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2000 - ES

Titel: 2000 - ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ziele geopfert werden.
    Drittens: Thoregon streitet für Frieden.
    Mit dem Entstehen der Koalition im April 1291 NGZ erlangte die Agenda Gültigkeit für das gesamte Gebiet der Koalition, die Galaxien Milchstraße, Gorhoon, DaGlausch, Shaogen-Himmelreich, Karakhoum, Plantagoo und Chearth. Auch wenn die meisten Bewohner dieser Galaxien davon nicht einmal etwas mitbekamen...
    In den Formulierungen, so unkonkret sie gehalten sind, stecken jedoch offensichtliche Widersprüche.
    Thoregon war schon aus militärischen Gründen unfähig, Leben und Kultur seiner Mitglieder zu schützen - erst recht, nachdem die Superintelligenz ES sich mit seinen Helfern zurückgezogen hatte.
    Die Begriffe „Kollektiv" und „einzelner" wurden von unterschiedlichen Völkern mit unterschiedlichen Mentalitäten und Kulturen unterschiedlich interpretiert. Nicht einmal über eine Definition, was unter dem Wort „Frieden" zu verstehen sei, erzielten die Thoregon-Völker Einigkeit. Perry Rhodan war sich darüber im klaren, daß die Agenda als Gebrauchsanweisung nicht tauglich war, nicht als verbindliches Gesetz, sondern lediglich als fernes Ideal.
    (Aus: Hoschpians unautorisierte Chronik
    des 13. Jahrhunderts NGZ; Kapitel 3.1.32. Ethische Fragestellungen)
     
    Hoch über der gespenstischen Szenerie, vor dem Hintergrund eines graugrünen, von blauen Wolkenstreifen durchzogenen Himmels, schwebte das 800 Meter durchmessende Kugelraumschiff PAPERMOON.
    Rhodans Blick glitt über grausam zugerichtete Leichname, die meisten noch nicht lange tot.
    Flottenstützpunkt Troubadour präsentierte sich als Stätte eines Massakers. Zahlreiche Körper wirkten wie von titanischen Kräften zerschmettert. Aber auch die verkohlten Rückstände von Strahlerbeschuß waren zu sehen. Jeder der Ascheklumpen, so groß wie ein Torso, stellte den Überrest eines menschlichen Körpers dar.
    „Das müssen Umweltangepaßte gewesen sein!" stieß Tautmo Aagenfelt hervor, der Wissenschafter. „ Solche Körperkräfte haben nur Wesen, die unter Hochschwerkraft aufwachsen. Oder eben Roboter.
    Und diese Brandwunden, das waren schwere Impulsstrahler, nicht wahr? Geschütze. Ein Mensch könnte so was nicht einmal mit beiden Händen tragen!"
    „Du jedenfalls nicht, Tautmo."
    „Ich sage dir, das waren Bestien, Perry! Warum, verflucht noch mal, zwingst du mich hierher?"
    Rhodan starrte in das leichenblasse Gesicht des Wissenschaftlers. Auf der hohen Stirn des Mannes glitzerten Schweißperlen.
    Er hoffte, daß Aagenfelt nicht die Nerven verlor. Rhodan hätte ihn niemals mitgenommen, hätte es nicht diese seltsame Meldung von Troubadour gegeben.
    „Ich will, daß du dir etwas ansiehst, Tautmo."
    „Was denn? Zerquetschte Menschen? Danke schön!"
    Perry Rhodan gab keine Antwort.
    Sie drangen wortlos in das Steuergebäude ein, eine Art vergrößerte Baracke, das Zentrum eines Stützpunktes, der zu den kleinsten seiner Art im Grenzgebiet zwischen LFT und Kristallimperium zählte.
    Troubadour war nicht mehr als ein vorgezogener Orterposten, mit kleiner Besatzung und einem angegliederten Ausrüstungslager, das hochwertige Geräte für potentielle Notfälle bereithielt.
    Rhodans Blicke fielen auf ausgeplünderte Regale. Konsolen waren als Ganzes aus ihren Verankerungen gerissen und säuberlich übereinandergetürmt. Wer dafür die Verantwortung trug, mußte ein Faible für Ordnung besitzen. Man hatte nichts zurückgelassen, was zu gebrauchen war.
    In der Zentrale stießen sie auf den Hinweis, auf den es ankam. Die Syntron-Pulte wiesen schwere Schäden auf, doch die ausgerissenen Ränder der Metallhüllen waren nicht von außen zerschossen, sondern von innen zerstört.
    Rhodan ließ zunächst die Leichen bergen, dann gab er die Zentrale frei.
    Stützpunkt Troubadour verwandelte sich in einen wimmelnden Bienenstock aus Technikern und Montagerobs. Mikroskopisch kleine Einzelteile fielen in unglaublicher Menge an, hochintegrierte Baugruppen, zur Unkenntlichkeit verschmort, und es war kaum nachvollziehbar, wie es einer einzelnen Person gelingen konnte, in diesem Chaos den Überblick zu behalten.
    Tautmo Aagenfelt konnte es. Nach einem halben Tag kam der Wissenschaftler wieder zum Vorschein, unverhältnismäßig erschöpft, mit hektisch gerötetem Gesicht und zitternden Fingern.
    „Habt ihr die Ursache gefunden?"
    Aagenfelt schluckte zweimal, dann gab er sich einen sichtbaren Ruck: „Haben wir. Die Syntrons sind explodiert. Und zwar scheinbar ohne äußere Einwirkung. Die allerkleinsten

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