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200 - Die Suche beginnt

200 - Die Suche beginnt

Titel: 200 - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Michael Schönenbröcher
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denken konnte, wurden die Flugpanzer – die wichtigsten Fahrzeuge für den Außendienst – nach dem ersten Premierminister der Bunkerkolonie benannt. Vielleicht auch nach dem zweiten oder dritten, so genau wusste Canterbury jun.
    das nicht. Die meisten Premierminister von Hermannsburg nach dem Kometeneinschlag hatten Jackson geheißen. Und wenn sein Großvater nicht aufpasste, hieß der nächste auch wieder Jackson, denn Moses Jackson sägte bereits kräftig am Stuhl des Tyrannen. Sollte er ruhig umstürzen.
    »Die glatte Landung wird ihnen nichts genützt haben«, meinte Richards. »Der Proviant in Jackson Sieben hat für höchstens drei Wochen gereicht.«
    Canterbury stutzte – am Bug von Jackson 7 glitzerte etwas. »Spinne ich, oder brennt da der Außenscheinwerfer am Kopf des Käfers?« Viele Bunkerkolonisten nannten die sieben Flugpanzer des Bunkers wegen ihrer ovalen Halbkugelform fast liebevoll Schwarze Käfer.
    »Du spinnst«, sagte Richards. »Ohne Strom funktioniert kein Außenscheinwerfer.«
    »Und was bitte leuchtet da deiner Meinung nach, Dany?«
    »Das Scheinwerferglas reflektierte die Mittagssonne.«
    Obwohl er sich gleichgültig gab, hatte es Richards genauso eilig, vom Tower zu kommen, wie Canterbury junior. Sie nahmen drei Stufen auf einmal, als sie wieder die Wendeltreppe hinunter stiegen. Auf dem Flugfeld fielen sie beide in den Laufschritt. Fünfzehn Minuten später schob sich Jackson 7 in ihr Blickfeld.
    Der Flugpanzer war acht Meter lang und an der höchsten Stelle drei Meter hoch. Sie näherten sich dem Schwarzen Käfer vom Heck her. Die Außenhülle war zerkratzt und zerbeult, besonders rund um die Einstiegs- und die Frachtluke. Jemand hatte versucht, das Fahrzeug aufzubrechen; Primitive vermutlich. Auch die Frontkuppel über der Einstiegsluke war zerkratzt.
    Die Scheinwerfer brannten tatsächlich. Der Panzer wurde von einem Trilithiumkristall angetrieben, der seine Energie auch nach einem halben Jahrtausend noch nicht eingebüßt hatte.
    Richards starrte ungläubig in die Lichter. »Ich habe Recht gehabt!«, sagte Canterbury junior. »Und jetzt zählen wir mal eins und eins zusammen.« Sein Zeigefinger stach in Richtung Richards. »Wenn die Scheinwerfer brennen, gibt es wieder Energie!«
    »Wir müssen Nummer Eins informieren«, sagte Richards mit tonloser Stimme.
    Canterbury hielt das nicht für ganz so wichtig, behielt diese Einschätzung aber für sich. »Lass uns erst mal nach Jackson Zwo schauen«, sagte er.
    ***
    Matts Blick hing an dem Kometen, dem seine Staffel entgegen raste. Er sah aus wie eine glühende, Funken sprühende Feuerkugel, innen gleißend weiß und an der Spitze von milchigem Orange. Er zog einen langen glitzernden Schweif hinter sich her, dessen Licht in alle Richtungen zerfaserte.
    »Wahnsinn!«, gellte es in Drax’ Pilotenhelm. »Das ist das absolut Größte, was ich je gesehen habe!« Smythes Stimme schraubte sich in schmerzhafte Tonlagen und überschlug sich fast. Wie immer, wenn er euphorisch wurde. Und das wurde er viel zu oft, fand Matthew. Zu oft jedenfalls für einen leitenden Wissenschaftler der US Air Force.
    »Dann schauen Sie genau hin«, knurrte Matt. »Es wird wahrscheinlich auch das absolut Letzte sein, was Sie in Ihrem Leben zu sehen kriegen!«
    Der Professor schien ihn gar nicht gehört zu haben.
    »Er ist prächtig!«, schrillte seine Stimme. »Göttlich! Wunderschön…!«
    Seit Matthew ihm zum ersten Mal begegnet war, hatte er Schwierigkeiten mit Professor Dr. Jacob Smythes aufgekratzter, abgehobener Art gehabt. Er hätte ihn zu gern eigenhändig geknebelt. Doch der Professor der Astrophysik und Doktor der Medizin saß hinter ihm, im Sessel des Navigators.
    Der digitale Balken des Höhenmessers schob sich der Siebzigtausend-Fuß-Marke entgegen. Mit über fünffacher Schallgeschwindigkeit jagte der Aufklärungsjet durch die Stratosphäre, Richtung Zentralasien. Eine dichte Wolkendecke verhüllte unter ihnen die Landmasse Nord- und Mitteleuropas. Nur ganz im Westen war eine blaue Sichel zu erkennen, in die ein stiefelartiges Gebilde hineinragte: ein Stück Mittelmeer und Süditalien.
    Und dieser wunderschöne Komet würde in wenigen Minuten die Erde rammen! Wahrscheinlich blieb dann niemand mehr übrig, der irgendetwas noch als
    ›wunderschön‹ bezeichnen konnte.
    Matts Finger verkrampften sich um die Steuersäule.
    Ein Blick zum Head-up-Display: 8. Februar 2012, 16:34 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Für 16:42 Uhr erwartete man den

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