2 Ranch des Schicksals - Nimm mich mit zum Horizont!
zählen wir nicht. Lehn dich zurück und halt dich fest.“
Sie lachte.
„Nicht, dass wir es nicht können. Aber wozu sollten wir? Viel besser als zwei wird es meistens nicht.“
„Doch, das wird es“, widersprach sie. „Zwei sind nur ein Anfang.“
„Du bist wunderschön.“ Er hob ihr Kinn an, und sie legte den Kopf zurück, damit er sie küssen konnte. Eine kühle Brise wehte durch ihr Haar, während sein Kuss ihr die Angst nahm. „Es fühlt sich an, als würden wir weiterfahren“, flüsterte sie an seinen Lippen.
„Stimmt.“ Er streifte ihre Nase mit seiner. „Aber wir tun es gar nicht.“
„Lass es uns noch mal probieren.“ Diesmal küsste sie ihn, und er streichelte ihren Nacken. Es lenkte sie ab. Genau wie seine tastende Zunge, sein warmer Atem und der lustvolle Laut, den er von sich gab. „Zwei sind wirklich nur ein Anfang“, sagte sie nach einer Weile.
„Wenn wir von zehn rückwärts zählen, haben wir einen Countdown. Wer weiß, was uns nach dem Start erwartet.“ Das Riesenrad setzte sich wieder in Bewegung, und Skyler erstarrte. Er drückte sie fest an sich. „Halt mich fest, Skyler.“
„Das gibt einen Punktabzug.“
„Neue Regel“, sagte er. „Je mehr du mich berührst, desto besser fällt dein Ergebnis aus.“
Sie lachte. „Lenk mich wieder ab, ja?“
Darum brauchte sie ihn nicht zwei Mal zu bitten. Sie küssten sich wie zwei Teenager, die damit bis zum dritten Date gewartet hatten. Skyler dachte nicht mehr an Zahlen. Nicht mehr an Runden, Geburtstage, Sekunden, Punkte oder Dollars. Er entführte sie auf einen ganz speziellen Höhenflug, und als ihr dabei schwindlig wurde, war es ein angenehmes Gefühl. So angenehm, dass sie fast enttäuscht war, als die Gondel langsamer wurde.
Sie öffnete die Augen. „Mmh. Ich glaube, wir haben es geschafft.“
„Diesmal leider nicht.“ Er zwinkerte ihr zu, als sie unten ankamen. „Aber das werden wir. Versprochen.“
„Ich wollte mich gerade für die Verzögerung entschuldigen, aber es scheint Sie nicht gestört zu haben“, sagte der Junge, der ihnen die Tür öffnete und sich mit dem Job auf dem Jahrmarkt vermutlich das Geld für dringend benötigte Nachhilfe verdiente.
„Welche Verzögerung?“, fragte Skyler erstaunt.
„Jemandem ist schlecht geworden, da mussten wir eine längere Pause einlegen. Sie waren ganz schön lange da oben, was?“
Sie sah Trace an. „Waren wir?“
Er zuckte mit den Schultern.
„Sie können gern weiterfahren“, bot der Junge an. „Die nächste Fahrt geht aufs Haus.“
„Danke, aber wir haben genug.“ Trace winkte ab. „Wir wollen zum Karussell. Wir sind nämlich Pferdefreunde.“
3. KAPITEL
„Das mit dem Eis war ein Scherz“, wehrte Trace ab.
Aber Skyler war nicht zu bremsen. Entschlossen steuerte sie den Mittelgang des Jahrmarkts an, wo sich die Buden drängten und ihre Leckereien anpriesen. Auf den bunten Plakaten wetteiferten Liebesäpfel mit Bananen im Schokoladenmantel um den Appetit der Besucher.
„Ich freue mich schon riesig auf den Corn Dog!“, rief Skyler fröhlich über die Schulter, bevor sie sich umdrehte und auf ihn wartete. „Ein seltenes Vergnügen, aber …“ Lächelnd verschränkte sie die Arme und sah ihn herausfordernd an. „Der gehört einfach zu einem Kindergeburtstag.“
„Willst du dich über mich lustig machen? Von welchem Kind sprichst du?“ Ohne stehen zu bleiben, hakte er sich bei ihr ein und zog sie dorthin, wo auf einem verblassten Schild zwei Corn Dogs miteinander tanzten. „Küsse ich etwa wie ein Kind?“
„Nein.“
„Siehst du? Und wer hatte auf dem Riesenrad Angst?“ Er stellte sich mit ihr an, signalisierte dem Mann mit dem Pferdeschwanz am Verkaufsfenster mit zwei Fingern, wie viele sie wollten. „Mit Senf oder Ketchup?“, fragte er Skyler.
„Ich mag meine ohne alles.“ Sie nahm ihre Wurst in Maiskruste entgegen und strahlte ihn an. „Natur pur.“
„Dann halt meinen mal kurz.“ Trace pumpte Senf aus dem Eimer in einen kleinen Pappbecher. „Männer mögen es scharf. Gerade in meinem fortgeschrittenen Alter.“
Sie aßen schweigend, schlenderten weiter und überlegten, was sie sich als Nachtisch gönnen sollten. Um sie herum zogen Kinder ihre Eltern zum nächsten Karussell, und Liebespaare hatten nur füreinander Augen. Trace war froh, dass er nicht allein war. Das passierte ihm eher selten, aber heute war sein Geburtstag, und es tat ihm gut, mit einem anderen Menschen zusammen zu sein. So gut, dass er gar nicht genug
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