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200 - Die Suche beginnt

200 - Die Suche beginnt

Titel: 200 - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Michael Schönenbröcher
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Einschlag.
    Zwei Blicke nach links und rechts zum Cockpit hinaus. Links der kobaltblaue Rumpf eines Jets, Chester flog in Sichtweite knapp vierzig Fuß über ihm, mit Hank als Copiloten. Matt meinte sogar Irvins schwarzes Gesicht unter dem Helm erkennen zu können. Jensens Maschine konnte er nirgends entdecken. Der Bordradar aber zeigte an, dass sie auf gleicher Höhe hinter ihm flog.
    Zum hundertsten Mal fasste er den aus dem Weltall heranrasenden glühenden Feuerball ins Auge. Er hasste das glühende Ding, diesen aus Fels und Eis bestehenden Brocken von über acht Kilometern Durchmesser, als wäre es ein lebendiges Wesen. Mit einer Geschwindigkeit von fünfzig Kilometern pro Sekunde raste er der Erde entgegen.
    Zwei schottische Hobbyastronomen hatten ihn vor ein paar Monaten entdeckt, zwei Karibik-Urlauber namens Marc Christopher und Archer Floyd. Nach ihnen hatte man den Kometen benannt. Ein zweifelhafter Ruhm, dachte Matt bitter. Die Männer würden sich nicht mehr lange daran freuen können.
    Man hatte »Christopher-Floyd« von der Internationalen Raumstation aus mit Langstreckenraketen beschossen. Matt und seine Staffel sollten die Wirkung beobachten, messen und filmen. Das Ergebnis war vernichtend – die Raketen hatten den Kurs des Kometen nicht einmal geringfügig verändert.
    Mit seiner Kernmasse lag er genau an der kritischen Grenze. Nach Meinung führender Wissenschaftler würde er die Erde entweder in Myriaden kleine Teile sprengen oder so gründlich verwüsten, dass ein Überleben der Menschheit keineswegs gesichert wäre…
    »Eagle 1 an Staffel«, funkte Matt die anderen beiden Maschinen an. »Kurs null neun sieben. Sinkgeschwindigkeit sechzig Fuß pro Sekunde. Unser Job ist erledigt. Wir fliegen zurück zur Basis.«
    »Roger«, kam es zweimal aus dem Helmlautsprecher.
    Jensens und Chesters Stimmen.
    »Kommt gar nicht in Frage, Commander!«, protestierte Professor Dr. Smythe. »Sie beschleunigen und steigen! Ich bin noch lange nicht fertig mit meinen Messungen! Und vergessen Sie nicht, dass ich die wissenschaftliche Leitung der Mission innehabe!«
    Für einen Augenblick verschlug es Matt die Sprache.
    Der Mann hinter ihm schien den Verstand verloren zu haben.
    »Verflucht, Smythe!«, donnerte er dann. »In wenigen Minuten wird dieser Scheißbrocken in die Erdatmosphäre eintauchen! Weniger als sechstausend Meilen von unserer derzeitigen Position entfernt! Wissen Sie, was das bedeutet?!«
    »Dass ich ihn dann ganz präzise beobachten kann!«
    Smythe war außer sich. »So etwas sieht man nur einmal in siebzig Millionen Jahren! Einmal in siebzig Millionen Jahren – geht das in Ihr Soldatenhirn, Drax?!«
    »Aber die Strahlung, Sir!« Professor David McKenzies Stimme über Bordfunk. Der Astrophysiker flog bei Lieutenant Jennifer Jensen mit. Er war der stellvertretende Leiter der Astronomischen Abteilung der US Air Force. Smythe war sein Chef. »Meine Messungen zeigen hohe Werte an. Woraus auch immer der Kern besteht – er strahlt wie eine Röntgenlampe!«
    »Was ist das für eine Haltung, McKenzie!?«, brauste Smythe auf. »Sind Sie Wissenschaftler oder nicht? Wir haben hier die einmalige Chance –!«
    »Nehmen Sie Vernunft an!«, blaffte Matt ins Mikro.
    »Sind Sie so scharf aufs Sterben?«
    »Bitte, Sir…« Wieder McKenzies Stimme. »Die Strahlung ist schon jetzt so stark, dass wir keine Funkverbindung mehr zur Basis haben!« Er versuchte es auf die sachliche Tour. Nichts, womit man Smythe beeindrucken konnte.
    Jacob Smythe schnaufte. »Das Risiko gehe ich ein! Wenn –«
    »Aber ich nicht!«, unterbrach ihn Matt barsch. »Wir fliegen zurück.«
    »Ich lasse Sie vor ein Militärgericht stellen, Drax!«, tobte Smythe auf dem Sitz des Navigators.
    »Tun Sie das – wenn Sie noch eins finden…«
    Die Maschinen kippten nach rechts ab, flogen eine lang gezogene Hundertachtzig-Grad-Schleife und nahmen Kurs auf Berlin, Deutschland.
    »Seht euch das an!« In Matts Kopfhörern dröhnte der raue Bass Irvin Chesters. Matt sah nach oben. Das blasse Orange an der Spitze des Kometen hatte sich in ein glühendes Rot verwandelt. »Christopher-Floyd« trat eben in die Atmosphäre ein…
    Sekundenlang herrschte Stille in Matts Helm. Die rote Glutkuppel, die »Christopher-Floyd« vor sich her schob, blähte sich zu einer gewaltigen Kugel auf. Dumpfes Rauschen schwoll zu brüllendem Tosen an. Ein strahlendes Orangerot flutete den Himmel und spannte sich von Horizont zu Horizont.
    Matt rang nach Luft – sein Herz

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