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2004 - Im Bann der NACHT

Titel: 2004 - Im Bann der NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Kristall echt war, hatte sein Vater recht, und es gab wirklich ein Universum jenseits der NACHT!
    In diesen Augenblicken wuchs in ihm der Wunsch heran, dieses Universum einmal selbst zu sehen. Sein Leben war kurz. Vielleicht wurde er 220 Segaf alt, vielleicht 240.
    Älter wurde selten ein Mom'Serimer.
    Und in dieser kurzen Zeit wollte er es schaffen - heraus aus der NACHT, alle Grenzen durchbrechen, die ihn von diesem phantastischen anderen Universum trennten.
    Dabei hatte er keine Ahnung, wie diese Grenzen beschaffen waren. Aber seit diesem Tag hatte er ein Ziel und wollte alles irgend mögliche tun, um es zu erreichen.
    Er sah sich den Rest der Dokumentation an und lernte, was Monde waren. Er sah auch Asteroiden und Planetoiden wie den seinen, aber nirgends gab es eine Nacht-Acht vergleichbare Anlage.
    Als der Kristall abgespielt war, stand Crom auf und mußte sich festhalten, als sich der Raum um ihn drehte. Er war für einen Augenblick benommen. Dann konnte er wieder allein stehen.
    Er wußte jetzt, was Sonnen und Planeten waren. Wer und was aber war ESTARTU, war eine Superintelligenz?
    Plötzlich fieberte Crom dem Beginn des Unterrichts bei den Indoktrinatos entgegen. Zu gerne hätte er jetzt mit Yessim gesprochen und sein neues Geheimnis mit ihm geteilt. Aber Yessim wurde ja wieder von seinen Eltern gefangengehalten.
    So mußte er allein von dem großen Universum träumen und von dem Tag, an dem er es mit eigenen Augen sehen würde.
     
    4.
     
    SOL
     
    Das grelle Licht war schlagartig erloschen, das Kabinenholo zeigte eine neue Umgebung, aber das nahm Vincent Garron nicht wahr. Er hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich.
    Er - der Mutant, den sie den Todesmutanten nannten. Alle seine Fähigkeiten waren wieder da, und er fühlte sie alle stärker als je zuvor.
    Er war der Mann, der teleportieren oder als Hyperceptor hyperphysikalische Vorgänge hören und sehen konnte, er, der als Mikro-Frequenzer Mikrowellen zu erzeugen und so Lebewesen bei lebendigem Leib zu grillen vermochte.
    Derjenige, der durch Tuyula Azyks Hilfe - ha, Hilfe! - auf den Hyperraum selbst Zugriff nehmen und Hyperraumsenken bilden konnte.
    Vor allem aber: der Suggestor Vincent Garron, der kraft seiner Gabe eine schier unbegrenzte Zahl von Personen für lange Zeit zu lähmen und zu beeinflussen imstande war. Genau das machte er jetzt: Er lähmte die ganze SOL-Besatzung, diese schier unendliche Masse an stumpfen und dummen Bewußtseinen, die es nicht einmal wert waren, daß er sich mit ihnen besonders gründlich beschäftigte.
    Früher hatte es dazu des Augenkontaktes bedurft. Jetzt, das spürte er, war das anders, auch ohne die sogenannte Unterstützung des verdammten Bluesmädchens.
    Sie war die Schlimmste von allen! Sie hatte ihm Freundschaft und Mitgefühl vorgespielt und dabei doch immer nur die Pläne seiner Feinde verfolgt. Sie war deren Instrument gewesen - ha!
    Jetzt wußte er es. Jetzt war ihm alles klar. Jetzt, da er endlich seine wahre Bestimmung gefunden hatte und auf der richtigen Seite stand.
    Jetzt wußte er auch, daß die Stimme Quotors ihm immer zu Recht befohlen hatte, zu töten; und daß alles Farbige wirklich ausgemerzt gehörte. Nicht umsonst sah er nun alles - das heißt: die Welt seiner Feinde - in Farben.
    Vincent Garron saß auf dem nackten Boden und erlebte nicht bewußt mit, wie der Sprung der SOL durch den Hyperraum zu Ende ging, und zwar ganz anders als alle anderen Sprünge zuvor. Er begann damit, seine gesamten inneren Kräfte zu verströmen, und es war das erste Mal in seinem Leben, daß er die tatsächlich in ihm schlummernden Kräfte in vollem Umfang entfalten konnte. Er hatte den Schlüssel zu sich selbst gefunden, indem er die richtige Antwort gab und sich der richtigen Seite verschrieb. Er hatte die einzig richtige Wahl getroffen.
    Das Gefühl war so großartig, daß es ihn am Ende selbst umbringen würde. Garron wußte das. Doch vor ihm sollten alle anderen sterben, alle ohne Ausnahme.
    Der Tod kroch durch die Gänge der SOL, drang in die Kabinen und Kontrollräume ein, erfüllte Maschinenanlagen und machte auch vor der Zentrale nicht halt. Er sank durch die Schächte und erreichte Deck um Deck. Nichts hielt ihn auf. Nichts und niemand war da, um Vincent Garron zu stoppen. Seine suggestorische Kraft, auf die er alles konzentrierte, lähmte die Feinde und ließ sie zu Boden sinken. Sie griff nach ihrem Verstand und nach ihren Herzen. Es war, als habe sich in seinem Inneren ein Ventil

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