neue Abspaltung deiner Persönlichkeit." Der Avatara-Körper schüttelte trotzig den Kopf. „Glaubt mir, es ist kein Teil von mir", sagte er. „Es handelt sich um ein vergeistigtes Wesen mit hohem Psi - Potential. Ich verstehe das Wesen als Sirku. Dieser Sirku hat sich mit mir in Verbindung gesetzt."
    „Er?" zirpte Tuyula leise. „Er ist ein männliches Wesen?"
    „Ich empfinde es so. Er hat mir begreiflich gemacht, dass etwas stattfinden muss. Ein Ereignis." Der Androide kratzte sich am Kopf. „Ja, es soll stattfinden, obwohl es viel zu früh dazu ist. Es muss stattfinden, sagt Sirku."
    „Gan Grango Ranka" ,stellte Kantor fest und musterte Garron eindringlich. „Gan Grango Ranka", griff Garron die Worte auf. „Es würde mich nicht wundern, wenn ihr keine Ahnung hättet, was es heißen soll."
    „Das ist richtig", bestätigte Myles. „Wie ich dich kenne, wirst du es uns gleich sagen."
    „Tut mir leid. Ich weiß es auch nicht. Ich weiß nur, dass Sirku Hilfe sucht."
    „Hier bei uns?"
    „Vielleicht."
    „Du sprichst von einer starken, mentalen Kraft. Kannst du erkennen, ob es sich um eine positive oder negative handelt?"
    „Nein. Ich empfinde ihn als neutral."Elgor Rizz tauchte unter dem Eingang auf. „Das ergibt alles keinen Sinn", grollte der Ertruser. „Garron brütet wieder irgendetwas aus. Ich gehe jede Wette ein, dass er selbst der Verursacher des Phänomens ist." Der Linguist meldete sich und teilte ihnen mit, dass er zu einem ersten Ergebnis gekommen war. Myles bat ihn, in die Medostation zu kommen. Alfredo da Wolkensteina ging leicht nach vorn gebeugt. Sein Gesicht war von unzähligen Runzeln und Fältchen durchzogen. Das weißgrau melierte Haar trug er hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Der weiße Bart reichte ihm bis zum bestickten Hemdkragen und bildete einen angenehmen Kontrast zum bronzefarbenen Teint.
    Der schlanke, schmale Körper steckte in einer engen Kombination von dunkelblauer Farbe. Aus gutmütigen Augen blickte der Ferrone in die Runde und dann hinüber zum Paratronschirm. „Ist er das?" erkundigte da Wolkensteina sich. So, wie er das Terranische aussprach, klang es allerdings eher wie „Issa dohs?" Alle nickten. Der Sprachwissenschaftler starrte Garron an und schwieg. Als er nach einer Minute noch immer nicht zum Sprechen ansetzte, zeigte der Ertruser erste Anzeichen von Ungeduld. Sein Gesicht fing an, sich dunkel zu färben. „Was hast du herausgefunden?" fragte Myles hastig, um Rizz nicht zu Wort kommen zu lassen. „Mit Hilfe meines lingualphonetischen Syntronkomplexes habe ich die Sprachbrocken vorwärts und rückwärts in allen passenden und unpassenden Sprachen untersucht. Das Ergebnis ist äußerst unbefriedigend. Eigentlich ist mir so etwas in meiner Laufbahn noch nie vorgekommen. Irgendwie habe ich den begründeten Verda..."
    „Zur Sache bitte!" keuchte der Ertruser, mühsam beherrscht. „Wir sind hier nicht auf einem Kongress, sondern im Einsatz."
    „Wie ihr wollt. Am ehesten könnte man den Begriff der Sprache der Nonggo zuordnen. Allerdings sind keinerlei Wortübereinstimmungen mit ihrer heutigen Sprache zu erkennen. Vielleicht handelt es sich um eine Sprachform, wie sie vor Jahrtausenden benutzt wurde. Beim Versuch, eine Sinnableitung zu erhalten, liegt die Wahrscheinlichkeit immerhin höher als sechzig Prozent. Das ist ein Wert, der mich überrascht hat."
    „Das Ergebnis. Was ist mit dem Ergebnis?" Elgor Rizz stand kurz vor einer Eruption. Myles Kantor warf dem Ferronen einen flehenden Blick zu. „Also gut", fuhr da Wolkensteina fort. „Die Vorschläge des Syntrons reichen von

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