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2005 - Gestrandet in der Nacht

Titel: 2005 - Gestrandet in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefahrenbereich zu bringen.
    Bei den nächsten Schritten schlossen ihn die Lichtbögen förmlich ein. Zuckende, zischende Lichter tanzten vor ihm auf und ab, bildeten einen unberechenbaren Zaun aus Energiestrahlen. Er blieb kurz stehen, und dann als es für einen kurzen Moment ruhig wurde warf er sich nach vorn. Es krachte hinter ihm, und instinktiv ließ er sich zu Boden fallen, zog die junge Frau fest an sich und rollte mit ihr in Sicherheit. „Du Mistkerl!" fauchte Jesschik ihn an, als er sie losließ. Ihre kleine Faust knallte ihm gegen das linke Auge. Sie stieß ihn von sich und kroch auf allen vieren von ihm weg. „Ich wußte die ganze Zeit, daß du hinter mir her bist. Aber daß du meine Hilflosigkeit so gemein ausnützen würdest, hätte ich dir nicht zugetraut."
    Der Ertruser starrte die blonde Biologin verblüfft an. „Was ist?" stammelte er und strich sich mit den flachen Händen Über den schmerzenden Bauch.
    Verbrannte Faserreste blieben an seiner Haut hängen. Er spürte, daß er starke Verbrennungen erlitten hatte.
    Hinter ihm war es still geworden. Als er sich flüchtig umblickte, stellte er fest, daß es keine Energiegewitter und keine Lichtbögen mehr gab. SENECA hatte den Energiefluß unterbrochen. „Du bist ein widerlicher Sexist", beschuldigte sie ihn. „Deine anzüglichen Bemerkungen sind mir schon immer negativ aufgefallen. Mieser Drecksack!"
    Die Biologin erhob sich, half Muriel auf und schleppte sich mit ihr nach draußen, wo sie nach einem Mobimed rief.
    Tonko Kerzner rieb sich das schmerzende Auge. Sie hatte gut getroffen. „Bist du verrückt geworden?" Er wischte sich die Asche vom Bauch und folgte den beiden Frauen. „Wenn ich euch beide nicht da rausgeholt hätte, wäre ..."
    Muriel drehte sich zu ihm um. Ihre Mundwinkel sackten nach unten, und sie tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Stirn. „Ein Ertruser, der scharf auf uns ist", schnaubte Jesschik und zeigte ihm den aus der geballten Faust emporgestreckten Mittelfinger. „Irgendwie tickt der nicht richtig."
    „Wahrscheinlich kommt er bei den Frauen seines Volkes nicht an", vermutete Muriel. Zusammen mit dem der beweglichen Medoroboter verschwanden die beiden Frauen in einer vom Gang abzweigenden Tür.
    Tonko Kerzner schüttelte den Kopf. Er konnte sich das Verhalten der Frauen nicht erklären. Der Ertruser hatte Mühe, seine Gedanken zu ordnen. Was hatte ihn vorübergehend seiner Sinne beraubt?
    Er stapfte auf den Gang hinaus und machte sich auf den Weg zu einem stationären Medoroboter, um seine Brandwunden behandeln zu lassen. Solange er um das Leben der beiden Frauen gekämpft hatte, hatte er kaum etwas von ihnen gespürt. Nun aber machten sich die Schmerzen am Bauch und auf dem Rücken stärker bemerkbar. Mit aller Kraft stemmte er sich ihnen entgegen, um sich von ihnen nicht übermannen zu lassen, Der Oberstleutnant war in erster Linie zuständig für den Bereich Außenoperationen, den man nach dem Aufbruch der SOL von Camelot massiv auf gewertet hatte. Im Jahre 1260 NGZ war der Ertruser nach Camelot gekommen und von dort als Besatzungsverstärkung zur SOL abgestellt worden. In seinem Amt war er Nachfolger des Oxtorners Monkey. Kerzner war exakt 2,55 Meter groß, und mit Stolz trug er die traditionelle Ertruserfrisur mit dem Sichelkamm. Ein dichter, schwarzer Schnauzbart prägte sein Gesicht, so groß und breit wie die Handfläche eines Terraners.
    Als es ihm gelungen war, den Schmerz zurückzudrängen, griff er in eine der vielen Taschen seiner Kombination, holte ein zu einem Brot geformtes Päckchen heraus, wickelte es aus, förderte eine weiße Masse daraus hervor und schlang sie hinunter. Danach fühlte er sich wohler, hatte kaum noch unter Schmerzen zu leiden. Er durchsuchte seine anderen Taschen, fand jedoch nicht, wonach ihn verlangte, und stieß einen Fluch aus. „Höchste Zeit, daß ich für Nachschub sorge", brummelte er vor sich hin und betrat eine der Medostationen, um seine Wunden behandeln zu lassen. Während der Medoroboter arbeitete, setzte er sich mit der Zentrale in Verbindung. „Wir brauchen dich vorläufig nicht hier", teilte ihm Ronald Tekener mit. „Ein Außeneinsatz könnte jedoch nötig werden. Bereite dich darauf vor!"
    „Wird gemacht", antwortete Tonko Kerzner. Er atmete auf.
    Offenbar war wenigstens in der Zentrale alles in Ordnung. Ronald Tekener jedenfalls machte nicht den Eindruck, als sei er verwirrt und als leide er unter den Nachwirkungen der Ereignisse. Der Narbengesichtige

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