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1990 - Der Silberwolf

Titel: 1990 - Der Silberwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verkehrt oft mit ihnen. Anscheinend färbt es ab. Seine Gedanken schweiften vom aktuellen Problem des Minenwerfers ab. Während er Ross in den Hohlraum der inneren Kammer folgte, erinnerte er sich an das, was er in der Schule auf Camelot über die gemeinsame Vergangenheit zwischen Terranern und Siganesen gelernt hatte. Sein Volk stammte von ehemaligen terranischen Kolonisten, ab. Unter dem Einfluss der Strahlung von Gladors Stern waren sie im Lauf der Jahrhunderte und Jahrtausende geschrumpft. Inzwischen wohnte das Häuflein der Überlebenden seit Jahrzehnten auf Camelot. „Syntron, wie lange wird es dauern, bis wir durch unseren Aufenthalt auf Camelot die ursprüngliche Größe der Menschen erreicht haben?" fragte Rudyr. „Weit mehr als tausend Jahre. Allerdings kann ich nicht zu einem solchen Experiment raten."
    „Warum das?"
    „Die Lebenserwartung der nicht mehr auf Siga geborenen Siganesen beträgt derzeit zweihundertfünfzig Jahre. Sie würde rein rechnerisch und bedingt durch das Größenwachstum zunächst auf etwa fünfzig Jahre sinken, ehe sie sich später der von heutigen Menschen angleicht. Dadurch könnte dein Volk in relativ kurzer Zeit aussterben." Unter diesem Aspekt hatte Rudyr es noch nie gesehen. „Was empfiehlst du uns?"
    „In den Unterlagen der Xenoklinik von Port Arthur existiert ein Dossier, das euch die Rückkehr nach Siga zum baldmöglichsten Zeitpunkt anrät."
    Rudyr wollte weitere Fragen stellen, aber Domino Ross informierte ihn, dass Albados Leute den Sender endlich „kleingekriegt" hatten. „Er schickt uns zwei Mann mit einem Dummy. Das Ding besitzt dieselbe Massenverteilung wie das Original, ist aber nicht sendefähig. Immerhin können wir es schon einmal probieren." Der Dummy und sein Begleitpersonal kamen per Transmitter. Rudyr blinzelte und stellte verblüfft fest, dass es Saidi und Lazari waren. Sie parkten das Ei in der Ecke neben dem Empfangsgerät. Saidi fingerte an ihrem Einsatzgürtel und raste durch die Welt der Riesen herauf zur offenen Kammer. „Du kommst mit!" sagte sie und packte Rudyr am Arm. „Das hier ist viel zu gefährlich für dich. Und ich lasse auch nicht zu, dass der Kerl dir schlechte Manieren beibringt."
    Ross schwieg verblüfft. „Mutter meint die faulen Säcke", sagte der Junge kleinlaut. „Irgendwie kann ich sie ja verstehen, aber ..."
    „Was aber?" fauchte Saidi. „Ich werde nicht zulassen, dass aus dir ein Monstrum wird." Rudyr warf Domino einen hilfesuchenden Blick zu. Der zuckte mit den Achseln. „Sie hat uns offensichtlich belauscht. Das ist auch nicht die feine Art. Wir sehen uns später."
    „Das wüsste ich aber!" sagte Saidi. Sie schleppte ihren Sohn ab und verschwand mit ihm durch den Transmitter.
    Auf einem Bildschirm beobachteten sie, wie die Techniker den Torpedo im umgebauten Minenwerfer positionierten. Der Gedanke, dass eigentlich er dort droben neben Ross stehen sollte, erfüllte Rudyr mit Wehmut. Aber gegen die Meinung seiner Mutter kam er mit Argumenten nicht an. Also biss er die Zähne zusammen und versuchte nicht daran zu denken. „Noch dreißig Sekunden", hörte er Albado sagen. „Zieht euch aus der Nähe des Traktorfeldes zurück." Ross ging als letzter. Fünf Sekunden vor der „Zündung" des Torpedos verschwand er durch die Tür nach draußen.
    Der Energiewirbel setzte ein. Der Minenwerfer arbeitete mit vierzig Prozent seiner Leistung. Mehr war angesichts der offenen Kammer nicht möglich, wenn sie nicht einen Energieüberschlag und eine Beschädigung des VESTA-Kreuzers in Kauf nehmen wollten. Auf dem Monitor der Hyperortung beobachtete Rudyr die energetischen Prozesse in der Kammer. Der Torpedo zitterte leicht, als das Traktorfeld ihn entließ, der energetische Wirbel ihn in sein Zentrum hineinsog und mit kaum nachvollziehbaren Werten beschleunigte. Sekundenbruchteile kam die eigene Beschleunigung hinzu und in rasender Geschwindigkeit materialisierte der Torpedo im Hyperraum. „Hyperortung"; sagte Albado. „In zehn Millionen Kilometern Entfernung über Thagarum ist soeben ein Gegenstand materialisiert." Algiotische Verbände stürzten sich auf die Stelle, aber das hatte man in der MERLIN und der KORONA auch genau so erwartet. „Total ruiniert", hörte der Junge Domino Ross sagen. „Albado, wer hat da nicht aufgepasst?" Der Teamchef gab keine Antwort. Rudyr beugte sich über seine Konsole und machte unauffällig ein paar Eingaben. Er rief die Daten des Dummys auf und verglich sie mit. seiner Konstruktion.
    Sie

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