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1990 - Der Silberwolf

Titel: 1990 - Der Silberwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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grundsätzlich keinen Peak erzeugte. Das war falsch. Die Ursache lag mit hoher Wahrscheinlichkeit in der UHF-Entsprechung der ÜBSEF- Konstante. Die Netze traten mit den Gehirnen der Algioten derart in Wechselwirkung, dass sie die Wirkung über die gesamte Breite des UHF-Bandes senkten, beim Peak jedoch erhöhten. Diese „schmalspurige" Erhöhung reichte offenbar aus, um die Psi-Reflexionen der Gharrer so zu verzerren, dass sie nicht mehr wirkten. Gleichzeitig verhinderte diese Absenkung der Breitenwirkung vermutlich die Wirkung des Netzes nach innen, in das Gehirn des Trägers.
    Kein Wunder, dass sie mit der menschlichen Testperson zu keinem brauchbaren Ergebnis gekommen waren. Die Steuerplatine beinhaltete die Peaks aller Algioten-Völker, nicht jedoch die von Menschen und anderen Fremdwesen, Sie hatte bei Mangana zwar ein Abschirmfeld um das menschliche Gehirn erzeugt, mehr aber nicht. Shabazzas Netze harmonierten nur mit Gehirnen der Algion-Völker hundertprozentig. Das war sehr sinnvoll für den Fall, dass die Netze eines Tages in falsche Hände gerieten.
    Sie mussten also, wie Rudyr es ursprünglich durch seine Messungen herausgefunden hatte, die jeweiligen Peaks unterdrücken. Diese beeinflussten unmittelbar die Modulation des Senders und markierten jene Frequenzbereiche, in denen eine höhere Sendeleistung vonnöten war. In allen anderen Bereichen musste sie deutlich tiefer liegen. Der Syntron führte eine Auswertung durch. Sie bestätigte ihre Gedanken. Die beim ersten Test benutzte Sendeleistung lag mit dreihundertvierzig Gigawatt viel zu hoch. Damit hätte der Sender eine ganze Flotte bestrahlen können, vorausgesetzt, der Abstand zum Sender entsprach dem des ersten Versuchs.
    Auf das komplette UHF-Band gerechnet, mochte der Wert für einzelne Peaks im kurzwelligen Bereich richtig sein. Für die Bereiche außerhalb und im langwelligen Teil des UHF-Bandes durfte er bei höchstens hundert Gigawatt liegen. Der Syntron rechnete die Werte anhand der neuen Vorgaben durch und bestätigte sie. Rudyr gab sich mit den Ergebnissen noch nicht zufrieden. Gemeinsam mit Domino schränkte er den Bandbereich weiter ein.
    Im unteren Teil des UHF-Bandes benötigten sie weniger Energie für die Neutralisator-Strahlung. Der zunächst genäherte Wert lag zwischen elf und zwölf Gigawatt, setzte aber eine klar definierte Entfernung zwischen Sender und Schiff voraus.
    Sonden in einem planetaren Orbit konnten ohne Probleme mit gleichbleibender Sendeleistung arbeiten. Bei einer Attacke auf ein Schiff oder eine Flotte benötigten sie jedoch eine variable Sendeleistung, um alle Schiffe und ihre Insassen zu erfassen. Und sie benötigten unterschiedliche Sender mit kleineren und größeren Energiespeichern. Die beiden Siganesen speicherten die Ergebnisse ihrer Untersuchungen ab und schickten sie zusätzlich in Albados Wohnung. Der Hyperphysiker meldete sich sofort. Sein Gesicht zeigte Skepsis, aber seine Stimme ließ wenigstens einen Funken Hoffnung erahnen. „Wie lange?" fragte er. „Zwei bis drei Wochen", antwortete Domino Ross. „Wir sollten den nächsten Probelauf aber wirklich erst dann starten, wenn wir alle Eventualitäten ausgeschlossen haben." Die siganesischen Forscher ließen sich fast vier Wochen Zeit. Dann machte sich die KORONA unter Kobo Reaumyr erneut auf den Weg, ein einzelnes Algioten-Schiff zu suchen. Rudyr und seine Eltern waren diesmal nicht an Bord.
    Lazari wankte durch die Tür, kreidebleich und mit bebenden Lippen. Rudyr sprang auf und war in drei Sätzen bei seinem Vater. „Ist etwas mit Mutter?" krächzte er. „Nein: Mit der KORONA", erklang hohl die Antwort. „Sie hat einen Funkspruch geschickt." Lazari sank auf Rudyrs Bett und berichtete mit matter Stimme. Der zweite Versuch mit dem Sender war ebenfalls fehlgeschlagen. Diesmal hatte es keine Toten gegeben. Aber die Besatzung des Algiotenschiffes war wahnsinnig geworden.
    Shaivendon, der Meister des Sandes, hatte daraufhin die KORONA verlassen und durchblicken lassen, dass er für weitere solcher Experimente nicht mehr zur Verfügung stand. „Laut Domino ist die Sendeleistung noch immer zu hoch", sagte Lazari. „Aber selbst wenn wir sie weiter drosseln, heißt das nicht, dass es der einzige Fehler in unseren Berechnungen ist." Rudyr schüttelte den Kopf. Er wollte es einfach nicht glauben. „Gib mir ein Schiff!" bat er. „Bitte. Ich muss unbedingt hin."
    „Nein. Es gibt in Sachen Netz-Neutralisator nichts mehr zu tun. Das Projekt ist

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