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1997 - Das Ende des Sonnentresors

Titel: 1997 - Das Ende des Sonnentresors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Innenhof. „Ich komme weder zu dir noch zu einem deiner Leute."
    Veldenhovv hob ruckartig den Kopf. Diese Stimme ... Im Unterschied zu der des Wylkas klang sie, als käme sie aus einer anderen Welt. Eine solche Stimme hatte er in seinem ganzen Leben nicht gehört. „Ich will zu ihm."
    „Er ist dem Tod geweiht. So will es das Gesetz der Heiligen Stadt."
    „Ich stehe über dem Gesetz", lautete die Antwort. „Dieser Mann darf nicht sterben."
    „Er ist ein Meisterdieb!"
    Das Rütteln des Bodens verstärkte sich. Schreie erklangen, als sich von einer der Fassaden Mörtel löste und herabstürzte. „Was immer er ist oder war, es hat keinerlei Bedeutung. Bringt ihn zu mir!" Die Soldaten zögerten. Erst beim zweiten Mal befolgten sie die Anweisung des Ankömmlings. Sie schnallten Veldenhovv los, stellten ihn auf die Beine und nahmen ihm die Armfesseln ab. „Versprich mir, dass du nicht fliehen wirst!"forderte der Unbekannte in seine Richtung. „Ich verspreche es", antwortete der Meisterdieb. In seinem Kopf drehten sich die Gedanken. Noch immer wollte er nicht glauben, dass jemand ihn vor dem sicheren Tod bewahrt hatte. „Es ist gut. Entfernt den Sack!" Diesmal kamen die Soldaten der Aufforderung schneller nach. Sie lösten den Strick und zogen den Leinensack weg.
    Die Abenddämmerung war ziemlich weit fortgeschritten. Dennoch erkannte Veldenhovv deutlich die Gestalt zwischen den Arkaden. Es handelte sich um einen uralten Vlatschi mit goldbraunem Pelz. Er trug ein Gewand aus metallenen Plättchen und Schuhe, die mit den Blütenblättern der Wolfsblume verziert waren. Die Hände des Alten umfassten einen Gegenstand, den er unter einem roten Tuch verbarg. „Vredentaich!" ächzte der Meisterdieb. „Du bist Vredentaich, der Hüter."In den Augen des jahrhundertealten Mannes glitzerten winzige Kristalle.
    Das Gesicht des Hüters strahlte eine Weisheit aus, bei deren Anblick Veldenhovv sich klein und unbedeutend vorkam. Fast war er versucht, sich für seine banalen Fähigkeiten zu schämen. Sie waren ihm nicht einmal angeboren. Er hatte sie sich lediglich antrainiert, ohne das Geheimnis des Blinden Flecks jemals wirklich zu ergründen. „Dich habe ich gesucht." Vredentaich setzte sich in Bewegung und schritt ihm entgegen. „Das Schicksal hat uns an diesem Ort zusammengeführt. Oder war es Nisaaru, die unsere Schritte lenkte?"
     
    2.
     
    Myles Kantor - Log vom 27. April 1291 NGZ: Thoregon stellt uns alle vor neue Herausforderungen; Atlan, Tek, Vince und Tuyula, ja selbst Darla, unsere junge Ärztin. Mich natürlich auch. Und nicht zu vergessen Icho Tolot und seine Haluter, die in ihren 100-Meter-Kugelraumern rund um den Sonnentresor stehen und versuchen, die sieben ausgefallenen Stationen des Kontrollsystems zu ersetzen. Theoretisch ist das kein Problem. In der Praxis sieht es anders aus. Noch sind die Parameter nicht richtig gesetzt. Diesmal geht es nicht darum, die Guan a Var in ihrem Gefängnis zu lähmen und Skoghal zur Explosion zu bringen. Diesmal, so hat Sirku uns wissen lassen, sollen die entfesselten Energien des Sterns, mitten im Tresor den „Sprung durch das Große Nichts" bewirken.
    Das energetische Gespinst des Tresors verändert sich mit jeder Sekunde. Ein Teil der Schwerkraft- und Hyperspektrums-Zentren des Sonnentresors existiert nicht mehr. Sie müssen erneuert werden. Die Haluter wissen das. Nach Aussage von Icho Tolot arbeiten sie in der SHE'HUAN an der Lösung des Problems. Sie verstärken den Nagidor. Ohne diese Maßnahme wird das Gefängnis in spätestens dreißig Stunden kollabieren. Die 25.000 Guan a Var kommen frei und verteilen sich über die Sonnen Chearths. Sie mit den Yagan-Robero-Modulen einzufangen und in den Tresor zurückzutreiben dauert Monate, wenn nicht Jahre. Der festgesetzte Termin für Gan Grango Ranka kann dann nicht eingehalten werden. Was das für Thoregon und uns alle bedeutet, können wir nur erahnen.
    Prognosen über einen Erfolg lassen sich so gut wie keine stellen. Derzeit treffen sie eigentlich nur in bezug auf Wlaschos zu. Der Pulsar, der sich vor einigen Tagen in ein Black Hole verwandelt hat, stellt im Gravitationsgefüge der sechzig Sonnen die einzige feste Größe dar. Für einen Erfolg ist das zuwenig. Sirku und Vincent Garron wissen das genauso wie wir anderen. Und dennoch versuchen wir alles, was in unserer Macht steht. Schließlich sind wir nach Chearth gekommen, um die Völker aus der fünften Thoregon-Galaxis zu befreien. Es wird uns gelingen, wenn wir

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