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200 - Die Suche beginnt

200 - Die Suche beginnt

Titel: 200 - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Michael Schönenbröcher
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Gefangene der Anangu. Wir schlossen Blutsbrüderschaft, und jetzt sind wir hier.«
    Mauricia lag inzwischen in seinem Schoß. Sie sah ihn an. »Du hast viel erlebt, Rulfan. Mehr als die meisten Menschen, die ich gekannt habe. Und mehr, als du jetzt erzählt hast.« Eine Zeitlang hielten ihre Blicke einander fest. Irgendwann schlang sie die Arme um seinen Nacken und zog ihn zu sich hinab. Ihre Lippen waren weich wie feuchter Samt, Rulfan versank in ihren Küssen.
    Er streifte ihr das Hemd von den Schultern und küsste ihren Hals, ihre Schlüsselbeine, ihren Busen. Ihr Fleisch war fest und heiß, ihr Atem flog, und ihre zärtlichen Finger brachten das Blut unter seiner Haut zum Sieden.
    Rulfans Mund wurde trocken, und er konnte sich nicht satt sehen an ihren herrlichen Brüsten.
    Die Heilerin zog sich ihr Kleid über den Kopf und warf es ins Gras. Nackt schlüpfte sie unter ihre Felle.
    »Zieh dich aus, Rulfan von Britana«, flüsterte sie und lächelte verheißungsvoll. »Komm zu mir und wärme mich. Ich sehne mich nach dir…«
    Rulfan stieg das Blut zu Kopf. Dieses Angebot hatte er im Geheimen lange ersehnt, und so musste sie ihn nicht zweimal bitten. Doch als er sich auf den Boden setzte und gerade die Lederstiefel abstreifen wollte, spürte er unter sich ein leichtes Beben im Erdreich. Er hielt inne.
    »Was war das?«
    »Was meinst du?« Mauricia schien nichts bemerkt zu haben.
    Da – schon wieder! Ein leichtes Vibrieren, diesmal etwas stärker als beim ersten Mal. Rulfan nahm Mauricias Hand und legte sie auf den Boden.
    »Die Erde zittert!«, erkannte auch sie. »Was…«
    Weiter kam sie nicht.
    Eine Fontäne aus Sand und kleinen Steinen spritzte dicht neben Maddrax in die Höhe. Mit einem spitzen Schrei fuhr Mauricia zurück und raffte das Fell vor ihre Brüste.
    Rulfan war nur für den Bruchteil einer Sekunde geschockt. Dann sah er monströse Scheren und einen Kopf aus schwarzem Chitin unter dem niederfallenden Sand, und seine Instinkte übernahmen das Kommando.
    Aufspringen und nach Cahais Säbel greifen war eins. Im nächsten Moment stürmte er los…
    ***
    Matt fiel zurück, wurde erneut in den Malstrom gerissen, der ihn zum
    Licht
    brachte. Er ahnte nun, was dahinter wartete: Frieden. Glückseligkeit. Ruhe. Tod.
    »Gib dich nicht auf!«, rief Aruula aus weiter Ferne.
    Aber er wollte nicht dem Schatten begegnen, um nichts auf der Welt und im Jenseits. Einmal hatte er ihn gesehen, und es hatte ihn beinahe den Verstand gekostet.
    »Denk an uns! Denk an unser Wiedersehen nach all der langen Zeit!«, drang Aruulas Stimme an sein körperloses Ohr. »Haben wir uns denn nur gefunden, um uns wieder zu verlieren?«
    Nein! Matthew bäumte sich auf. Dort draußen, am anderen Ende des Tunnels, wartete Aruula auf ihn! Jetzt, da der Finder besiegt war, gab es nichts mehr, was sie trennen konnte.
    Nichts außer unserem gemeinsamen Sohn. Daa’tan.
    Warum dieser Hass auf ihn, seinen Vater? Weil die Daa’muren ihn aufgezogen hatten? Weil auch Daa’tan in ihm den Primärfeind sah, den es zu töten galt? Seit dem Bündnis mit dem Wandler war dieser Befehl doch widerrufen.
    Noch immer konnte Matt kaum begreifen, dass
    »Christopher-Floyd«, der Komet, die Raumarche – dass dieser Brocken aus dem All ein lebendiges Wesen war!
    Wie sehr hatten sie sich alle geirrt, einschließlich der Daa’muren. Ihr Ringen um die Vormachtstellung auf diesem Planeten wurde zum schlechten Witz degradiert angesichts der Tatsache, dass sie nicht mehr waren als die Dienerrasse eines höheren Wesens, das nur einige Zeit – in kosmischen Maßstäben gemessen – die Kontrolle über sie verloren hatte.
    Es begann damit, dass der Wandler nach Ausfall der Kontrollinstrumente auf einen Planeten stürzte, der nicht dem Suchmuster entsprach. Eine Lavawelt hätte es sein sollen, mit festen Polen, deren Fauna die Geister der Daa’muren nutzen sollten, um sich neue Körper zu erschaffen. Der Wandler hätte sich seiner Fels- und Eiskruste entledigt, und er und seine Gluttümmler hätten ein Leben geführt wie einst auf Daa’mur.
    Die Erde dagegen hatte nur Wasser und Land zu bieten; trotzdem gingen die Daa’muren daran, sich neue Wirtskörper zu suchen. So weit, so gut… Nicht geplant war allerdings, dass sie die Primärrasse des Planeten – die Menschen – bekämpften und den Plan fassten, mit Hilfe des Gravitationsantriebs des Wandlers die Erde in Sonnennähe zu schieben, sodass sich ihre Oberfläche verflüssigen würde.
    »Unsere Prophezeiung war

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