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1997 - Das Ende des Sonnentresors

Titel: 1997 - Das Ende des Sonnentresors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entsprechend zu verdichten. Hier, am Rand des einst von den Nonggo errichteten Sonnentresors, lag die Effizienz bei etwa einem Millionstel der eigentlichen Leistungsfähigkeit. Für eine eingehende Beobachtung der Umgebung zwischen den nahen Sonnen des Tresors reichte es aus.
    Mehr instinktiv als absichtlich richtete Myles die Feld-Objektive auf die Eruptionen zwischen Flavva und Tintha. Da war etwas. Die schemenhafte Bewegung ließ sich nicht genau erkennen. Einen Augenblick dachte er. an eine optische Täuschung. Die Lichtkaskaden der Eruptionen überlagerten das Phänomen. Myles schaltete mehrere Filter dazwischen. Im Licht der Gelb- und Blaufilter entdeckte er drei dunkle, längliche Schatten. „Bewegungsspuren von Sonnenwürmern." Der Chefwissenschaftler strich sich aufgeregt eine blonde Strähne aus der Stirn. „Kantor an Zentrale! Drei Guan a Val' sind von Skoghal nach Flavva gelangt, ohne zurückgeschleudert zu werden." Was das bedeutete, brauchte er keinem in der TAUCOON zu erklären. Die Labyrinthfunktion des Nagidors arbeitete fehlerhaft. Die drei Guan a Var versuchten jetzt, von Flavva nach Tintha zu wechseln.
    Wenn es ihnen gelang, die energetischen Eruptionen dafür zu nutzen, sparten sie eine Menge Kraft.
    Voller Sorge dachte Myles an die Aufnahmen von Skoghal, die sie beim Anflug auf den Tresor gemacht hatten. Die Bewegungen der Guan a Var an der Oberfläche ihres Gefängnisses wurden zusehends schneller und hektischer. Für Myles bestand kein Zweifel, dass sich die Sonnenwürmer in höchster Aufregung befanden. Sie spürten, dass ihrer Freiheit bald nichts mehr im Weg stand. Genau das durfte nicht geschehen. Gan Grango Ranka ließ sich nur verwirklichen, wenn die Sonnenwürmer in ihrem Gefängnis Skoghal blieben.
    Myles richtete seine Aufmerksamkeit auf die Hyperortung. Dank dem syntronischen Rechenverbund der TAUCOON gelang es, die verzerrten Darstellungen von Hypertastung und Hyperortung so weit „herunterzurechnen" dass eine einigermaßen brauchbare Interpretation der Vorgänge möglich war. Eine Lichtminute entfernt entstand übergangslos ein Hyperbeben. Die Strukturerschütterung breitete sich mit Lichtgeschwindigkeit in den Normalraum hinein aus. Mit dem Auftreten der Erscheinung erlosch die optische Darstellung der Feldteleskope.
    Myles schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. „Schiff, muss das sein?"
    „Tut mir leid, Myles" ,erklang die Stimme Tolots. „Ich verstehe deine Bedenken. Die TAUCOON hat leider nicht genug Energiereserven, um alle Funktionen permanent aufrechtzuerhalten. Ich hoffe, du hast Verständnis dafür."
    „Natürlich, Icho. Entschuldige." Der Einsatz des Hypertrop-Zapfers verbot sich unter den gegebenen Umständen von allein. Die TAUCOON und alle anderen Schiffe mussten mit ihren Energievorräten haushalten.
    Das Hyperbeben weitete sich rasend schnell aus. Dort, wo es seinen Ausgang genommen hatte, bildete sich ein unglaublich feiner Strukturriss von zehn Millionen Kilometern Länge und exakt zwei Kilometern Breite. Ein gewaltiger Sog entstand, der im Umkreis von zwanzig Millionen Kilometern alle Materie mit sich riss. Er nahm permanent an Stärke zu. Das Schiff hielt sich innerhalb der gefährlichen Zone auf. „Alle Sekundärsysteme sind abgeschaltet", meldete die Syntronik. „Triebwerke und Schirmsystem gehen auf Maximallast."
    Für die Dauer von achteinhalb Sekunden kam deshalb eine Belastung von annähernd zweihundert Prozent auf. Danach musste sie auf wenigstens hundertzwanzig Prozent heruntergefahren werden. Der Sog riss die TAUCOON vorwärts. Da die Andruckabsorber Jetzt nur mit sechzig Prozent ihrer Kapazität arbeiteten kam ein Teil der Beschleunigungskräfte durch. Natürlich trugen alle im Schiff ihren Schutzanzug. Die hochwertigen Systeme kompensierten den entstehenden Andruck.
    Die TAUCOON beschleunigte achteinhalb Sekunden und wechselte in den Hyperraum. Die Metagrav-Etappe dauerte eine halbe Sekunde. Als das Schiff wieder in den Normalraum eintauchte, hatte es den blauen Riesenstern Tintha zwischen sich und den Strukturriss gebracht. Trotz vorheriger Berechnungen der zu erwartenden Kursabweichung lag der Abstand zur Sonne mit zweihunderttausend Kilometern weit unter den Prognosen.
    Eigentlich hätte er ein Vierfaches betragen müssen. Erneut gab ihnen der Sonnentresor eine Kostprobe dessen, was sie erwartete.
    Myles Kantor schaute im Hologramm aus der Schiffszentrale nach Vincent Garron und Tuyula Azyk. Der Mutant bewegte sich unruhig und hatte

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