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200 - Die Suche beginnt

200 - Die Suche beginnt

Titel: 200 - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Michael Schönenbröcher
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undenklichen Zeiten den Weg nach Meno’tees und nach Daa’mur gefunden hatte, wohin sich sieben überlebende Wandler gerettet hatten, so würde er auch die Erde finden!
    Matthew Drax schrie wie von Sinnen.
    Der Schatten hatte ihn endgültig eingeholt, und als wäre dieses unfassbare Wesen sogar fähig, ihn im Traum zu verletzen, spürte er Stiche wie von Zähnen um seinen körperlosen Geist.
    Körperlos?
    Nein, er spürte deutlich den Schmerz in seiner linken Seite, schlug mit den Armen und traf auf Widerstand, wie auf glatte, gebogene Schildplatten. Und war das Licht im Tunnel nicht viel heller geworden? Wurde es nicht von feinen roten Adern durchzogen wie bei Augenlidern?
    Ein Ruck der Erkenntnis ging durch Matthew Drax’
    Geist. Dies war kein Fiebertraum mehr – dies war die Wirklichkeit!
    Er riss die Augen auf und –***
    Vier schwarze Chitinscheren zerschnitten die Nachtluft, zwei schwarze Stachelschwänze bäumten sich anderthalb Meter hoch über dem bewusstlosen Maddrax auf. Doch all die monströsen, schnappenden und rasselnden Glieder gehörten zu einem einzigen Insektenkörper.
    Bis auf drei oder vier Schritte war Rulfan jetzt heran.
    Er brüllte, schwang den Säbel. Aus der Dunkelheit schoss ein Schatten auf den Riesenskorpion und den Bewusstlosen zu.
    Chira!
    Knurrend und fauchend sprang sie einen der beiden Schwänze an und verbiss sich darin. Farbloses Blut spritzte daraus hervor. Eine der Scheren zuckte nach oben und schlug die Lupa zur Seite wie eine lästige Fliege. Sie jaulte auf, rollte durch Gras und Sand und blieb benommen und winselnd liegen.
    Doch die Bestie war jetzt von ihrer Beute abgelenkt – statt ihre Stachel in Matts Körper zu bohren, warf sie sich auf ihn und streckte Schwänze und Scheren nach Chira aus.
    In diesem Moment war Rulfan nahe genug heran und schlug zu.
    Die Säbelklinge fuhr in das schwarze Fleisch. Mit einem hässlichen Geräusch platzte das Gewebe auf; eine Fontäne ergoss sich über Rulfan und Matt. Schlaff krachte der abgetrennte Schwanz ins Gras neben Chira.
    Mit dem nächsten Schlag trennte Rulfan ein Bein vom samtpelzigen Insektenkörper. Der zweite Schwanz wuchs fast bis auf Augenhöhe hoch; ein Stachel zuckte daraus hervor.
    Chira zögerte keinen Augenblick, sprang den Schwanz von hinten an, verbiss sich knurrend darin und riss ihn um. Rulfan holte aus und schlug eine Kauschere vom Kopf der Bestie, der nächste Hieb zerschmetterte ein zweites Bein.
    Eine der verbliebenen Scheren jedoch erwischte ihn am Stiefel und riss ihn um. Er knallte auf den Rücken, verlor den Säbel und hörte Chira aufjaulen: Aus den Augenwinkeln sah er, wie der mächtige Stachelschwanz die Lupa zweimal auf den Boden schlug, dann ohne ihr Gewicht nach oben schnellte und sich über ihm krümmte. Der Stachel fuhr aus.
    Obwohl die Kauschere seinen linken Fuß festhielt, schaffte Rulfan es, sich auf die Seite zu rollen. Der Stachel fuhr neben ihm in den Boden. Rulfan erwischte den Säbel und schlug zu: Die Klinge trennte den Stachel vom Schwanz.
    Der Albino setzte sich auf und holte aus.
    Der Mammutskorpion hatte seinen Fuß so schmerzhaft in der Zange, dass er fürchtete, sein Knöchel könnte brechen.
    Wieder schlug er zu – und endlich konnte er einen Hieb so kraftvoll anbringen, dass die Säbelklinge dem Skorpion in den Schädel drang. Graue Hirnmasse quoll hervor. Die Schere erschlaffte und gab seinen Fuß frei.
    Rulfan stemmte sich hoch. Ekel und Entsetzen erfüllten ihn, er unterdrückte einen Brechreiz. Chira hing noch immer knurrend und fauchend auf dem erstorbenen Skorpionschwanz. Rulfan warf den Säbel beiseite, überwand seinen Ekel und packte zwei Beine der Bestie. Er zog den Kadaver von Maddrax herunter.
    Und bemerkte erst jetzt, dass der Freund erwacht war – ohne indes ganz wach zu sein! Seine Arme schlugen fahrig in die Luft, als wäre für ihn der Kampf noch nicht zu Ende…
    ***
    Niemand nahm Kontakt mit ihm auf, seit drei Stunden schon nicht mehr. Die Abenddämmerung brach an, Canterbury jun. wurde allmählich nervös.
    Er hatte Jackson 1 inzwischen neben Jackson 7 geparkt und wartete im Cockpit darauf, dass Rebekka Bloom sich über Funk bei ihm meldete. Dass er so lange nichts hörte, bestätigte ihn in seiner Sorge, dass heftige Kämpfe in der Kolonie ausgebrochen waren. Hinter dem Cockpit, im Mannschaftsraum des Schwarzen Käfers, hatte er zwei Autorevolver und ein halbes Dutzend Munitionskammern gefunden. Die Schnellfeuer-Faustwaffen funktionierten noch – genau

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