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1998 - Am Proto-Tor

Titel: 1998 - Am Proto-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dinge vollbringen, an denen andere längst gescheitert wären.
    Er hatte sich entschieden - und nun musste er die Konsequenzen tragen.
    Um ihn herum wallte und brodelte es. Neue Sterne entstanden aus der Schlacke von alten. Galaxien drifteten und kollidierten, durchdrangen einander wie DaGlausch und Salmenghest. Rhodan ging mit der sterbenden Galornin auf den Armen durch Schöpfung und Untergang. Er versuchte, den Blick immer geradeaus zu halten, aber das fiel schwer.
    Der Weg schien endlos lang zu sein. Er balancierte über Bohlen, die einen halben Meter auseinander standen, und wagte immer wieder Sprünge über einen Meter hinweg, mit dem ganzen Gewicht der Galornin auf den Armen. Sein Anzug half ihm jedesmal. An einem Brückenpfeiler blieb er stehen und lehnte sich mit seiner Last an ihn. Wieder schwitzte er. Sein Herz schlug rasend. Jetzt machte er sich insgeheim Vorwürfe, nicht doch versucht zu haben, das Proto-Tor zu öffnen.
    Erstieß sich ab und ging weiter. Die seltsame Spannung auf der Brücke war nach wie vor spürbar. Perry Rhodan hörte, wie Kaif Chiriatha leise flüsterte. Sie phantasierte. Hoffentlich kamen sie nicht zu spät nach Gaalo. Irgendwann, und er wusste nicht, wie weit es noch bis zum Ende der Brücke war, übermannte ihn die Erschöpfung. Er musste Kaif Chiriatha ablegen und neue Kräfte tanken. Kaif sprach weiter, mit geschlossenen Augen.
    Wenigstens blutete sie nicht mehr aus ihrer Wunde. Dafür lief der dunkle Lebenssaft aus ihrem Mund und kam schäumend daraus hervor, wenn sie hustete. Die Galornin! dachte Perry Rhodan. Sie hatte ihm seinen blauen Anzug geschenkt, und sie war maßgeblich beteiligt gewesen am Frieden in ihrer Galaxis, der jetzt durch eine Kosmische Fabrik bedroht war. Und jetzt sollte sie sterben, einfach verlöschen. Sie war immer noch relativ jung, am Altersstandard ihres Volkes gemessen.
    Wer hatte jenes verhängnisvolle Messer geschleudert? Würde er die schwarze Stadt jemals wiedersehen und ihre merkwürdigen Bewohner? Würde er jemals Rache für Kaif Chiriatha nehmen können? Der Terraner atmete tief durch und lud sie sich wieder auf die Arme. Über die Hälfte des Weges musste zurückgelegt sein, obwohl man das auf der Brücke in die Unendlichkeit niemals so genau sagen konnte. Er hoffte es jedenfalls und ging und sprang weiter jeder Sprung ein Spiel mit dem Tod.
    Er hatte nicht auf seine Uhr geblickt, als sie aufbrachen. Er hatte das Gefühl, dass diesmal überhaupt keine Zeit verging. Ganz im Gegensatz zu den jüngsten Erfahrungen. Alles schien sich umzukehren, mit jeder Bohle, die sich wieder manifestierte und das Gehen leichter machte. Hatte es damit zu tun, dass das andere Ende der Brücke auf das Proto-Tor gerichtet war? „Egal", sagte Rhodan. „Die Hauptsache ist, ich erreiche Galorn!" Er marschierte weiter. Kaif Chiriatha gab nichts mehr von sich, aber er spürte durch seinen Anzug hindurch, dass ihr Körper noch warm war.
    Der Weg über die Brücke schien kein Ende nehmen zu wollen. Konnte es sein, dass sie einmal so und einmal so lang war? Rhodan hielt nichts mehr für unmöglich. Bald schritt er voran wie ein Roboter, der Kaif Chiriatha trug. Er fühlte sich unglaublich geschwächt und schleppte sich von Bohle zu Bohle. Die Gefahr, dass er das Gleichgewicht verlor und irgendwo einbrach, wurde immer größer.
    Dann endlich, als ob Ewigkeiten vergangen wären, sah er das Tor vor sich, hinter dem in den Nebelschwaden die Basaltebene von Galorn lag. Er erkannte Foremon, der vor dem Pilzdom kauerte und wartete. „Foremon", brachte er fast nur flüsternd hervor. „Komm her und nimm mir die Zweite Botin ab! Ich... kann sie nicht mehr tragen." Der Adlat konnte ihn nicht hören, denn noch war er auf der Brücke. Dann aber durchschritt er den Pilzdom und trat auf die Basaltebene hinaus.
    Foremon hatte auf Rhodans und Chiriathas Rückkehr gewartet. Er hatte sie aber nicht in der Verfassung erwartet, in der Rhodan mit ihr vor ihn hintrat... Der Sechste Bote legte sie vor dem Wächter ab. Dann sank er ermattet neben ihr auf den Stein. Er fühlte noch nach ihrem Puls und stellte fest, dass er noch schlug. „Was ist geschehen?" fragte Foremon, der sich vor ihnen aufgerichtet hatte.
    Rhodan berichtete in langen und schleppenden Sätzen. Der Terraner musste erst wieder langsam zu sich kommen. Die kalte Luft Galorns tat ihm gut.
    Es war eine frische Brise, die von Norden her kam. Sie war dazu angetan, alle Alpträume der letzten Zeit zu vertreiben und wieder

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