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1997 - Das Ende des Sonnentresors

Titel: 1997 - Das Ende des Sonnentresors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sichtlich Mühe, die Umgebung zu erfassen. „Vincent?" fragte Atlan und runzelte die Stirn. „Was ist geschehen?"
    „Sirku hat sich gemeldet", stieß der Avatara-Androide hervor. „Den Guan a Var darf nichts geschehen." Er begann zu keuchen. Sein Körper schwankte. Tuyula versuchte ihn zu stützen, aber der Androide war zu schwer. „Zu spät. Soeben ist es passiert!" schrie er laut.
    Myles spürte, wie das Blut aus seinem Gesicht wich. Er brauchte keine Feld-Teleskope, um zu wissen, was Garron meinte. Der Avatara sank zu Boden. „Die drei Sonnenwürmer - sie sind tot. Sie haben den Sprung nach Tintha gewagt und sind mit dem Erlöschen der Eruptionen gestorben."
    „Es sind nur drei weniger", sagte Myles. Drei von 25.000. Er glaubte nicht, dass ihr Tod Auswirkungen auf das bevorstehende Ereignis hatte. Aber Sirku befürchtete zu Recht, dass es vermehrt zu solchen Vorfällen kommen würde.
    Icho Tolot stand die ganze Zeit über reglos vor den Kontrollen des Schiffes. Jetzt wandte er sich um und schaute auf den zusammengekauerten Androiden hinab. „Sirku kann beruhigt sein", grollte der Haluter mit Grabesstimme. „Die Feinjustierung ist spätestens morgen abgeschlossen.
    Danach wird es keinem Guan a Var mehr gelingen, aus dem Gefängnis Skoghal auszubrechen."
    Die Feinjustierung - sie hing hauptsächlich von der Qualität der sich aufschaukelnden Hyperphänomene und der Reaktion der sechzig Sonnen ab.
    Einzig das Black Hole Wlaschos stellte keine Gefahr dar. Es war stabil und befand sich erst am Beginn des Aufbaus jener extrem starken Rotationskräfte, die eines Tages die Sterne des Sonnentresors einfangen und als Plasmawolken in eine Akkretionsscheibe zwingen würden.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Tresors entstand ein weiterer Dimensionsriss und verschlang augenscheinlich drei Sonnen des extrem instabilen Gebildes. Myles spürte Schwindel in sich und klammerte sich an seiner Konsole fest. Bloß nicht! schrien seine Gedanken. Ich darf jetzt keinen Schwächeanfall bekommen! Er hatte Glück. Sein Atem und sein Puls normalisierten sich nach wenigen Augenblicken. „Vincent, sage uns, was wir tun können, damit es schneller geht", wandte er sich an den Mutanten. Garron schwieg. Es sah ganz und gar nicht danach aus, als könnten sie noch etwas dazu beitragen, dass Gan Grango Ranka tatsächlich stattfand.
    Immer wieder versuchte Myles durch Hochrechnung aller möglichen Daten, hinter die genauen Absichten der Superintelligenz Nisaaru zu kommen.
    Aber je mehr Gedanken und Daten er eingab und je länger er sich den Kopf darüber zerbrach, desto undeutlicher und unklarer wurde seine Vorstellung, worauf es eigentlich hinauslief. Die bisherigen Informationen Sirkus erwiesen sich als zu allgemein und oberflächlich, als dass es den galaktischen Wissenschaftlern besonders hilfreich gewesen wäre. Der Splitter der Superintelligenz Nisaaru weigerte sich, weitere Details zu nennen.
    Die Wahrheit bestand wahrscheinlich darin, dass er nicht mehr wusste. Nisaaru hatte seine Abspaltung mit dem allernötigsten Wissen versehen, das Sirku für seine Aufgabe benötigte, und mit keinem Satz mehr.
    Spätestens am 29. April um 24 Uhr Standardzeit musste der „Sprung durch das Große Nichts" erfolgen. Die Guan a Var bildeten bei dem Vorgang die Passagiere. Sie wurden an ein unbekanntes Ziel transportiert. Der Syntron des Observatoriums meldete sich mit einem ersten Ergebnis und redete leise auf Myles ein. Der Terraner vernahm etwas von einer Möglichkeit, die Sonnenwürmer aus diesem Universum hinaus in einen Bereich zu befördern, in dem es Sterne und Energie im Überfluss gab. „Wo ist das?" flüsterte Myles.
    Darauf wusste der Syntron keine Antwort. „Du wolltest lediglich wissen, welche aller möglichen Spekulationen am wahrscheinlichsten ist."
    Enttäuscht ließ Myles sich in einen Sessel sinken und starrte die hellblau schimmernde Wand an. Wo es Energie im Überfluss gab. Das Hellblau vor seinen Augen veränderte sich. Es verwandelte sich in ein dunkles, düsteres Rot. „Ist es vielleicht sogar Tarkan?" fragte Myles leise. Irgendwie drängte sich der Gedanke auf. „Das kontrahierende Universum? Die Sonnenwürmer könnten dort nicht mehr soviel anrichten."
    Er sinnierte über die bisherigen Aktivitäten der Thoregon-Gegner. Die Entführung der SOL durch Shabazzas Nano-Kolonne und das Auftauchen der Kosmischen Fabrik MATERIA am zentralen Black Hole der Heimatgalaxis stellten in diesem Zusammenhang lediglich die jüngsten

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