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2004 - Im Bann der NACHT

Titel: 2004 - Im Bann der NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stand auf einem Podest ein Erwachsener von ungefähr 180 Segaf.
    „Ich begrüße euch zur ersten Unterrichtseinheit", sagte der Lehrer, der eine weiße Kombination und einen blauen Umhang trug. Sein rechter Gehirntentakel dominierte und zeigte dadurch, daß sich der Indoktrinato gerade in einer männlichen Geschlechtsphase befand. Bei Mom'Serimern mit weiblicher Geschlechtsausprägung dominierte der linke Tentakel. „Heute werdet ihr die Grundkenntnisse über die NACHT vermittelt bekommen. In den nächsten Stunden werdet ihr den Aufbau des Kosmos und die Ordnung der ihn belebenden Wesenheiten kennenlernen."
    „Kosmos, hast du gehört, Yessim?" flüsterte Crom seinem Nachbarn zu. „So, wie ich es dir erzählt habe. Es gibt noch ein Universum außer dem unseren!"
    „Ich bin mir immer noch nicht sicher, Crom", sagte Yessim.
    „Dann sei still und lausche auf das, was der Indoktrinato uns gleich erzählt!"
    Das Licht im Schulungsraum wurde stark gedämpft, und ein Holo erschien. Es füllte die gesamte Frontseite des großen Raumes aus.
    Zuerst war alles schwarz, so wie in Croms privater Vorführung des Kosmos. Dann zeigte sich in der Schwärze der aus den acht Planetoiden und ihren Verbindungsstreben gebildete Würfel, der in einem künstlichen Licht erstrahlte - jedenfalls viel heller, als Crom es von der Oberfläche aus gesehen hatte.
    „Das ist Nacht-Acht", sagte die Stimme des Lehrers. „Die Welt, in der wir alle leben. Die Oberflächen der acht Planetoiden mit ihrer künstlichen Schwerkraft sind naturbelassen, also felsig, außer den Schleusenkuppeln und Waffentürmen zur Verteidigung gegen eventuelle Gegner."
    „Welche Gegner könnten das sein?" fragte prompt einer der Schüler.
    „Später", sagte der Indoktrinato und fuhr schnatternd fort: „336.000 Kilometer von Nacht-Acht entfernt befindet sich die Säule der Nacht. Sie ist unter allen Umständen zu meiden! Ihr werdet bald erwachsen sein und euch mit Hilfe von Jetbooten in der NACHT bewegen, doch bedenkt stets diese Warnung! Nähert euch nie der Säule der Nacht!"
    „Was ist die Säule der Nacht?" fragte Crom, aber auch diese Frage blieb unbeantwortet.
    Crom begann zu glauben, daß die Indoktrinatos ganz schön arrogant waren. Er nahm sich vor, seinen Vater danach zu fragen.
    „Auf der anderen Seite", fuhr der Lehrer fort, „gibt es die Stromschnelle. Sie verbindet die NACHT mit der sie umgebenden Galaxis Segafrendo. Sie ist 0,1 Lichtjahre von hier entfernt."
    „Was ist ein Lichtjahr?" fragte Yessim.
    Der Lehrer erklärte es ihnen, so gut er es konnte - wobei er natürlich die Maßstäbe der Mom'Serimer benutzte. Crom konnte sich nur schwer vorstellen, daß das Licht sich bewegte, ausdehnte und sich im Kosmos fortpflanzte.
    Etwas anderes faszinierte ihn viel mehr.
    Galaxien, so erinnerte er sich, waren die spiralförmigen Sonnenballungen, die er am Anfang der Dokumentation auf dem Kristall erblickt hatte. Wenn der Indoktrinato recht hatte und die NACHT in eine solche Galaxis eingebettet war, dann mußte er die Stromschnelle finden, die beide miteinander verband. Vielleicht geriet er dann schon in den umgebenden, in ihm brennenden Kosmos hinein.
    Und was war mit diesen Jetbooten, von denen der Indoktrinato gesprochen hatte? Crom mußte es unbedingt in Erfahrung bringen. Eine Reise durch die NACHT - das wäre ein Abenteuer ganz nach seinem Geschmack. Die Stromschnelle war für ihn sicher nicht so schnell zu erreichen, da machte er sich keine Illusionen. Es würde viele Segaf dauern, bis er im Ernst daran denken konnte, sie anzusteuern. Bis dahin konnte und mußte er noch viele Erfahrungen in der NACHT sammeln.
    „Die NACHT ist kugelförmig und besitzt einen Durchmesser von 0,42 Lichtjahren", hörte er den Lehrer gerade sagen. „Ihr Rand ist die sogenannte Finstergrenze. In der NACHT herrschen enorme Psi-Werte, die von uns ständig meßtechnisch überwacht werden. Stellt jetzt keine Fragen zu diesen Psi-Werten, denn ihr müßt noch viel lernen, um diesen Komplex begreifen zu können. Außerdem herrscht in der NACHT ein Absolutes Vakuum." Der Lehrer blickte sich um. „Bevor ich in die Details gehe, will ich nur so viel sagen, daß der Begriff nur relativ ist. Es besteht hier ein Absolutes Vakuum mit der Ausnahme von Nacht-Acht und uns. Aber das kann ich euch noch nicht erklären, das ist zu komplex."
    Das war ohnehin alles viel zu hoch für Crom. Was ihn wirklich interessierte, war diese Finstergrenze.
    Sie trennte also die NACHT vom restlichen

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