2 Ranch des Schicksals - Nimm mich mit zum Horizont!
etwas Besonderes spendieren.“
„Genau. Einen Bummel über den Jahrmarkt.“ Er strahlte sie an. „Heute darf ich mir etwas wünschen! Du gibst mir einen Corn Dog aus, und ich spendiere dir eine Fahrt mit dem Riesenrad.“
Skyler schaute nach oben. Aus der Nähe sah das Riesenrad noch höher aus. Die roten Gondeln schaukelten gemächlich, und die bunten Glühlampen an den Sprossen funkelten vor dem Abendhimmel. Vor so einem Karussell hatte sie schon lange nicht mehr gestanden. Mike hatte sie einmal zu einer Schlange geschleift wie der, in der sie jetzt wartete, und ihr zwei Karten gegeben. Sie wusste noch, wie erstaunt sie darüber gewesen war, dass sein Cowboyhut ihr bis zur Nase reichte, obwohl er gerade erst acht geworden war.
Sie senkte den Blick und konzentrierte sich auf die Insassen der Gondel, die auf Augenhöhe an ihr vorüberzog. Ein junges Liebespaar. Eine Mutter mit Kindern. Ein Vater mit Kindern. Kinder mit Kindern. Viele Kinder. Und alle schienen völlig schwindelfrei zu sein. In letzter Minute zu kneifen, wäre feige. Und peinlich. Schließlich war es keine Achterbahn.
„Möchtest du erst essen?“
Skyler sah in das attraktive Gesicht unter der Krempe des Cowboyhuts. „Bringen wir es hinter uns“, erwiderte sie tapfer.
Die Fahrt nach oben war kein Problem. Es machte sogar Spaß. Alles gut. Oben angekommen starrte sie zum Himmel hinauf, an dem sich die Dunkelheit langsam nach unten ausbreitete, als hätte ein Engel ein Tintenfass umgekippt. Wo das glutrote Licht der untergegangenen Sonne verschwand, leuchteten die ersten Sterne auf. Es fühlt sich sogar besser als gut an, dachte sie erleichtert.
„Es gibt kein schöneres Land als das hier“, sagte Trace.
Skyler nickte. Ihr Magen meldete, dass die Gondel den Gipfelpunkt passierte und wieder nach unten fuhr. Ihr Lächeln gefror. Sie packte den Sicherungsbügel.
„Hast du das gesehen?“, rief er lachend. „Gerade ist ein Typ in hohem Bogen vom mechanischen Stier geflogen. Das üben wir noch, mein Junge.“ Er legte den Arm um sie und betrachtete forschend ihr Gesicht. „Geht es dir gut?“
Sie nickte. „Höher, als ich dachte.“
„Wer? Ich?“
„Das Ding. Das Riesenrad. Wir sind ganz schön hoch.“
„Wir? Beide? Ich hatte schon Angst, dass ich der Einzige bin, der …“ Sein Blick wurde noch besorgter. „Hast du Höhenangst?“
„Etwas.“
„Wenn du willst, steigen wir aus, sobald wir unten ankommen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Nicht nötig. Wahrscheinlich ist es nur bei der ersten Runde so schlimm.“ Sie rang sich ein tapferes Lächeln ab. „Für dich nicht?“
„Doch, ein wenig.“ Er zog sie an sich und lächelte aufmunternd. „Alles wieder in Ordnung?“
„Rede mit mir“, bat sie. „Ich will kein Angsthase sein.“ Leicht gesagt, dachte sie. Zu Hause saß sie nie höher als auf einem Pferderücken. „Mein Kopf sagt, dass es mit gut geht, aber manche Körperteile sehen das anders. Woher wissen meine Beine, wie hoch wir sind? Und was ist mit meinem Bauch?“
„Wahrscheinlich redet er mit deinen Beinen und sagt, lass uns sofort von hier verschwinden. Wie schlimm ist es? Was sagt dein Bauch denn zu dir? Wenn er …“
„Nein, er rebelliert nicht. Er kribbelt nur.“ Sie riskierte einen Blick aus der Gondel, doch dann stand das Rad plötzlich still, und die Gondel schwankte noch heftiger. Sie presste das Gesicht an seine Schulter. „Mein Gott, wir halten.“
„Da steigt nur jemand aus. Sobald wir unten sind, tun wir das auch.“
„Nein, nein, ich muss es schaffen.“ Kopf hoch, Schultern zurück. Wie Jennifer Grey in Dirty Dancing . „Ich will bis zum Schlusspfiff durchhalten.“
„Du hättest mir sagen sollen, dass du Angst vor …“
„Aber die habe ich nicht. Ich meine, ich will sie nicht haben. Von hier oben gibt es so viel zu sehen. Ich bin gern hier. Ich darf nur nicht nach unten schauen. Richtig?“
„Richtig. Soll ich dir einen Tipp geben? Lehn dich zurück, halt dich an mir fest. Aber nicht mit diesem Arm.“ Er nahm ihre rechte Hand und hob sie zum Himmel. „Das ist dein freier Arm. Den brauchst du fürs Gleichgewicht. Mit dem darfst du nichts berühren.“
„Nichts.“
„Nichts von dem hier.“ Er zeigte auf sich selbst, vom Hut bis zu den Stiefeln. „Wer die Situation nicht beherrscht, muss sich selbst beherrschen.“
„Was soll das sein? Ein Zwölfpunkteprogramm wie bei den Anonymen Alkoholikern?“
„Das ist der Cowboy-Two-Step, Honey. Viel weiter als bis zwei
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