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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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Auto stand in einer nahegelegenen Scheune. Es war ein hübscher neuer Lincoln, und ich war davon überzeugt, daß unsere heitere Fremdenführerin ihn gestohlen hatte. Aber wir hatten unseren Ford schließlich auch nicht anders erstanden.
    Ich legte die Aktentasche hinein und setzte mich trotz ihrer Einwände hinters Steuer, und dann starteten wir in Richtung La Plume, das ungefähr zwölf Kilometer entfernt war. Unterwegs kreischte sie plötzlich: »Oh, Funktionelle Epistemologie – und Sie sind Professor Leuten!«
    »Jawohl, Madam«, stimmte ich verdrossen zu.
    »Ich habe natürlich Ihr Buch gelesen. Fräulein Bancroft auch. Sie wird sich ja so freuen, Sie kennenzulernen.«
    »Warum haben Sie Ihren Leuten dann befohlen, uns zu ermorden?«
    »Aber Professor, da wußte ich ja noch nicht, wer Sie sind, und es war sehr bestürzend, jemanden in einem Auto zu sehen. Ich – eh – hatte das Gefühl, daß Sie nichts Gutes im Sinn hatten, vor allem, als Sie Fräulein Bancroft erwähnten. Denn in Wirklichkeit ist sie es, die für die Wiedererhebung von New Lemuria verantwortlich ist.«
    »Wirklich?« fragte der Professor.
    »Dann verstehen Sie was von dem Ineinanderfließen ausgeglichener Persönlichkeit?« Er strahlte.
    »Wie meinen Sie?«
    »Ineinanderfließen ausgeglichener Persönlichkeit!« bellte er. »Kapitel neun!«
    »Oh. Natürlich! In Ihrem Buch! Nun – um die Wahrheit zu sagen, ich überschlug –«
    »Noch eine«, murmelte der Professor und lehnte sich im Sitz zurück. Aber die Herzogin plapperte unbeirrt weiter: »Liebes Fräulein Bancroft! Sie schwört auf Ihr Buch. Aber Sie fragten – ach, nein, das war es nicht. Ich stellte ihr Horoskop, und es zeigte sich, daß sie die siebenundzwanzigste Pendragon ist!«
    »Scheiße«, murmelte der Professor. »Und so verkörpert sie natürlich Taliesin geistig, und –« ein bescheidenes Kichern – »Sie wissen auch, wem die materielle Verkörperung vorbehalten ist. Was nur logisch ist, da ich von den hohen Priesterinnen von Mu herabgestiegen bin. Wie wenig ich doch nachdachte, als ich den Wee-Okkult-Buchladen in Carbondale führte!«
    »Ja«, antwortete der Professor nur. Dann riß er sich zusammen. »Madam – sagen Sie mir bitte etwas. Fühlen Sie niemals etwas ganz Bestimmtes, so eine Art Freundschaft, einen Rausch, ein bestimmtes Bedürfnis, Gutes zu tun, das sie plötzlich wie ein Mantel einhüllt?«
    »Oh – das!« sagte sie zornig. »Ja, ab und zu. Es stört mich nicht. Ich denke einfach an all die Arbeit, die ich erledigen muß. Wie ich die furchtbaren, seelenzerstörenden Anhänger der Fleischesserei auslöschen muß, und die chemischen Düngemittel und Fluorierung. Wie ich den heiligen Kampf für die okkulte Wissenschaft führen und die materiellen Philosophen vernichten muß. Wie ich unsere korrupten und selbstsüchtigen Minister und Priester zertrümmern muß, unsere modrigen Gesetze und Bräuche –«
    »Du lieber Gott«, stöhnte der Professor, während sie weiterschnatterte. »Bei Norris sind es Spinnen. Bei mir Ratten und Erstickungsanfälle. Aber bei dieser Frau ist es anscheinend alles, was der Kosmos bietet, außer ihrem eigenen revoltierenden Selbst!« Sie hörte ihn gar nicht; sie forderte gerade, daß das Wahlrechtsalter für Frauen auf sechzehn herabgesetzt und das für Männer auf fünfunddreißig gehoben werden sollte.
    Wir durchfuhren gewaltige Wolken von Fliegen und Moskitos. Die Fliegen brüteten fröhlich auf toten Kühen und auf Schafen, die unglücklicherweise noch lebten. Es gab keine Pflege für Kühe und Schafe, keine Nahrung, keine Insektenmittel. In New Lemuria gab es keine Staats-, keine Stadt-, keine Landverwaltung, keine Arbeitsgruppen, die ständig unterwegs waren, um nach dem Rechten zu sehen, die Schleusen öffneten und schlossen, Abflüsse säuberten, verrostete Abflußkanäle erneuerten – und so verwandelte sich das gesamte Land in eine einzige Schlamm- und Sumpfwüste. Die Moskitos liebten das außerordentlich.
    »La Plume«, verkündete die Herzogin fröhlich. »Und da drüben steht auch schon Fräulein Phoebes kleines Haus. Übrigens, warum wollten Sie sie eigentlich treffen, Professor?«
    »Um ihre Umschulung zu vervollständigen …«, sagte der Professor mit müder Stimme.
    Fräulein Phoebes Haus und die in der näheren Umgebung waren die einzigen, die in dieser Gegend nicht vernachlässigt waren. Denn Fräulein Phoebe konnte den Zombies sagen, was sie tun sollten, wie etwa Rasen mähen, Unkraut jäten und

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