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200 - Die Suche beginnt

200 - Die Suche beginnt

Titel: 200 - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Michael Schönenbröcher
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und kranke Genialität gebaut, um den Wandler besiegen zu können, und nach Wegfall der Sol-Persönlichkeit hatte Smythe den Echsenkörper übernommen.
    Sein Versuch, sich nun endlich an seinem Erzfeind Commander Matthew Drax zu rächen, war nur von kurzer Dauer gewesen: Victorius, ein Telepath aus Afrika, in dessen Luftschiff Rulfan und er hierher zum Kratersee geflogen waren, hatte ihm einen Kristalldolch in den Nacken gerammt.
    Dafür war Matt dem schwarzen Prinzen – nach eigener Aussage eines von knapp zweihundert Kindern des Kaisers Jean-François Pilâtre de Rozier – ewig dankbar, auch wenn dann später der Finder erneut Gewalt über ihn erlangt hatte, sodass Victorius seine beiden Freunde in die Falle lockte.
    »Der Finder?«, fragte Navok. Matt hatte über seinen Grübeleien fast vergessen, dass der Geist des Nosfera noch bei ihm war.
    »Der Gegenspieler des Wandlers«, sagte er. »Und doch nur ein Bauer in diesem kosmischen Schachspiel.«
    »Erklär mir das!«, forderte Navok.
    Nein! Nicht! Der Schatten…!
    Doch seine Gedanken ließen sich nicht mehr aufhalten. Er musste sich der Erinnerung stellen.
    »Die Flucht der sieben Wandler von Daa’mur fand nicht nur wegen des Schwarzen Lochs statt, das die Sonnen fraß und den Planeten erkalten ließ«, begann er.
    »Die uralten Wesen erkannten, dass auf der anderen Seite des Lochs ein Ding lauerte, das seit undenklichen Zeiten Jagd auf sie machte. Um bei ihrer Flucht keine mentalen Spuren zu hinterlassen, schufen sie die Daa’muren und gaben ihnen ein, aus ihren sieben eiförmigen Körpern Raumarchen zu machen und mit künstlichen Antrieben zu versehen. Als sie dann aufbrachen, versetzten sie sich in ein Koma und wurden in verschiedene Richtungen getragen.«
    Nicht an das Massaker denken! Nicht weiter zurückgehen in der Erinnerung!
    »Was ist das für ein Ding?« Der Geist Navoks, der doch nur eine Manifestation von Matts eigenem Verstand war, kannte keine Gnade.
    Ich bin vielleicht der Letzte meiner Art, glaubte Matt die Stimme des Wandlers zu hören. Wir waren einst viele!
    Und wir lebten auf Meno’tees…
    Wie durch die Sinnesorgane des Wandlers sah er auf die glühenden Ozeane von dessen Heimat weit hinab – keine Lava, sondern Rote Materie, die sich ständig voneinander löste und miteinander verschmolz. Die Städte befanden sich auf einem festen Kern im Zentrum.
    Und in dem Ozean aus reiner Energie tummelten sich mächtige, rot, grün und blau leuchtende Leiber.
    Wir waren Tausende und Abertausende, dröhnte die Stimme. Wir lebten in Frieden mit den anderen Geschöpfen und befruchteten das Universum mit Leben. Das war unsere Bestimmung. Doch dann kam der Streiter und überzog unseren Lebenskreis mit Gewalt und Verderben.
    Das Bild änderte sich. Meno’tees’ Oberfläche geriet in Aufruhr. Winzige Lichter stiegen auf und bildeten einen weiten Ring um den Stern. Eine mächtige Aura der Angst hing über allem. Immer wieder lösten sich Wandler aus dem feurigen Kreis und trieben ins All davon. Sie flüchteten! Vor wem oder was?
    Da entdeckte Matt die dunklen Punkte zwischen den Lichtern des Rings – es mussten Millionen sein. Auch auf dem Stern selbst waren sie und dämpften seine Leuchtkraft. Sie verfolgten die Wandler, und während sie sich auf sie stürzten, verfärbten sich die hellen Körper der Fliehenden in dunkles Violett und wurden träge, bis sie schließlich wie leblos dahin trieben.
    Dies waren die Finder! Die Spürhunde eines Wesens, das Jagd auf die Wandler machte mit dem Ziel, deren Rasse vollständig auszurotten!
    »Der Streiter!« Matt stieß den Namen in einen Schrei gebettet aus. Er wollte selbst fliehen, warf sich hin und her – aber wie sollte er aus einem Fiebertraum entkommen? Es gab nur einen Weg…
    Der Streiter war noch nicht zu sehen, aber seine Präsenz erfüllte bereits den luftleeren Raum, während seine Vorboten ein Massaker anrichteten.
    Dann plötzlich ließen die dunklen Punkte von den Wandlern ab und zogen sich zurück, machten das Schlachtfeld frei für ihren Herrn. Ein Schatten erhob sich und stürzte auf Meno’tees.
    Und in Matts Wahrnehmung besaß der Stern aus Roter Energie plötzlich die Konturen der Erde! Der Schatten fiel über Meere und Kontinente, und das Wasser erstarrte und das Land verdorrte. Das Ende war gekommen, der Tag der wahren Apokalypse!
    Der Finder im Uluru hatte die Anwesenheit des Wandlers mit dessen Erwachen gespürt und einen Ruf an seinen Herrn ausgesandt. Und so wie der Streiter vor

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