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1993 - Vorstoß in den Kessel

Titel: 1993 - Vorstoß in den Kessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rote Funken vor meinen Augen. Als ich wieder aufsehe, ist der kleine Mann verschwunden.
    Trotz der Hitze durchrinnt mich für einen Wimpernschlag eisiges Frösteln. Er ist, es gewesen, kein Zweifel. Allan D. Mercant! Und was er gesagt hat, ergibt, je länger es durch meinen Kopf wirbelt, durchaus Sinn. Man darf alle möglichen Fehler machen, nur den nicht, ES zu unterschätzen!
    Farbige Fasern entstehen plötzlich um mich herum. Flirrende Fäden, kaum fingerlang und nadeldünn, glitzern und umkreisen mich. Ich zucke zusammen, als mich der erste Faden wie ein Stachel trifft. Pulsierendes Licht ringsum und eisige Kälte im Inneren. Ich knicke ein, habe nicht länger Kraft, mich aufrecht zu halten. Weitere Fäden dringen in mich ein, und in Sekundenbruchteilen scheint meine gesamte Lebenskraft zu verpuffen.
    Mühsam hebe ich eine Hand und gebe auf: Ich erkenne, dass die Fäden halbstoffliche Projektionen sind, „Schatten" einer unglaublichen Kraft.
    Entsetzt starre ich auf meine Hände und schreie panisch. Haut schrumpft, Runzeln und Falten entstehen, Flecken erscheinen - alles Anzeichen einer wahrhaft explosiven Alterung!
    Ich brülle - bis die kraftlosen Lungen schmerzen und ich keuchend huste. Tränen verschleiern den Blick, rinnen über deutlich fühlbare Furchen meines Gesichts. Brennende Angst! Die Angst, zu sterben, jämmerlich zu verdorren, am Ende eines jahrtausendelangen Lebens. Ich altere rasend schnell - eine wahnwitzige Vorstellung! Ich liege in Dunkelheit, sehe flirrende Punkte und höre einen Trommelrhythmus - ohne zu wissen, ob es der eigene Herzschlag ist. Ich steige aus mir heraus, glaube mich selbst zu sehen: Mein Gesicht wird zur faltigen Landschaft, gleicht gelbem Pergament mit unzähligen Rissen und Schründen. Tiefe senkrechte Linien ritzen die Haut ober- und unterhalb dünner und blutleerer Lippen. Kraftlos und lose hängt Haut von meinen Armen; Muskeln schwinden, braune Flecken bedecken die Hände. Bald gleicht der Kopf einem bizarren, fleischlosen Totenschädel dessen Haar licht, dünn und weiß ist. Aber immer noch ist panikerfülltes Leben in den Augen, meinen Augen; ein fiebriger, Wahnsinn verkündender Glanz, .der mich mehr entsetzt als die körperliche Veränderung.
    Vor meinen Augen altere ich selbst rapide! Aus dem Leib wird innerhalb grässlicher Sekunden ein uraltes, welkes und ausgelaugtes Wrack.
    Langgezogenes, keuchendes Ächzen entrinnt dem Mund, dann fällt der Körper im wahrsten Sinne des Wortes in sich zusammen: Haut und Fleisch zerfallen zu Staub und rieseln von brüchigen Knochen, die im nächsten Augenblick ebenfalls zu feinem Puder werden, bis nur noch leere und schlaffe Kleidung vor mir liegt. Abrupt bin ich, ein potentiell Unsterblicher, zu dem geworden, was ich eigentlich meinem Lebensalter nach schon seit langem hätte sein müssen - Staub...
    Und jemand sagt zu einem brüllenden Lachen in meinen Gedanken: Nur die Steine leben ewig - behauptet eine indianische Weisheit deiner irdischen Heimat!
    Inzwischen verstehe ich gar nichts mehr. Was ist...? Ein merkwürdiges Echo früherer Gedanken durchzieht meinen Kopf: ... darf alle möglichen Fehler machen, nur den nicht, ES zu unterschätzen... Wie zur Bestätigung erklingt ein Brausen gleich dem eines nahenden Sturmes. Es wird lauter, und aus dem Himmel senkt sich eine Erscheinung herab, die ich seit dem denkwürdigen Tag im Januar 1976 kenne: ein spiralförmiges, mit rasender Geschwindigkeit rotierendes, von allen Farben des Spektrum durchzogenes Gebilde.
    Weiterhin rotierend, sinkt die Spirale auf den Boden herab und verharrt hier. In plötzlicher Klarheit erkenne ich: Die manifestierte Ausdrucksform von ES - und wohl letztlich jeder Superintelligenz - hat mit ,dem eigentlichen Wesen soviel zu tun wie ein Abbild in einem Zerrspiegel mit einem selbst; man ist Zwar die Ursache, aber das deformierte Gegenstück ist und bleibt ein Ergebnis, das mit der eigenen Realität, dem eigentlichen Sein herzlich wenig gemeinsam hat.
    In gleicher Weise ist das wahre Wesen der Superintelligenzen der reale Kern und jede wie auch immer geartete Erscheinungsform, ob in Gestalt des Würfels, der von ES als „Zero" in unseren 'Gedanken vorgestellt worden war, als Leuchtspirale oder Kunstwelt Wanderer insgesamt, bleibt nur ein verzerrtes Abbild, das zwar Aspekte widerspiegelt, jedoch nicht mit dem Original verwechselt werden darf.
    Ich wusste immer, alter Freund, welche Stärke und Kraft dich wirklich auszeichnet! behauptet ES und stimmt sein

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